Infanterie-Regiment 507

 

Feldpostnummern:

Regiments-Stab 01360
I. Bataillon 05070
II. Bataillon 06914
III. Bataillon 07733
13. Kompanie 02675
14. Kompanie 03237

 

Aufgestellt am 8. Februar 1940 als Regiment der 8. Welle auf dem Truppenübungsplatz Groß-Born aus Teilen der Infanterie-Regimenter 56 und 474 und dem Ergänzungs-Bataillon II./58 für die 292. Infanterie-Division. Am 15. Mai 1940 wurde das Regiment mit der Division nach Westen verladen und bis zum 20. Mai in Aachen ausgeladen. Zu Fuß ging es im Anschluß durch die Ardennen. Am 21. Mai kam es zu ersten Kampfhandlungen im Raum Marcourt-Werbomont, wobei die Division aber in Reserve blieb. Am 23. Mai wurde Houdremont erreicht, bei Montthermé wurde die Maas überschritten. Am 25. Mai wurde St. Michel erreicht, bis zum 3. Juni wurde Origny und Le Herrié. Am 5. Juni wurde die 14. Kompanie zur Sicherung der Flanke des Korps bei Laon eingesetzt. Am 6. Juni erfolgte der Einsatz des Regiments an der Aisne und dem Aisne-Kanal. Das Regiment wurde vorläufig der 50. Infanterie-Division unterstellt und stieß über Urcel und Pargny auf Chemin des Dames und den Wald ostwärts von Filain vor. Am 7. Juni konnte dann das Ufer des Aisne-Kanals erreicht werden. Das Übersetzen des Regiments mißlang, es blieb auf der Insel zwischen Aisne und dem Aisne-Kanal liegen. Am 8. Juni erfolgte ein schwerer Stuka-Angriff auf die gegenüberliegenden Stellungen der Franzosen. Trotzdem gelang es dem Regiment nicht, über den Kanal zu setzen. Erst am Abend gelang es dem Regiment, durch den bereits erfolgten Durchbruch des Infanterie-Regiments 508 entlastet, die Aisne doch noch zu überschreiten. Nach dem Übergang über die Aisne stieß das Regiment am 9. Juni weiter nach Süden vor und nahm am 10. Juni Bruys. Am Tag darauf wurde Vincelles und Verneuil besetzt und die Marne erreicht.

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Am 12. Juni griff das Regiment über hin an und fand Saurigny feindfrei. Noch am Morgen konnten Dormans und Soilly genommen werden. Am 13. Juni konnte so wieder zur Verfoldung des Feindes übergegangen werden. Das Regiment wurde behelfsmäßig motorisiert, so daß bis zum Abend der Raum Sépaux erreicht werden konnte. Am 19. Juni wurde Bourges genommen und bei Le Colombier und St. Just der Kanal de Berry überschritten. Am 20. Juni wurde der Vormarsch dann eingesetllt und im Raum Bourges gesammelt. Nach einem Monat begann die Verladung des Regiments nach Polen. Im Frankreichfeldzug hatte das Regiment 112 Gefallene, 281 Verwundete und 24 Vermißte zu beklagen.

Hier wurden im Raum Siedlce-Wegrow Unterkünfte bezogen. Am 14. Oktober 1940 wurde das I. Bataillon an das Infanterie-Regiment 571 abeggeben und ersetzt. Ab April 1941 wurde das Regiment dann immer weiter nach Osten vorgeschoben, so daß es am 21. Juni beiderseits Drokiczin an der deutsch-russischen Grenze lag. Am Morgen des 21. Juni überschritt das Regiment die Grenze und stieß auf Siemiatyce vor.

