Jagdgeschwader 132

 

1. Lebenslauf:

Die Geburtsstunde des Jagdgeschwaders 132 schlug am 1. Mai 1934. An diesem Tag wurde die I. Gruppe des Geschwaders getarnt als "Reklamestaffel Mitteldeutschland des DLV" gebildet. Bis zum 1. Oktober 1934 war die Aufstellung der Gruppe mit Gruppenstab und 1. - 3. Staffel beendet. Ausgestattet war die Gruppe mit der Arado Ar 65. Im Frühjahr 1935 folgte dann die Ausstattung mit der Heinkel Heinkel He 51 A-1. Am 1. März 1935 erhielt die Gruppe die Bezeichnung I. Gruppe / Jagdgeschwader 132. Diese wurde am 14. März 1935 um den Traditionsnamen "Richthofen" erweitert. Die I. Gruppe war im März 1936 an der Besetzung des Rheinlandes beteiligt. Im März 1937 wurde die I. Gruppe mit der Messerschmitt Bf 109 B ausgerüstet. Nachdem im März 1937 eine vierte Staffel für die Gruppe gebildet worden war, wurde diese zusammen mit der 2. Staffel zur Neuaufstellung des Jagdgeschwaders 334 abgegeben. Die 2 Staffel wurde zum 1. Juli 1937 neu aufgestellt. Im März 1938 wurde die Gruppe im Zuge des Anschlusses Österreichs und im September 1938 im Zuge der Sudetenkrise eingesetzt.
Ab dem 1. April 1935 begann man auf dem Fliegerhorst Jüterbog-Damm mit der Aufstellung einer II. Gruppe. Auch diese wurde vorerst mit der Heinkel He 51 A ausgestattet. Im Jahr 1936 wurde die II. Gruppe zur Ausarbeitung neuer Einsatzgrundsätze für den Einsatz als Zerstörer herangezogen, woraufhin die II. Gruppe als  II.(schwere) / Jagdgeschwader 2 bezeichnet wurde. Am 1. November 1938 wurde die II. Gruppe zur I. / Zerstörergeschwader 141 und schied aus dem Unterstellungsverhältnis des Geschwaders aus.
Am 1. April 1936 wurde dann aus Abgaben der I. Gruppe der Geschwaderstab des Jagdgeschwaders 2 aufgestellt. Bis zum 1. Juli 1936 war die Aufstellung beendet. Ausgerüstet war der Stab mit der Heinkel He 51, ab März 1937 mit der Messerschmitt Bf 109 B. Im Frühjahr 1938 wurde diese durch die Messerschmitt Bf 109 D-1 ersetzt.
Am 1. Juli 1938 wurden die III. und IV. Gruppe des Geschwaders aufgestellt. Die III. Gruppe wurde zunächst mit nur einer Staffel (7.) in Jüterbog-Damm aufgestellt. Nach ihrer Verlegung nach Fürstenwalde im August 1938 folgte die Aufstellung des Gruppenstabes und der 8. und 9. Staffel. Die 9. Staffel war mit der Heinkel He 112 B-0 ausgerüstet, erhielt jedoch im September 1938 zusammen mit der gesamten Gruppe die Messerschmitt Bf 109. Bereits am 1. November 1938 wurde die III. Gruppe zur II. / Jagdgeschwader 141 umbenannt.
Die IV. Gruppe wurde aus Abgaben der I. Gruppe und der Jagdfliegerschule 1 mit drei Staffel in Werneuchen aufgestellt. Ausgerüstet war sie mit der Messerschmitt Bf 109 D-1. Im Zuge der Sudetenkrise wurde die Gruppe im September 1938 nach Oschatz und im Oktober 1938 nach Karlsbad verlegt. Bereits Ende Oktober 1938 folgte eine weitere Verlegung nach Mährisch-Trübau. Hier wurde sie am 3. November 1938 zur I. / Jagdgeschwader 331 umbenannt und schied aus dem Jagdgeschwader 132 aus.
Am 1. November 1938 wurde das Geschwader, bestehend aus Geschwaderstab und I. Gruppe, zum Jagdgeschwader 131 umbenannt.  

 

Stab I. Gruppe II. Gruppe III. Gruppe IV. Gruppe
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. April 1936 Döberitz 1. Mai 1934 Döberitz 1. April 1935 Jüterbog-Damm 1. Juli 1938 Jüterbog-Damm 1. Juli 1938 Werneuchen
    1. März 1937 * Lippstadt     August 1938 Fürstenwalde 1. September 1938 Oschatz
    7. März 1936 * Köln         5. Oktober 1938 Karlsbad
    12. März 1938 * Fürth und Riem         29. Oktober 1938 Mährisch-Trübau
    16. März 1938 * Altenburg            
    18. März 1938 Döberitz            

* nur fliegende Teile

 

Am 1. November 1938 wurde das Geschwader durch den Stab und die I. und II. Gruppe des Jagdgeschwaders 234 neu aufgestellt. Der Stab lag in Düsseldorf, die I. Gruppe in Köln-Ostheim und die II. Gruppe in Düsseledorf. Ausgerüstet war der Stab und die I. Gruppe mit der Messerschmitt Bf D-1, ab Dezember 1938 mit der Messerschmitt Bf 109 E-1. Die II. Gruppe war mit der Messerschmitt Bf 109 D-1 ausgerüstet, ab Januar 1939 mit der Messerschmitt Bf 109 E-1. Am 1. Mai 1939 wurde das Geschwader in Jagdgeschwader 26 umbenannt.

 

Stab I. Gruppe II. Gruppe
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. November 1938 Köln-Ostheim 1. November 1938 Düsseldorf 1. November 1938 Düsseldorf

 

2. Kommandeure:

Geschwaderkommodore:

1. April 1936 Major Johann Raithel

9. Juni 1936 Hauptmann Gerd von Massow

1. November 1938 Oberst Eduard Ritter von Schleich

 

I. Gruppe

Gruppenkommandeure:

1. Mai 1934 Major Robert Ritter von Greim

1. April 1935 Major Kurt Bertram von Döring

1. April 1936 Major Carl Vieck

1. November 1938 Major Gotthard Handrick

 

II. Gruppe

Gruppenkommandeure:

1. April 1935 Major Johann Raithel

1. April 1936 Major Karl von Schönebeck

1. Oktober 1936 Major Nikolaus Mayer

1. April 1937 Major Arthur Laumann

1. August 1938 Hauptmann Joachim-Friedrich Huth

1. November 1938 Hauptmann Werner Palm

 

III. Gruppe

Gruppenkommandeure:

1. Juli 1938 Major Dr. Ing. Ernst Bormann

 

IV. Gruppe

Gruppenkommandeure:

1. Juli 1938 Oberstleutnant Theo Osterkamp

Juli 1938 Hauptmann Johannes Janke

 

3. Literatur und Quellen:

Prien/Rodeike/Stemmer, Messerschmitt Bf 109 im Einsatz bei der III. und IV./Jagdgeschwader 27 1938-1945, Eutin, stuve-Druck, ohne Jahr (1995), Hartkartoneind, 482 Seiten, mit Abbildungen
Prien/Rodeike/Stemmer/Bock, Die Jagdfliegerverbände der Deutschen Luftwaffe 1934 bis 1945: Vorkriegszeit und Einsatz über Polen 1934 bis 1939, Teil 1
Tessin, Georg, Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 14
Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935 - 1945 - Gliederungen und Kurzchroniken - Eine Dokumentation, Motorbuch-Verlag 1976