Jagdgeschwader 20

 

1. Lebenslauf:

-  -  1939 -  -

Mit Befehl vom 24. Juni 1939 wurde die Aufstellung der I. Gruppe des Jagdgeschwaders 20 mit einem Gruppenstab und zwei Jagdstaffeln zum 15. Juli 1939 befohlen. Die Aufstellung erfolgte in Döberitz aus Abgaben des Jagdgeschwaders 2, dem die Gruppe auch unterstellt wurde. Ausgerüstet wurde die Gruppe mit der Messerschmitt Bf 109 E. Am 26. August 1939 verlegte die Gruppe dann nach Strausberg bei Berlin. Am 1. September 1939 folgte dann die nächste Verlegung nach Sprottau. Am gleichen Tag wurden bei der Jagdfliegerschule 1 in Werneuchen zwei Einsatzstaffeln aufgestellt und der I. / Jagdgeschwader 20 unterstellt. Am 9. September folgte die Verlegung nach Brandenburg-Briest. Hier übernahm die Gruppe Geleitschutzaufträge über Mitteldeutschland. Gleiches galt ab dem 6. November nach der Verlegung nach Döberitz. Hier wurde dann auch die fehlende 3. Staffel aufgestellt. Seit dem 2. November 1939 unterstand die Gruppe dem Stab des Jagdgeschwaders 3.

Stab I. Gruppe 1. Staffel 2. Staffel 3. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
15. Juli Döberitz 15. Juli Döberitz 15. Juli Döberitz
26. August Strausberg 26. August Strausberg 26. August Strausberg    
1. September Sprottau 1. September Sprottau 1. September Sprottau    
9. September Brandenburg-Briest 9. September Brandenburg-Briest 9. September Brandenburg-Briest    
6. November Döberitz 6. November Döberitz 6. November Döberitz 6. November Döberitz

 

- - 1940 - -

Zum Jahresbeginn 1940 lag die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 20 mit Gruppenstab und drei Staffeln in Döberitz. Am 21. Februar 1940 verlegte die Gruppe nach Bönninghardt, wo sie dem Stab des Jagdgeschwaders 51 unterstellt wurde. Von nun an übernahm die Gruppe den Schutz der deutschen Westgrenze. Bis zum Beginn des Westfeldzuges konnte die Gruppe zwei Luftsiege erringen und verlor gleichzeitig zwei Flugzeuge, jedoch keine Flugzeugführer. Ab dem 10. Mai 1940 nahm die Gruppe am Westfeldzug teil und flog Einsätze über den Niederlanden und Nordostbelgien. Am 16. Mai verlegte die Gruppe nach Eindhoven, um von hier aus freie Jagd und Geleitschutzeinsätze über den Niederlanden und Belgien zu fliegen. Am 20. Mai 1940 folgte dann die Weiterverlegung nach Hoogerheide, von wo aus die Gruppe ab dem 24. Mai vor allem über Dünkirchen eingesetzt wurde. Am 29. Mai verlegte die Gruppe nach St. Denis bei Gent, um auch von hier aus Einsätze über Dünkirchen und Calais zu fliegen. Am 3. Juni 1940 verlegte die Gruppe dann zur Teilnahme am Unternehmen "Paula", der Zerschlagung der französischen Luftwaffe und deren Infrastruktur im Großraum Paris, nach Vitry-en-Artois. Am gleichen Tag kehrte die Gruppe nach St. Denis zurück und verlegte am 4. Juni nach St. Omer. Von hier aus wurden Einsätze zur freien Jagd über den deutschen Heeresspitzen geflogen. Am 8. Juni folgte die Verlegung nach Estrées-lès-Crécy, um auch von hier aus die deutschen Bodenverbände zu decken. Am 14. Juni fiel die Gruppe dann in Boos bei Rouen und am 17. Juni in Voisiers. Am 22. Juni ging es zurück nach St. Omer und am 24. Juni 1940 nach St. Omer Nord. Von hier aus flog die Gruppe Einsätze zum Schutz der französischen Kanalküste gegen britische Einflüge. Während des Westfeldzuges konnte die Gruppe 35 Luftsiege verzeichnen. Dabei hatte sie fünf gefallene, drei verwundete und zwei in Gefangenschaft geratene Flugzeugführer zu beklagen. Außerdem verlor die Gruppe zehn Flugzeuge. Bis zu ihrer Umbenennung am 4. Juli 1940 konnte die Gruppe ohne eigene Verluste nochmals acht Luftsiege ohne eigene Verluste erringen. Am 4. Juli 1940 erfolgte die Umbenennung in III. / Jagdgeschwader 51.

Stab I. Gruppe 1. Staffel 2. Staffel 3. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar Döberitz 1. Januar Döberitz 1. Januar Döberitz 1. Januar Döberitz
10. Mai Bönninghardt 10. Mai Bönninghardt 10. Mai Bönninghardt 10. Mai Bönninghardt
16. Mai Eindhoven 16. Mai Eindhoven 16. Mai Eindhoven 16. Mai Eindhoven
20. Mai Hoogerheide 20. Mai Hoogerheide 20. Mai Hoogerheide 20. Mai Hoogerheide
29. Mai St. Denis bei Gent 29. Mai St. Denis bei Gent 29. Mai St. Denis bei Gent 29. Mai St. Denis bei Gent
4. Juni St. Omer 4. Juni St. Omer 4. Juni St. Omer 4. Juni St. Omer
8. Juni Estrées-lès-Crécy 8. Juni Estrées-lès-Crécy 8. Juni Estrées-lès-Crécy 8. Juni Estrées-lès-Crécy
13. Juni Boos 13. Juni Boos 13. Juni Boos 13. Juni Boos
17. Juni Vouziers 17. Juni Vouziers 17. Juni Vouziers 17. Juni Vouziers
22. Juni St. Omer-Süd 22. Juni St. Omer-Süd 22. Juni St. Omer-Süd 22. Juni St. Omer-Süd
24. Juni St. Omer-Nord 24. Juni St. Omer-Nord 24. Juni St. Omer-Nord 24. Juni St. Omer-Nord

 

2. Kommandeure:

I. Gruppe:

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I. Gruppe 1.Staffel 2. Staffel 3.Staffel

Gruppenkommandeure:

15. Juli 1939 Major Siegfried Lehmann,

23. September 1939 Hauptmann Hannes Trautloft

 

3. Literatur und Quellen:

Prien/Rodeike/Stemmer/Bock, Die Jagdfliegerverbände der Deutschen Luftwaffe 1934 bis 1945, mehrere Bände
Tessin, Georg, Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 14
Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935 - 1945 - Gliederungen und Kurzchroniken - Eine Dokumentation, Motorbuch-Verlag 1976
Gebhard Aders, Werner Held: Jagdgeschwader 51 "Mölders". Eine Chronik. Berichte - Erlebnisse - Dokumente. Mit zahlreichen Abbildungen. Motorbuch-Verlag 1999