Kriegsmarinedienststelle Hamburg
1. Einsatz und Unterstellung:
Die Kriegsmarinedienststelle Hamburg wurde im Oktober 1936 in Hamburg
aufgestellt. Sie unterstand in fachlicher Hinsicht dem Oberkommando der
Kriegsmarine direkt, in allen übrigen Fragen dem Stationskommando Nordsee.
Aufgabe der Kriegsmarinedienststelle Hamburg war u.a. die Bereitstellung von
Hilfsschiffen, die Vorbereitung und Durchführung von Truppen und
Nachschubtransporten, die Besetzung der Hilfsschiffe mit Personal usw. Zur
Durchführung ihrer Aufgabe unterhielt die Kriegsmarinedienststelle Hamburg in
Cuxhaven, Lübeck, Kiel, Flensburg, Rendsburg und Rostock Zweigstellen. Die
Zweigstellen wurde im September 1939 aufgestellt. Am 29. Februar 1940 wurde die
Zweigstelle in Rendsburg, Rostock und Flensburg aufgelöst, die in Cuxhaven am
31. Oktober 1941. Die Auflösung der KMD-Zweigstelle Lübeck erfolgte, die in Kiel
war bereits zum 15. März 1943 aufgelöst worden, am 30. April 1943. Anfangs wurde
in der Kriegsmarinedienststelle Hamburg ein Konstruktionsamt eingerichtet,
welches später Technische Abteilung wurde. Anfang 1941 wurde hieraus das
sogenannte Technische Amt und ab April 1944 wurde hieraus die Militärtechnische
Abteilung. Die Unterstellung war teilweise direkt im OKM angesiedelt. Das
Technische Amt gliederte sich in mehrere Gruppen und Referate.
Im April 1943
wurde bei der Kriegsmarinedienststelle Hamburg ein sogenanntes Militärisches Amt
eingeführt, vormals war der Chef des neu geschaffenen Amtes ein
Admiralstabsoffizier mit den Befugnissen eines Chef des Stabes hatte. Das
Militärische Amt gliederte sich in mehrere Abteilungen und Referate.
Anders
als bei anderen Kriegsmarinedienststellen war der Leiter der
Kriegsmarinedienststelle ein Seeoffizier im Rang eines Admirals. Zusätzlich zu
seinen o.g. Aufgaben bearbeitete der Admiral der Kriegsmarinedienststelle
Hamburg im Auftrag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine nach besonderen
Richtlinien alle Angelegenheiten, die mit dem Führer und den Fachgruppen der
Verbände der Wirtschaftsgruppe Seeschifffahrt und mit dem Führer des Vereins
Deutscher Seeschiffwerften zu regeln sind, mit letzteren jedoch nur soweit, wie
Belange der Hilfsschiffe und Handelsschiffsneubauten berühret werden.
Die
Marine-Bordflak-Abteilungen unterstanden zunächst dem Admiral der
Kriegsmarinedienststelle Hamburg. Die im nördlichen Europa stationierten, z. T.
neu aufgestellte Abteilungen wurden im März 1943 zur Marine-Bordflak-Brigade
Nord zusammengefasst, deren Kommandeur zugleich Admiral der
Kriegsmarinedienststelle Hamburg war.
2. Admiral der Kriegsmarinedienststelle Hamburg:
Oktober 1936 Vizeadmiral Ernst Wolf
Oktober 1942 Vizeadmiral Walter Lohmann
Februar 1945 Konteradmiral Bütow
3. Gliederung:
Militärisches Amt
Technisches Amt
Hafenkommandant Groß-Hamburg
Kriegsmarinendienststellen-Zweigstelle Cuxhaven
Kriegsmarinendienststellen-Zweigstelle Lübeck
Kriegsmarinendienststellen-Zweigstelle Kiel
Kriegsmarinendienststellen-Zweigstelle Flensburg
Kriegsmarinendienststellen-Zweigstelle Rendsburg
Kriegsmarinendienststellen-Zweigstelle Rostock
4. Literatur und Quellen:
W. Lohmann, H.H. Hildebrand: Die Deutsche Kriegsmarine 1939 - 1945, Podzun-Verlag, Bad Nauheim, Band 2