Infanterie-Regiment 234
Feldpostnummern:
Regimentsstab | 29664 |
I. Bataillon | 05769 |
II. Bataillon | 07176 |
III. Bataillon | 23692 |
13. Kompanie | 16487 |
14. Kompanie | 14304 |
Aufgestellt am 26. August 1939 als Infanterie-Regiment der 2. Welle mit Stab in
Rosswein, I. Bataillon in Waldheim, II. in Grimma und III. in Eilenburg. Das Regiment
unterstand der 56.
Infanterie-Division.Am 7. September 1939 wurde das Regiment nach Oberschlesien und von
dort in die Ostslowakei in den Raum Presow verlegt. Ab dem 13. September marschierte das
Regiment in den Nordostzipfel der Slowakei, von wo es am 17. September über den
Lupkowpass nach Polen marschierte. Am 21. September wurde Przemysl erreicht. Hier endete
für das Regiment der Einsatz in Polen, ohne zum Einsatz gekommen zu sein. In Krakau wurde
es auf die Bahn verladen und nach Westen gefahren. Am 2. Oktober wurde es dann in Daun in
der Eifel ausgeladen, um nach Issum-Geldern weiterzumarschieren. Hier erhielt das Regiment
eine Radfahr-Kopanie.
Am 10. Mai 1940 hatte das III. Bataillon des Regiments einen Handstreich auf die Brücken
bei Venlo durchzuführen, während der Rest des Regiments auf Reserzu vorstieß. Doch die
Holländer waren gewarnt und sprengten die Brücke, bevor die Deutschen heran waren. Das
Regiment durchbrach die Bunkerlinie und stieß weiter nach Westen vor, so daß bereits am
11. Mai Venlo genommen werden konnte. Am 15. Mai wurde der Albert-Kanal erreicht, am 17.
Mai konnte Mecheln genommen. Am 18. Mai wurde der dahinter liegende Willekrosk-Kanal
überschritten und weiter auf Gent vorgestoßen. Die Stadt wurde jedoch südlich passiert
und auf Gwere vorgestoßen. Am 25. Mai wurde die Lys überschritten, vor dem versteifenden
Feindwiederstand blieb das Regiment hier aber liegen. Erst mit der Kapitulation der
belgischen Armee am 28. Mai konnte das Regiment seinen Vormarsch in Richtung Küste wieder
aufnehmen. Nachdem die Küste bei La Penne erreicht worden war, wurde auf Dünkirchen
eingedreht. Am 3. Juni wurde das Regiment durch Einheiten der 208. Infanteie-Division
abgelöst und marschierte nach Süden. Ohne weitere Kämpfe gliederte sich das Regiment
nach dem Fall von Paris in den dortigen Sperrgürtel ein. Am 31. Juli verlegte das
Regiment in den Raum Chartres, um Ausbildung zu betreiben. Schon am 6. September begann
die Verlegung des Regiments nach Osten in den Litzmannsstadt-Petrikau. Am 25. Oktober 1940
mußte das Regiment den Stab und das I. Bataillon an das Infanterie-Regiment 573 abgeben,
die Abgaben wurden ersetzt. Ab April 1941 wurde das Regiment langsam an die
deutsch-russische Demarkartionslinie herangezogen, ab Mitte Juni wurden die letzten
Kilometer in Nachtmärschen zurückgelegt. Am 22. Juni überschritt das Regiment ostwärts
Cholm den Bug und stieß 14 km ins Landesinnere vor. Am 24. Juni wurde Luboml erreicht. Im
Anschluß wurde die 56. Infanterie-Division
Heeresgruppenreserve. Über Zwikal wurde dre Division bis Anfang August zum Angriff auf
Korosten bereitgestellt. Am 5. August begann der Angriff auf die Stadt mit dem Regiment
als Spitze, am folgenden Tag konnte bei Mogilno ein Brückenkopf über die Usza gebildet
werden. Am 7. August konnte dann die Stadt Korosten erobert werden. Am 8. und 9. August
marschierte das Regiment weiter nach Osten. Am 13. August setzte das Regiment dann mit der
Division zum Angriff über den Mostowa-Abschnitt an. Nach diesem Angriff hatte das
Regiment die Stellung sechs Tage zu halten, erst am siebenten Tag konnte der Angriff gegen
immer stärker werdenden Widerstand fortgesetzt werden. Am 22. August wurde der Usza-Bogen
erreicht. Hier wurde die 56.
Infanterie-Division wieder Armeereserve und marschierte nördlich von Kiew über den
Dnjepr bis zur Desna bei Ostjer. Hier begann für das Regiment am 13. September der
Angriff in Ricjtung Kiew. Am 19. September traf die 56. Infanterie-Division bei Browary auf die
entgegenkommende 95. Infanterie-Division, der Kessel um Kiew war geschlossen. Im Anschluß
kam es zu schweren Kämpfen währen der Kesselschlacht um Kiew. Ab dem 21. September
marschierte die 56. Infanterie-Division zur
Heeresgruppe Mitte. Am 1. Oktober wurde Starodub erreicht. Hier stellte sich das Regiment
für die Doppelschlacht um Brjansk und Wjasma bereit. Allerdings wurde die gesamte
Division während der folgenden Angriffskämpfe nicht eingesetzt.Bis Anfang Dezember oblag
der Division die Sicherung des rückwärtigen Armee-Gebietes im Raum
Orel-Karatschew-Brjansk. Während dieser Sicherungsphase kam es zu mehreren Einsätzen
gegen Partisanen. Im Anschluß baute die Division bei Werchow eine Abwehrfront auf.Hier
traf das Regiment die russische Winteroffensive. Am 25. Dezember wurde die Front auf
Stellungen 20 km westlich von Werchow zurückgenommen. Doch auch diese Stellungen konnten
nicht gehalten werden. Bis zum 28. Dezember wurde bei Salegotsch eine neue Front
aufgebaut. Während dieser Rückzugskämpfe wurden sämtliche aufgegebenen Dörfer dem
Erdboden gleich gemacht, die Zivilbevölkerung wurde bei -40° nach Westen abgeschoben. Am
9. Januar 1942 wurde das Regiment aus der Front genommen und in den Raum nordwestlich von
Bolchow verlegt und in die Front eingegliedert. In diesem Bereich kam es zu harten
Waldkämpfen. Am 22. Januar wurde das Regiment vorläufig der 296. Infanterie-Division
unterstellt und kehrte erst im März zur Division zurück, die inzwischen eine Front 5 km
südostwärts Krapiwna hielt. Diese Stellungen wurden nun den ganzen Frühjahr und den
Sommer 1942 vom Regiment gehalten.
Quelle: Geschichte der 56. Infanterie-Division 1938 - 1945
Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment in Grenadier-Regiment 234 umbenannt.
Regimentskommandeure:
September 1939 Oberstleutnant Adalbert Kratz (bis Mai 1940)
Dezember 1941 Oberst Karl Kiessing
Februar 1942 Oberst der Reserve Rudolf Bacherer