714. Infanterie-Division
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 714. Infanterie-Division wurde am 1. Mai 1941 aus den im Bereich des
Wehrmachtsbefehlshabers Prag liegenden Ersatztruppen des Wehrkreises I als
Infanterie-Division der 15.Welle für Besatzungszwecke aufgestellt. Hierzu wurde
je eine Kompanie der Ersatz-Bataillone des Wehrkreises aufgestellt:
Infanterie-Regiment 721 durch Division Nr. 141
Infanterie-Regiment 741 durch Division Nr. 151
Nach der beendeten Aufstellung verlegte man die Division Ende Mai 1941 nach
Jugoslawien, wo die Division als Besatzungstruppe eingesetzt werden sollte.
Schon kurz nach dem Eintreffen begannen erste Kämpfe gegen Partisanen. Am 8.
September 1941 lag die Division westlich Dirna. Am 22. Oktober 1941 kam es 25 km
nördlich Bor zu Gefechten. Anschließend säuberte die Division den Raum südlich
von Palanka. Am 24. Oktober 1941 brannten Teile der Division einen Ort südlich
Velika Plana nieder. 63 Häuser gingen in Flammen auf. Die Gefechte in diesem
Raum dauerten auch die folgenden Tage an. Anfang November 1941 stand die
Division im Raum um Pozarevac, Mitte September nordostwärts Kragujevac.
Ab dem 25. November nahm die Division dann am Unternehmen "Užice" teil. Užice war die Hauptstadt des von
serbischen Partisanen befreiten Gebietes. Während die
342. Infanterie-Division von Valjevo in
zwei Marschsäulen einmal direkt nach Süden nach Užice und andererseits entlang
der Dirna von Westen auf Užice vorstieß, griffen Teile der 714.
Infanterie-Division von Arandelovac auf Cacak nach Užice an. Die Operation
dauerte bis zum 4. Dezember. Dieses Unternehmen war militärisch erstmals ein
großer Erfolg für die deutschen Truppen, es konnten größere Waffenmengen
erbeutet und die Partisanenrepublik zerschlagen werden. Teile der
Partisanenverbände konnten jedoch nach Süden ausweichen. Anfang
Februar 1942 säuberte die Division das Gebiet südwestlich von Valjevo. Ab Mitte
Februar 1942 wurde die Division zusammen mit der 717. Infanterie-Division im
Raum Valjevo - Cacak (55 km südostwärts Valjevo) eingesetzt. Im Juni 1942
operierte die Division im Raum bei Lajkovac und G. Milanovac (50 km
südsüdwestlich bzw, 84 km südlich Belgrad). Zwischen dem 26. Juni und dem 18.
Juli 1942 nahm die Division am Unternehmen "Kozara" teil und unterstützte dabei
kroatische Verbände im Raum Kozara. Es folgten vom 23. Juli bis 3. August 1942
"Nachsäuberungen" der von der 1. und 2. kroatischen Gebirgsbrigade bereits
durchkämmten West-Kozara. Dabei hatten die hier liegenden Partisanenverbände
schwere Verluste. Anschließend verlegte die Division in den bosnischen Raum. Ab
dem 24. September 1942 kam es zu Kämpfen um die Kleinstadt Jajice und das gebiet
südlich der Stadt, welches am 4. Oktober 1942 erobert werden konnte, nachdem die
Stadt vorher durch Partisanen besetzt worden war. Zur abschließenden
Zerschlagung des zwischenzeitlich gebildeten Partisanenstaates unter Tito um
Bihac plante die deutsche Führung das Unternehmen "Weiß I". Kernstück des
Unternehmens war der schnelle Vorstoß der
7. SS-Division "Prinz
Eugen" von Karlovac und der 717.
Infanterie-Division von Banja-Luka / Mrkonjigrad aus. Ungefähr auf der Höhe
von Kljac sollten die beiden Divisionsspitzen sich treffen und damit die
Partisanen im Raum Grmec Planina einschließen. Die
369. Infanterie-Division sollte in ihrem
ersten Einsatz auf dem Balkan von Norden über Prjedor auf Bosanski Petrovac
vorstoßen und dort Anschluß an den linken Flügel der 7. SS-Division "Prinz
Eugen" suchen. Der Raum zwischen der 369. Infanterie-Division und der 717.
Infanterie-Division wurde die 714. Infanterie-Division eingeschoben. Diese
sollte den Raum Bosanski Novi / Prijedor sichern. Außerdem beteiligten sich
Teile von 3 italienischen Divisionen zur Sicherung der rechten Flanke der 7.
SS-Division "Prinz Eugen". Das Unternehmen startete am 20. Januar 1943 und
endete am 8. Februar 1943. Der Ring um die Partisanen konnte jedoch nicht
schnell genug geschlossen werden, so dass die Partisanenverbände erneut nach
Süden entkommen konnten.
Mit Befehl des OKH/Chef H Rüst/BdE AHA (Ic) Nr. 1385/43 g.Kdos vom 17. März
1943 wurde die Division am 1. April 1943 in die 114.
Jäger-Division umgegliedert. Hierzu wurden die älteren Jahrgänge gegen
jüngere Mannschaften aus den Wehrkreisen I, II, III und X ausgetauscht.
1941
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Mai | BdE | |||
Juni | XI | 2. Armee | Jugoslawien | |
Juli | LXV | 12. Armee | Serbien |
1942
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | LXV | 12. Armee | Serbien | |
April | Befehlshaber Serbien | 12. Armee | Serbien |
1943
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | Befehlshaber Serbien | 12. Armee | Kroatien | |
Februar | Befehlshaber Serbien | 12. Armee | Kroatien | |
März | Befehlshaber Serbien | E | Kroatien |
2. Divisionskommandeure:
1. Mai 1941 Generalleutnant Friedrich Stahl
1. Januar 1943 Generalleutnant Josef Reichert
20. März 1943 General der Gebirgstruppen Karl Eglseer
3. Gliederung:
Artillerie-Abteilung 661
4. Literatur und Quellen:
Kurt Mehner: Die geheimen Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Biblio-Verlag, Osnabrück 1984, Bände 7, 8 und 9
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 12. Die Landstreitkräfte 631 – 800. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975
Bundesarchiv / Militärarchiv, Sig MSG 109/10851: Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945
Berthold Voth: Pioniere 1943 - 1945 in Kroatien und Italien. Das Pionier-Bataillon 114 der 114. Jäger-Division (vormals 714. Infanterie-Division), Eigenverlag, 1966
Klaus Schmider: Partisanenkrieg in Jugoslawien 1941 - 1944, Verlag E.D. Mittler & Sohn GmbH, Hamburg 2002