leichtes Sturmboot-Kommando 912
leichte Sturmboot-Kompanie 912
Das Kommando wurde im Juni und Juli 1942 in
Siebertsdorf bei
Lindau aus
Soldaten des Pionier-Lehr-Bataillons (sF), des Pionier-Ersatz-Bataillons 27 und
des Pionier-Ersatz-Bataillons 28 aufgestellt. Hinzu kamen nicht trupentaugliche
Soldaten des leichten Sturmboot-Kommandos 911. Vom 18. - 29. Juli 1942 verlegte
das Kommando per Bahn von Lindau über Dresden, Krakau, Christinowka,
Dnjepropetrowsk nach Jassinowatja bei Stalino und von dort per LKW weiter nach
Charzysk, 26 km ostwärts von Stalino. Anschließend nahm es am Vormarsch der 6.
Armee über Gorlowka, Debalzewo, Woroschilowgrad, Moschajewka, Kaschary,
Bogowskaja nach Tschistjakowka am Tschir. Bis zum 16. August 1942 marschierte
das Kommando dann über Manoilin und Jerik nach Glaksow. Hier wurde es zu einem
Donübergang in Unterstellung unter das Pionier-Bataillon 176 bereit gestellt. Am
21. August führte es eine Sturmlandung bei Perepolnyj und bei Akimowskij sowie
bei Kalatschkin durch. Bis zum 24. August folgte weiterer Fährbetrieb an den
Übergangsstellen. Am 25. August wurde durch den verstärkten I. Zug eine weitere
Sturmlandung bei Berjosow über den Don oberstrom Kalatsch in Unterstellung zum
Pionier-Bataillon 171 zur Wegnahme der nur geringfügig beschädigten Holzbrücke
durchgeführt. Anschließend unterstütze das Kommando die Reparaturarbeiten an der
Brücke. Vom 11. - 13. September verlegte es dann im Verband der 4. Panzerarmee
über Kalatsch und Akssai nach Tschestakow. Hier stellte sich das Kommando für
einen Vorstoß nach Strachan bereit. Ende November wurde es jedoch in die
Abwehrkämpfe im Raum Stalingrad hineingezogen. In wechselnder Unterstellung
wurde das Kommanso sowohl infanteristisch als auch pioniertechnisch eingesetzt
und erreichte über Zymljanskaja und Budain schließlich Konstantinowskaja, wo es
Ende Januar 1943 aus der Front genommen wurde. Nach dem Sammeln des Kommandos in
Schachty verlegte es nach Makejewka und dann nach Dnjeprodsershinsk, von wo aus
es mit der Bahn vom 27. Februar - 5. März 1943 nach
Ingolstadt
verlegt wurde. Hier wurde es aufgefrischt und die Ausrüstung ergänzt. Am 3.
August 1943 gliederte sich das Kommando wie folgt:
Kommandostab
Nachrichtenstaffel
Zugtrupp I
1. - 7. Gruppe
Zugtrupp II
8. - 14. Gruppe
Zugtrupp III
15. - 21. Gruppe
I-Trupp (Stubo)
I-Trupp (Kfz)
Troß
Es hatte an diesem Tab eine Stärke von 3 Offizieren, 1 Bamten, 31
Unteroffizieren uns 292 Mannschaften.
Vom 15. - 22. September 1943 wurde das voll aufgefüllte Kommando per Bahn nach
Kiew verlegt und dort der 4. Panzerarmee unterstellt. Im Dnjepr-Brückenkopf
wurde es zum Stellungsbau eingesetzt. Am 29. / 30 brachte es die letzten Truppen
und Nachhuten aus dem Dnjepr-Brückenkopf an das westliche Ufer und verlegte dann
nach Korostyshew, etwa 30 km östlich von Shitomir. Bis zum 13. November wurde es
im Raum Shitomir zum Stellungsbau eingesetzt. Anschließend wurde es per Bahn
nach Wosnessensk ins rückwärtige Gebiet der 6. Armee verlegt, wo es mit
Winterausrüstung ausgestattet wurde. Anschließend folgte Stellungs- und
Straßenbau sowie Ausbildungsdienst im Raum Wosnessensk in Unterstellung zum
Brückenkolonnen-Stab 922. Am 2. und 3. Januar 1944 verlegte das Kommando
geschlossen nach Arnautowka, wo es dem Brückenkolonnen-Stab 925 unterstellt
wurde. Es folgten weitere Baueinsätze und Ausbildungsdienst. Nach der
Rücklandung letzter Truppen über den Bug bei Staraja Kantakusenka zog sich das
Kommando in den Raum Dubossary zurück. Bis zum 4. April erreichte das Kommando
über Domanewka, Nikolajewka und Onitkani Dubossary. Vom 6. - 10. April 1944
wurde es zum Übersetzen über den Dnjestr bei Malovita und im Raum Dubossary
eingesetzt. Ab dem 12. April setzte es sich nach Ghermanesti ab. Mitte Mai wurde
es von hier aus mit der Bahn über Ungarn nach
Ingolstadtverlegt.
Hier wurde es wieder aufgefrischt und zur leichten Sturmboot-Kompanie 912
umgegliedert. Es hatte jetzt eine Sollstärke von 262 Mann. Vom 14. - 19. August
verlegte die Kompanie dann per Bahn nach Nowy Dwor bei Modlin zur Heeresgruppe
Mitte. Hier wurde sie zum Stellungsbei beim Pionier-Sonderstab 26 eingesetzt.
Vom 30. September - 5. Oktober 1944 verlegte sie weiter über Breslau, Olmütz und
Wien nach Csalloközaranyos, wo sie in Bereitschaft liegen blieb, da ein
Nachziehen nach Prahovo bereits nicht mehr möglich war. Mitte Dezember wurde die
Kompanie dem Marine-Sonderkommando Plattensee unterstellt, um am Plattensee
Sicherungsaufgaben zu übernehmen. Am 31. Dezember 1944 verlegte die Kompanie
über Pápa, Komáron in den Raum Búcs-Muzsla, etwa 30 km östlich von Komáron am
Donaunordufer, wo sie der Heeres-Pionier-Brigade 52 unterstellt wurde. Vom 1. -
3. Januar 1945 führte die Kompanie Sturmlandungen über die Donau bei Söttö,
Piszke / Karva und Nyergesújfalu zum Übersetzen der 96. Infanterie-Division
durch. Am 3. Januar verlegte die Kompanie zurück nach Csalloközaranyos.
Anschließend wurde die Kompanie nach kurzer Geräteüberholung an den Plattensee
zurückverlegt, wo sie gelegentlich zu Eissprengungen herangezogen wurde. Nach
Aufgehen des Eises Mitte Februar 1945 wurden mehrfach Sturmboote der Kompanie
durch Fahrzeuge des Marine-Sonderkommandos Plattensee bis auf etwa 1.000 m an
das Feindufer herangeschleppt, von wo aus diese mit eigener Kraft V-Leute hinter
der russischen Front absetzten. Mitte März 1945 wurde die Kompanie in
Balatonfüred zusammen gezogen. Nach Anlaufen der russischen Frühjahrsoffensive
ab dem 25. März zog sich die Kompanie im Verband der 6. Armee über Veszprem,
Szombathely, Eisenberg a.d.Pinka nach Kohfidisch im südlichen Burgenland zurück.
Ab April 1945 wurde sie infanteristisch bei Hartberg in der Steuermark
eingesetzt. Am 20. April 1945 wurde es nach Lambach / Traun verlegt, wo es im
Mai 1945 in amerikanische Gefangenschaft ging.