Infanterie-Regiment 220
Aufgestellt am 26. August 1939 als Regiment der 2. Welle in Rendsburg und der 58. Infanterie-Division
unterstellt. Vom 7. - 10. Oktober 1939 wurde das Regiment an die Mosel verlegt.
Das Regiment bezog Unterkünfte in Trier-Olewig und wurde erst am 1. Oktober in
die Festungsfront südlich von Saarburg eingeschoben. Am 25. Oktober 1939 bezog
es wieder Unterkunft bei Trier-Olewig. Am 23. Januar 1940 verlegte das Regiment
mit der Division auf den Truppenübungsplatz Ohrdruf. Dort schieden die
älteren Jahrgänge aus dem Regiment aus und wurden durch junge Rekruten
ersetzt. Am 31. Januar 1940 gab das Regiment das II. Bataillon an das Infanterie-Regiment 502 ab, es wurde
ersetzt. Am 11. März 1940 verlegte das Regiment wieder nach Westen in den Raum
Saarburg. Am 10. Mai 1940 überschritt das Regiment bei Trier die französische
Grenze. Nachdem Luxemburg-Stadt durchquert worden war, wurde am 22. Mai Arlon
erreicht und die 68. Infanterie-Division bei Carignan - Mouzan - Vaux abgelöst.
Hier bezog das Regiment die HKL am Nordufer der Maas. Am 25. Mai wurde das
Infanterie-Regiment 70 westlich der Maas durch die Division abgelöst, so dass
die Divisions-Front folgendermaßen war: links IR 209 westlich von Beaumont,
dann IR 154 zwischen Beaumont und der Maas, dann Aufklärungs-Abteilung 158 und
ganz rechts IR 209. Am 27. Mai 1940 begann der Angriff der Regimenter auf das
Waldgebiet Bois d'Inor und das Dorf Inoir, welches genommen wurde. Am 30. Mai
1940 wurde das Regiment aus der Front genommen und durch Einheiten der 71.
Infanterie-Division ersetzt. Am 9. Juni 1940 begann der deutsche Angriff
nach Süden. Das Regiment hatte den Wald von Bais de La Vache zu nehmen, wurde
aber unter schweren Verlusten zurückgeworfen. Dabei wurde das III. Bataillon in
einem Waldgelände eingekesselt und aufgerieben. Erst mit dem Rückzug der
Franzosen am 11 Juni konnte das Regiment den Vormarsch nach Süden antreten. Am
16. Juni wurde die Maas bei Dun-sur-Meuse überschritten, am 17. Juni Verdun
erreicht und am 19. Juni Toul genommen. Im Anschluß daran nahm das Regiment an
den Kesselkämpfen bei Toul teil.
Nach der Kapitulation der französischen Armee wurde das Regiment bis zum 4.
Juli nach Norden verlegt. Bei Longwy wurde Belgien erreicht. Das Regiment bezog
bei St. Trond-Waremme als Besatzungstruppe Unterkünfte. Am 13. Dezember gab das
Regiment das III. Bataillon an das Infanterie-Regiment
585 ab. Es wurde ersetzt. Am 21. April 1941 verließen erste Vorkommandos
den Unterkunftsraum nach Osten, bald darauf folgte das gesamte Regiment. Bei
Elbing wurde ausgeladen und im Raum Braunsberg Unterkunft bezogen. Am 8. Juni
wurde dann weiter nach Osten in den Raum des Kurischen Haffs nach Ostpreußen
verlegt. Am 22. Juni 1941 begann der Rußlandfeldzug. Die 58.
Infanterie-Division verblieb vorerst als Armeereserve hinter der Front. Am 23.
Juni wurde die Demakartionslinie überschritten. Über Laukuva wurde am
28. Juni Schaulen erreicht. Am 5. Juli erreichte das Regiment Riga, am 7. Juli
Rauna und am 12. Juli Pleskau. Am 16. Juli 1941 wurde Kurino nach schweren
Kämpfen genommen und am 17. Juli Gdow genommen. Am 18. Juli erhielt das
Regiment einen Ruhetag und nahm dann seinen Marsch in Richtung Narwa wieder auf.
Am 14. August drehte das Regiment nach Norden in Richtung Narwa ein. Unter
schweren Kämpfen wurde die Pljussa überschritten und am 17. August ein Teil
von Narwa erobert werden. Am 18. August wurde die Stadt dann vollständig
eingenommen. Am 19. August wurde auf der Straße Narwa-Kingisepp eine
Bunkerlinie durchbrochen und am 20. August Kingisepp eingenommen. Das Regiment
richtete sich hier zur Verteidigung des Ortes ein. Am 28. August wurde der
Vormarsch wieder aufgenommen und am 29. August Alexejewka erobert. Nach dem Fall
des Ortes wich die Rote Armee nach Nordosten aus und das Regiment verfolgte den
weichenden Feind über Sapoljen Gorki nach Mally. Am 29. August wurde Wellikota
erobert, am 1. September Kerbukowo. Am 4. September kam es erneut zu
Waldkämpfen, die am 6. September mit der Einnahme von Dietlizy endeten. Am 14.
September erreichte das Regiment die Vororte von Leningrad. Nach dem befehl, die
stadt nicht zu erobern, wurde das Regiment am westlichen Ende des
Einschließungsring an der Küste eingesetzt. Bis zum 1. März 1942 lag das
Regiment nun in der Stellungsfront vor Leningrad, wo es immer wieder gegen
russische Angriffe bestehen mußte. Am 1. März 1942 wurde das Regiment
aus der Front genommen und am 15. März gegen durchgebrochene russische Kräfte
am Wolchow an der Rollbahn eingesetzt. Es gelang der 58. Infanterie-Division, im
Zusammenwirken mit anderen Divisionen, die durchgebrochenen russischen Truppen
einzukesseln. Diesen Truppen gelang am 27. März der Ausbruch aus dem Kessel,
was beim Regiment schwere Verluste verursachte. Am 30. Mai trat das Regiment
dann an, den entstandenen, 2 km breiten russischen Versorgungsstrang wieder
abzuschneiden, was am nächsten Tag gelang. Es folgten schwere Kessel-Kämpfe,
die erst mit der Vernichtung der eingeschlossenen russischen Truppen endeten.
Anschließend wurde das Regiment in die Front am Oranienbaumer Kessel
eingeschoben.Am 23. Juli 1942 wurde das III. Bataillon
wegen schwerer Verluste aufgelöst, am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment in Grenadier-Regiment 220 umbenannt.