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Am 25. Juni wurde Hajnowke genommen und am 26. Juni Bialowicza erreicht. Der gesamte Vormarsch hatte sich bis zu diesem Punkt im dichten Urwald abgespielt. Das Regiment hatte diesen Urwald bis zum 30. Juni nach Versprengten zu durchsuchen und stieß hier öfters auf Feind. Am 30. Juni erfolgte der Weitermarsch nach Slonin. Am 6. Juli wurde der Raum nördlich von Stolpce erreicht und am 7. Juli die ehemalige polnisch-russische Grenze überschritten. Am 9. Juli konnte das Regiment seinen ersten Ruhetag seit dem 21. Juni einlegen. Auf der Autobahn Minsk-Moskauwurde der Vormarsch am folgenden Tag fortgesetzt und am 15. Juli der Raum westlich Orscha erreicht. Am 16. Juli unterstützte das I. Bataillon das Infanterie-Regiment 508 bei den Kämpfen im Brückenkopf Kopyssi. Im Laufe des Tages wurde das gesammte Regiment eingesetzt und teilweise eingeschlossen. Erst am Abend konnte es wieder vollständig befreit werden. Dabei konnte eine große Anzahl Gefangene gemacht werden. Bis zum 23. Juli wurde dann nach Monastyrschtschina weitermarschiert werden.Gegen Mittag des 25. Juli wurde der Raum Potschinok erreicht und hier die Nachschubstraße des XLVI Panzerkorps gesichert. Diese Aufgabe konnte in relativer Ruhe absolviert werden, so daß das Regiment gestärkt am 26. Juli nach Süden abmarschierte und am 27. Juli Dudarewka angriff. Um die Höhen um die Stadt kam es zu schweren Kämpfen.

Am 2. August griff das Regiment nach Süden in Richtung auf die Roslawl an, um die russischen Truppen im Jelnja-Bogen einzuschließen. Ziel war die Stadt Roslawl. Nach schweren Angriffen wurde am 5. August die Straße aus Roslawl ostwärts der Stadt erreicht und gesperrt. Dadurch urde die Stadt selbst eingekesselt. Nachdem die Stadt am 7. August gefallen war, wurde ab dem 8. August nach Süden auf Jelnja marschiert, bis zum 11. August wurde Front im Jelnja-Bogen bezogen.

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Ab diesem Tag versuchte die Rote Armee, durch schwere Angriffe die deutschen Kräfte im Kessel zu umfassen. Es kam zu schweren Kämpfen, bei denen das Regiment im Raum Mitina stand. Erst am 4. September wurde der Jelnja-Bogen von der Wehrmacht geräumt. Ab dem 6. September wurde wieder nach Süden marschiert, um die 7. Infanterie-Division an der Stranja abzulösen. Dabei blieb das Regiment vorerst Divisionsreserve, wurde aber nach dem schweren russischen Angriff vom 8. September zum Gegenstoß angesetzt. In der Nacht vom 9. zum 10. September wurde dann das Regiment fest in die Divisionsfront eingereiht. Auch am 10. September gab es schwere russische Angriffe und erste Einbrüche bei Beresowka und Amschara.

 

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In der Nacht zum 15. September wurde die Division dann nach schwersten Kämpfen aus der Front genommen und das Regiment bei Chmara einquartiert. Hier sollte das Regiment aufgefrischt werden, bis zum 24. September traf aber nur wenig Ersatz ein. Am 24. September wurde dann die 7. Infanterie-Division an der Front an der Strjana abgelöst. Von hier aus wurde am 3. Oktober 1941 zum letzten Stoß auf Moskau angetreten. Die Angriffe der 292. Infanterie-Division dienten zur Fesselung des gegenüberliegenden Gegners, um den durchbruch der motorisierten Verbände zu erleichtern. Am 6. Oktober wurde Jelnja erobert. Nach den schweren Kämpfen wich hier der Gegner und das Regiment marschierte weiter nach Osten auf Drogobusch. Nach Beendigung der letzten Kämpfe hier drehte das Regiment nach Südosten auf die Ugra ein. Über Korotynowo, Malinki, Fedotkowo, Iwlewo und Wereja wurde Taschirow an der Nara erreicht. In der Nacht zum 23. Oktober wurde hier die 258. Infanterie-Division abgelöst. Am Tag darauf gab es den ersten Frost. Am 1. November 1941 wurde das I. Bataillon aufgelöst und durch das I./IR 509 ersetzt. Am 19. und 20. November kam es zu einem örtlich begrenzten Angriff bei Naro Fominsk zur Begradigung der Front. Am 1. Dezember wurde der Angriff wieder aufgenommen, und das bei -34 °C. Das Regiment konnte bis Aulowo durchstoßen.

