Reservelazarett Elbingerode (Harz)

 

1939 erreichte den im Diakonissen Mutterhaus Neuvandsburg tätigen Arzt Dr. med. Christof Gründler die Aufforderung, in Elbingerode ein Lazarett einzurichten, erst für 300, später für 500 Betten. Dafür stellten die Schwestern zwei Etagen im Mutterhaus zur Verfügung sowie im Gelände die Häuser Birke und Eiche. Als der Krieg gegen die Sowjetunion erklärt wurde, musste das Lazarett noch um drei weitere Häuser im Ort erweitert werden. Die Zahl der Verletzten stieg weiter bis auf 600. Zusätzlich wurden kranke Kinder aus der ausgebombten Kinderklinik in Nordhausen aufgenommen. Zum Schutz des Mutterhauses vor feindlichen Kampfliegern wurde auf dem Dach ein großes rotes Kreuz angebracht. Als amerikanische Truppen 1945 Elbingerode besetzten, galten die Lazarettinsassen als Gefangene. Der Beschluss, dass Elbingerode unter russische Besatzungsmacht kommt, löste im Lazarett Panik aus. Wer in der Lage dazu war, versuchte zu fliehen, die restlichen Verwundeten und Schwerverletzten wurden von einer amerikanischen Militärkolonne in Richtung Westen abtransportiert.