3. Marine-Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung

Die 3. Marine-Infanterie-Division wurde am 1. April 1945 in Pommern durch die Umgliederung der zerschlagenen 163. Infanterie-Division des Heeres aufgestellt. Dabei wurde der Divisionsrahmen durch Marine-Personal aufgefrischt. Die Kriegsereignisse ließen jedoch keine Zeit mehr für eine auch nur halbwegs ausreichende infanteriostische Ausbildung der Marinesoldaten, auch fehlten zahlreiche Waffen und Fahrzeuge, so dass der Kampfwert der neu aufgestellten Division nur mit "Zur Abwehr bedingt geeignet" angegeben wurde. Zwischen dem 1. und 19. April 1945 wurde die Division im Raum Horst-Dievenow-Cammin eingesetzt. In dieser Zeit lag der Divisionsstab in Misdroy auf der Insel Wollin.  Anschließend verlegte die Division auf das Festland, wo Abwehrkämpfe im Raum Wollin-Misdroy folgten.
Als die Division über Prenzlau-Liebenwalde nach Zehdenik (20. April 1945) verlegte, blieben Teile zurück (vor allem das Artillerie-Regiment ). Von dort marschierte die Division über Löwenberg nach Oranienburg (23.04.1945 Brückenkopf Oranienburg, in Lagekarten als imaginärer Brückenkopf Eberswalde bezeichnet, Entsatzangriff auf Berlin), der Stab lag in Oranienburg
Kämpfe im Brückenkopf Sachsenhausen (identisch mit Brückenkopf Oranienburg) Rückzug am 30. April 1945 nach Lindow und am 1. Mai 1945 nach Alt-Rupin. Die letzte Front der Sivision befand sich im Raum Bork/Stolpe im Raum Kyritz, wo sie kapitulierte. Anschließend wurden die Angehörigen der Division an die Rote Armee ausgeliefert.

 

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
April Festung Swinemünde 3. Panzerarmee Weichsel Swinemünde

 

2. Kommandeure

1. April 1945 - Kriegsende Oberst Henning von Witzleben

 

3. April 1945 Oberst Fritz Fullriede (die Kommandierung wurde wieder rückgängig gemacht)

 

3. Gliederung

Marine-Grenadier-Regiment 8

Marine-Grenadier-Regiment 9

Marine-Grenadier-Regiment 10

Marine-Füsilier-Bataillon 3

Artillerie-Regiment 234

Marine-Panzerjäger-Abteilung 3

Marine-Pionier-Bataillon 3

Marine-Nachrichten-Abteilung 3

Marine-Feldersatz-Bataillon 3

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973

Erich Gliesche: Von Potsdam zum Polarkrei sund zurück: Der Weg der 163. Infanterie-Division, Teil III, Rückzug und Untergang, Berlin, Selbstverlag 1995