SS-Panzergrenadier-Regiment 4 "Der Führer"
Das Regiment entstand ursprünglich aus der SS-Verfügungstruppe-Standarte
"Der Führer". Diese entstand im März 1938 in Wien. Im Dezember 1938 hatte die
Standarte eine Truppenstärke von 2418 Mann. Ab 1941 hieß es SS-Regiment "Der
Führer". Im Oktober 1941 wurde es mit Teilen des SS-Infanterieregiments 11 wieder
aufgefüllt. 1942 wurde es in 4. SS-Panzergrenadier Regiment "Der Führer"
umbenannt. Am 23. Januar 1942 wird das Regiment der SS-Brigade Schuldt angegliedert. Am
29. Januar hat das Regiment nur noch eine Stärke von 29 Mann!!!
Bei der Kursk Offensive kommt das Regiment bis zum 6. Juli 20 Kilometer voran.
Am 10. Juni 1944 begangen Angehörige des Regiments eines der
schrecklichsten Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg. Am 9. Juni 1944 verschwand der
Kommandeur des III. Bataillons des Regiments spurlos auf einer Erkundungsfahrt. Alle
Nachforschungen blieben ergebnislos. Als "Sühnemaßnahme" umstellte die 3.
Kompanie am 10. Juni 1944 die Ortschaft Oradour-sur-Glane. Auf Befehl des
SS-Obersturmbannführers August Dieckmann, Kommandeur des III. Bataillons, und
Hauptsturmführers Kahn, Kommandeur der 3. Kompanie, wurden alle Dorfbewohner auf
dem Dorfplatz zusammengetrieben, auch die Bauern der umliegenden Gehöfte wurden in die
Stadt geschafft. Sodann wurden die Männer in fünf Gruppen aufgeteilt ind in Scheunen
geführt, die Frauen und Kinder wurden in die Dorfkirche gesperrt. Während die Männer in
den Scheunen erschossen wurden, wurde die Kirche angezündet. Die SS-Soldaten schossen auf
jeden, der versuchte, die brennende Kirche zu verlassen. Sodann begann die Plünderung des
Ortes und das Niederbrennen aller Häuser. Um das Geschehene zu "legalisieren",
befahl SS-Obersturmbannführer Dieckmann folgende Version an die 3. Kompanie bekannt zu
geben: Es habe Widerstand gegeben, im Zuge der Abwehr sei alles in Flammen aufgegangen und
die Menschen getötet worden." (SS-Hauptsturmführer Kahn bei seiner Aussage vor der
Dortmunder Staatsanwaltschaft.)
Um ihr Verbrechen zu vertuschen, wurden am 11. Juni 1944 die verbrannten Leichen der
Dorfbewohner von der SS verscharrt.
In Oradour starben 642 Dorfbewohner, darunter 245 Frauen und 207 Kinder. Das jüngste war gerade sieben Monate alt! Die Ruinen des Ortes blieben als Mahnmal erhalten, der Ort selbst wurde in der Nähe wiederaufgebaut.
Am 26. August 1944 hatte das Regiment nach dem Rückzug nach St. Vith und Rousen nur noch
120 Mann.
Am 6. Mai 1945 rettete der CO des Regiments, Obersturmbannführer
Otto Weidinger, verwundete deutsche Soldaten. Er befehligt einen Konvoi von 1000
Fahrzeugen zu den deutschen Linien.
Das Regiment ergab sich am 8. Mai, zusammen mit den Resten der Division, US Truppen.
Im September 1939 gliederte sich das Regiment wie folgt:
Stab
I. Infanterie-Bataillon (mot)
II. Infanterie-Bataillon (mot)
III. Infanterie-Bataillon (mot)
13. Infanterie-Geschütz-Kompanie (mot)
14. Panzerabwehr-Kompanie (mot)
15. Kradschützen-Kompanie
Nachrichten-Zug
Kradschützen-Zug
Musikkorps
Regimentskommandeure:
23. 3. 1938 bis 11. 7. 1941 SS-Standartenführer Georg Keppler
11. 7. 1941 bis 23 4. 1943 SS-Obersturmbannführer Otto Kumm
23. 4. 1943 bis 15. 6. 1944 SS-Obersturmbannführer Sylvester Stadler
15. 6. 1944 bis 8. Mai 1945 SS-Obersturmbannführer Otto Weidinger