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Bei Aulowo blieb das Regiment zum Flankenschutz der Division stehen. Bei -52 ° C wurde nach nach Beendigung des Vormarsches am 10. Januar 1942 auf Wereja zurückgegangen. Hier hatte das Regiment schwerste russische Angriffe abzuwehren. Am 18. Januar wurde dann auf die Schanja zurückgegangen. Am 26. Januar 1942 wurden die Reste der Division der "Gruppe Seeger" (183. ID, 255. ID, 267. ID, 292. ID) zugeteilt. Die Gruppe stellte sich zum Angriff nach Süden bereit, um die entstandene Lücke zur 4. Armee bei Schanja zu schließen. Am 29. Januar begann der Angriff, bei dem das Regiment auf Krassnowo und Wajnowo vorstieß. Die Lücke konnte geschlossen werden und die genommenen Ortschaften wurden zu Stützpunkten ausgebaut. Am 6. Februar begann das Absetzen hinter die Istra. Hier wurden Stellungen ausgebaut und Laufgräben angelegt. Mis zum 1. März blieb die Front hier ruhig, dann begannen die russischen Angriffe, die auch den ganzen April über anhielten, aber alle abgewiesen werden konnten. Erst bei Beginn der Schlammperiode hörten die Angriffe auf. Am 13. August 1942 begann beim Regiment der Angriff über die Istra. Unter schweren Kämpfen wurde das Regiment zurückgedrängt, aber nicht durchbrochen. Bis zum 20. August wurde die Linie Saborje - Skugorewo - Cholm - Gorki erreicht. Hier wurde mit dem Bau neuer Stellungen begonnen. Am 24. August kam es zu einem schweren Angriff auf Upolosy, der aber abgeschlagen werden konnte. Der Angriff wurde am 2. September wiederholt, konnte vom Regiment aber wiederum abgeschlagen werden. Am 6. September wurde Upolosy dann vom Regiment geräumt, da die hier eingetretenen Verluste in keinem Verhältnis zu den strategischen Bedürfnissen standen. Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment in Grenadier-Regiment 507 umbenannt.

 

Die Kommandeure des Regiments:

Regimentskommandeur:

Februar 1940 Oberst Scherer

August 1940 Oberst Hahne

Januar 1944 Oberstleutnant Fischer

August 1944 Major Brüning

I. Bataillon 2. Bataillon 3. Bataillon
Hauptmann Büssemeier Februar 1940

Hauptmann Brümmer Januar 1942

Major Dr. Gerlach Mai 1942

Major Becker August 1942

Major Schmieden Dezember 1942

Major Plettner Juli 1943

Hauptmann Kautz August 1944

Hauptmann Rasche März 1945

Major Sacher Fabruar 1940

Hauptmann Lübke Winter 1941/42

Major Fischer März 1942

Hauptmann Zimmermann Oktober 1943

Major Schmieden Oktober 1943

Hauptmann Beier, Januar 1944

Am 16. Februar 1945 aufgelöst.

Major Keller Februar 1940

Hauptmann Dr. Gerlach Juli 1941

Hauptmann Waniek Mai 1942

Aufgelöst von August 1942 bis Oktober 1942

Major Patzer Oktober 1942

Im März 1944 in I./GR 509 umbenannt.

 

 

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Abmarsch der I./ IR 507 aus Groß-Born am 15. Mai 1940. * Verleihung des Ritterkreuzes an den Regiments-Kommandeur, Oberst Hahne. *

* Anmerkung: Alle Karten und Bilder aus" Die 292. Infanterie-Division" von Günther Nitz. Mit dem Besten Dank an die Kameradschaft der ehem. 292. Inf.Div.