Infanterie-Regiment 192
Feldpostnummern:
Regimentsstab | 08087 |
I. Bataillon | 13911 |
II. Bataillon | 15836 |
III. Bataillon | 21720 |
13. Kompanie | 09915 |
14. Kompanie | 17815 |
Aufgestellt am 26. August 1939 als Regiment der 2. Welle: Stab und I. Bataillon in
Dresden, II. Bataillon in Kamenz und III. Bataillon in Radebeul. Das Regiment unterstand
der 56. Infanterie-Division.Am 7. September
1939 wurde das Regiment nach Oberschlesien und von dort in die Ostslowakei in den Raum
Presow verlegt. Ab dem 13. September marschierte das Regiment in den Nordostzipfel der
Slowakei, von wo es am 17. September über den Lupkowpass nach Polen marschierte. Am 21.
September wurde Przemysl erreicht. Hier endete für das Regiment der Einsatz in Polen,
ohne zum Einsatz gekommen zu sein. In Krakau wurde es auf die Bahn verladen und nach
Westen gefahren. Am 2. Oktober wurde es dann in Daun in der Eifel ausgeladen, um nach
Issum-Geldern weiterzumarschieren. Hier erhielt das Regiment eine Radfahr-Kopanie. Am 1.
Februar 1940 wurde das II. Bataillon an das Infanterie-Regiment 513
abgegeben und sofort ersetzt.
Am 10. Mai 1940 stieß das Regiment auf Velden in Holland vor. Das Regiment durchbrach die
Bunkerlinie und stieß weiter nach Westen vor, so daß bereits am 11. Mai die
holländisch-belgische Grenze überschritten werden konnte. Am 15. Mai wurde der
Albert-Kanal erreicht, am 17. Mai konnte Mecheln genommen. Am 18. Mai wurde der dahinter
liegende Willekrosk-Kanal überschritten und weiter auf Gent vorgestoßen. Die Stadt wurde
jedoch südlich passiert und auf Gwere vorgestoßen. Am 25. Mai wurde die Lys
überschritten, vor dem versteifenden Feindwiederstand blieb das Regiment hier aber
liegen. Erst mit der Kapitulation der belgischen Armee am 28. Mai konnte das Regiment
seinen Vormarsch in Richtung Küste wieder aufnehmen. Am 30. Mai wollte das Regiment über
den Kanal bei Bergues vorstoßen, es gelang dem Regiment jedoch nicht, die englischen
Linien zu durchbrechen. Am nächsten Tag hatte der Gegner die gegenüberliegenden
Stellungen geräumt und das Regiment stieß bis zur Küste bei La Panne vor. Hier wurde
dann auf Dünkirchen eingedreht. Am 3. Juni wurde das Regiment durch Einheiten der 208.
Infanteie-Division abgelöst und marschierte nach Süden. Ohne weitere Kämpfe gliederte
sich das Regiment nach dem Fall von Paris in den dortigen Sperrgürtel ein. Am 31. Juli
verlegte das Regiment in den Raum Chartres, um Ausbildung zu betreiben. Schon am 6.
September begann die Verlegung des Regiments nach Osten in den Litzmannsstadt-Petrikau. Am
25. Oktober 1940 wurde das I. Bataillon an das Infanterie-Regiment 575
abgegeben und ersetzt. Ab April 1941 wurde das Regiment langsam an die deutsch-russische
Demarkartionslinie herangezogen, ab Mitte Juni wurden die letzten Kilometer in
Nachtmärschen zurückgelegt. Am 22. Juni überschritt das Regiment ostwärts Cholm den
Bug und stieß 14 km ins Landesinnere vor. Am 24. Juni wurde Luboml erreicht, am 28. Juni
gelang es dem Regiment, die Turja-Brücke nördlich von Kowel zu erobern. Im Anschluß
wurde die 56. Infanterie-Division
Heeresgruppenreserve. Über Zwikal wurde dre Division bis Anfang August zum Angriff auf
Korosten bereitgestellt. Am 5. August begann der Angriff auf die Stadt, am folgenden Tag
konnte bei Mogilno ein Brückenkopf über die Usza gebildet werden. Am 7. August konnte
dann die Stadt Korosten erobert werden. Am 8. und 9. August marschierte das Regiment
weiter nach Osten. Am 13. August setzte das Regiment dann mit der Division zum Angriff
über den Mostowa-Abschnitt an. Nach diesem Angriff hatte das Regiment die Stellung sechs
Tage zu halten, erst am siebenten Tag konnte der Angriff gegen immer stärker werdenden
Widerstand fortgesetzt werden. Am 22. August wurde der Usza-Bogen erreicht. Hier wurde die
56. Infanterie-Division wieder Armeereserve
und marschierte nördlich von Kiew über den Dnjepr bis zur Desna bei Ostjer. Hier begann
für das Regiment am 13. September der Angriff in Ricjtung Kiew. Am 19. September traf die
56. Infanterie-Division bei Browary auf die
entgegenkommende 95. Infanterie-Division, der Kessel um Kiew war geschlossen. Im Anschluß
kam es zu schweren Kämpfen währen der Kesselschlacht um Kiew. Ab dem 21. September
marschierte die 56. Infanterie-Division zur
Heeresgruppe Mitte. Am 1. Oktober wurde Starodub erreicht. Hier stellte sich das Regiment
für die Doppelschlacht um Brjansk und Wjasma bereit. Allerdings wurde die gesamte
Division während der folgenden Angriffskämpfe nicht eingesetzt.Bis Anfang Dezember oblag
der Division die Sicherung des rückwärtigen Armee-Gebietes im Raum
Orel-Karatschew-Brjansk. Während dieser Sicherungsphase kam es zu mehreren Einsätzen
gegen Partisanen. Im Anschluß baute die Division bei Werchow eine Abwehrfront auf.Hier
traf das Regiment die russische Winteroffensive. Am 25. Dezember wurde die Front auf
Stellungen 20 km westlich von Werchow zurückgenommen. Doch auch diese Stellungen konnten
nicht gehalten werden. Bis zum 28. Dezember wurde bei Salegotsch eine neue Front
aufgebaut. Während dieser Rückzugskämpfe wurden sämtliche aufgegebenen Dörfer dem
Erdboden gleich gemacht, die Zivilbevölkerung wurde bei -40° nach Westen abgeschoben. Am
9. Januar 1942 wurde das Regiment aus der Front genommen und in den Raum nordwestlich von
Bolchow verlegt und in die Front eingegliedert. In diesem Bereich kam es zu harten
Waldkämpfen. Am 22. Januar wurde das Regiment vorläufig der 296. Infanterie-Division
unterstellt. Erst Ende März trat das Regiment wieder zur 56. Infanterie-Division zurück und wurde in
die Front 5 km südostwärts Krapiwna eingegliedert Diese Stellungen wurden nun den ganzen
Frühjahr und den Sommer 1942 vom Regiment gehalten.
Quelle: Geschichte der 56. Infanterie-Division 1938 - 1945
Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment in Grenadier-Regiment 192 umbenannt.
Regimentskommandeure:
September 1939 Oberst Ludwig Wolff
25. Mai 1940 Major Georg Haus (m.d.F.b.)
27. Mai 1940 Oberst Alexander Ratcliffe
August 1942 Major der Reserve Herbert Schimpff