Infanterie-Regiment 535

 

Aufgestellt am 10. Januar 1942 als Regiment der 18. Welle als "Rheingold"-Regiment des Wehrkreises VIII auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück und der 384. Infanterie-Division unterstellt. Das Regiment wurde ab dem 11. März 1942 der Heeresgruppe Süd zugeführt. Es nahm im Mai 1942 an der Kesselschlacht bei Charkow teil. Hierzu griff die Division ab dem 17. Mai 1942 bei Byjbssowka und Krassnoarmeijsk die russischen Stellungen an und erreichte am 19. Mai den Donez. Das Regiment besetzte den Abschnitt Semenowka - Berekamündung. Am 21. Mai hatte das Regiment die auf Balakleja vorgestoßene 14. Panzer-Division abzulösen und dabei den Flankenschutz dieser in der Kesselschlacht eingreifenden Panzerdivision zu übernehmen. Nach der Einnahme von Protopopowka erhielt das Regiment den Auftrag, den Abschnitt Berckamündung bis Tschepel entlang des Donez zu besetzen, um so die Ostflanke des III. Panzerkorps zu sichern. Am 6. Juni wurde die 384. Infanterie-Division im Raum Dolgenkaja zusammen gezogen und erhielt am 9. Juni den Befehl zum Weitermarsch in den Raum Merefa südlich von Charkow. Die Artillerie, die Versorgungstruppen und die schwer beweglichen Teile der Infanterie wurden vom Bahnhof Barwenkovo bzw. Losowaja in 35 Zügen per Bahn befördert. Am 16. Juni erhielt das Regiment den Befehl, im Abschnitt Balakleja eingesetzt zu werden. Die Gruppe Mackensen, der die 384. Infanterie-Division unterstellt war, erhielt den Auftrag, mit starken Panzerkräften auf Kupjansk vorzustoßen und dort einen Brückenkopf über den Osol zu gewinnen. Das Regiment löste am 21. Juni im neuen Verteidigungsabschnitt Balakleja Teile der 62. Infanterie-Division ab. Am 22. Juni trat das Regiment über die Balakleja zum Angriff an und konnte bis zum Folgetag einen Brückenkopf bilden. Nach anfänglichem zähen Widerstand zogen sich die gegenüber liegenden russischen Einheiten nach Osten zurück. Das Regiment erhielt den Befehl, an den Oskol vorzustoßen. Noch bevor das Regiment sein Ziel, den Oskol, erreichte, wurde es von Teilen einer rumänischen Division abgelöst und marschierte anschließend nach Norden und dann nach Osten. Bis zum 16. Juli erreichte das Regiment den Don und übernahm dort einen Teil des Abschnitts der 305. Infanterie-Division von der Bogutschar-Mündung bis zur Tschernaja-Kalitwa-Mündung. Bereits am 23. Juli wurde das Regiment durch Teile der 294. Infanterie-Division abgelöst und marschierte anschließend nach Südosten durch den großen Donbogen. Das Regiment marschierte entlang des Tschirflusses und bog dann nach Osten ab über Perelasowsk und Kalmikow. Der neue Divisionsabschnitt war 25 km breit und konnte nur stützpunktartig besetzt werden. Am 11. August war die Kesselschlacht westlich Kalatsch und südlich von Kalmikow beendet. Am 15. August 1942 trat die 384. Infanterie-Division nördlich von Kalatsch zum Angriff auf den Don in Richtung Stalingrad an. Der Feind wurde über das Golubajatal zurück geworfen und weiter verfolgt. Das Regiment durchschritt Laptew und Kisljakow. Am 16. August erreichte das Regiment den Don bei Akatow. Die 384. Infanterie-Division bildete noch am gleichen Tag auf dem anderen Ufer einen Brückenkopf. Am 18. August konnte die 384. Infanterie-Division einen weiteren Brückenkopf bilden. Beide Brückenköpfe wurden an diesem Tag durch schwere russische Gegenangriffe getroffen, welche zu über 850 Mann Ausfällen führten. Unter ständigen russischen Gegenangriffen wurden die Brückenköpfe in den folgenden tagen ausgebaut, bis sich durch den Hauptvorstoß der 6. Armee aus dem Brückenkopf Peskowatka und Wertjatschij der Schwerpunkt verlagerte. Am 5. September wurde der bisherige Divisionsabschnitt einer anderen Division übergeben und dem Regiment ein neuer Abschnitt auf dem westlichen Donufer in der Sehnenstellung zugewiesen, die die noch vom Feind besetzte Donschleife bei Krementskaja abkürzte. Hier richtete sich das Regiment zur Verteidigung ein und bereitete sich auf den Winter vor. Das Regiment wurde am 15. Oktober 1942 in Grenadier-Regiment 535 umbenannt.

 

 

Literatur und Quellen:

Tessin, Georg (1974). Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Elfter Band. Die Landstreitkräfte 501–630. Biblio-Verlag, Osnabrück.

Mitcham, Samuel W., Jr. (2007a). German Order of Battle. Volume Two: 291st – 999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books

Karl Lang: Geschichte der 384. Infanterie-Division 1942 - 1944, Eigenverlag, 1982