Heeres-Nachrichten-Regiment 601
Führungs-Nachrichten-Regiment 601

 

Das Heeres-Nachrichten-Regiment 601 wurde mit Befehl vom 20. April 1940 aus Abgaben des Führungs-Nachrichten-Regiments 40 und anderer Truppenteile in Schwabach bei München aufgestellt und dem OKH direkt unterstellt. Die bisher von der 1. (Fu) / Führungs-Nachrichten-Regiments 40 in Zossen betriebene Funkzentrale ging am 10. Mai 1940 nach Umbenennung der Kompanie in die Zuständigkeit der 6. (Fu) / Heeres-Nachrichten-Regiment 601 über. Der Einsatz in Zossen erstreckte sich bis zum 28. Mai 1940. Im Anschluß daran nahm die 6. (Fu) in Bousigny an der belgisch-französischen Grenze die Funkzentrale OKH / OKW in Betrieb. Ab dem 4. Juni war die 3. (Betr.) Kompanie beim Panzergruppen-Nachrichten-Regiment "Guderian" im Einsatz. Am 7. Juni 1940 wurde die in Schwabach aufgestellte III. Abteilung mit der 2. / 644, 11. / 644 und der 12. / 644 zugeführt. Am 30. Juni 1940 verlegte die 6. (Fu) Kompanie die Funkzentrale OKH / OKW von Bousigny nach Rupert und am 31. Oktober 1940 wieder zurück nach Zossen. Am 1. Februar 1941 wurde das Regiment in Führungs-Nachrichten-Regiment 601 umbenannt und dem Kommandeur der Führungs-Nachrichten-Truppen im OKH unterstellt. Am 21. Juni 1941 nahm die 6. (Fu) Kompanie die Funkzentrale des OKH im "Lager Fritz" bei Angerburg in Betrieb. Am 15. Juli 1943 eröffnete die 6. (Fu) Kompanie mit zwei Funktrupps eine ständige Funklinie OKH (Angerburg) - OB Süd (Rom-Frascati). Zwischen dem 2. Februar und dem 28. April 1944 nahm die 6. (Fu) Kompanie die Funklinie OKH (Angerburg) - Pz.AOK 4 (Brody) zur Übermittlung aller Tagesmeldungen der Korps zum OKH in Betrieb. Im Juni 1944 begann das Regiment die Einrichtung einer Funk-Fernsprech-Zentrale (Deckname "Susanne" im Raum Freilassing / Salzburg. Am 12. August 1944 wurde die 11. (Fu.Fs) Kompanie durch die Zusammenfassung der einzelnen Trupps der Fu.Fschr.Staffel zu einer Kompanie in Angerburg. Die Sender standen in Paulswalde, das Personal war im Gut Reusen unter gebracht. Am 6. Oktober 1944 wurde die 3. (Betr) Kompanie an die Korps-Nachrichten-Abteilung 458 abgegeben. Im Gegenzug wurde die 21. (DV) / 650 (Zentrale "Zeppelin") in Zossen neue 3. Kompanie. Am 24. Oktober 1944 erfolgte die Aufstellung der 12. (Fu.Fs) Kompanie. Am 21. Januar 1945 kehrten die im geräumten Führerhauptquartier "Wolfsschanze" und im Hauptquartier des OKH in Mauerwald zum Abbau der Nachrichtenanlagen eingesetzten Kräfte des Führungs-Nachrichten-Regiments 601 nach erfüllter Aufgabe nach Zossen zurück. Bei Kriegsende lag das Regiment im Südraum in der sog. "Alpenfestung" und unterstand hier dem Bevollmächtigten Nachrichtenführer B. Es bestand bis zum 23. Mai 1945 fort und ging dann in Gefangenschaft.

 

Kommandeure:

20. April 1940 Oberst Hans Negendanck

22. Juli 1940 Oberst Siegfried Voigt

24. April 1942 Oberst Dr. Ing. Wilhelm Grube

16. Oktober 1943 Oberst Heintke

1944 Oberst Kecker

1945 Oberstleutnant Kullmann

 

Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 11: Die Landstreitkräfte 501 - 630, Biblio-Verlag

Hans-Georg Kampe: Handbuch zur Geschichte des militärischen Fernmeldewesens Teil IV: Das militärische Fernmeldewesen Deutschlands im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945