709. Infanterie-Division
1. Einsatz und Unterstellung:
Aufgestellt am 2. Mai 1941 als bodenständige Division der 15. Welle aus den Ersatztruppen des Wehrkreises IX. Im Juni 1941 wurde die Division als Besatzungstruppe nach Frankreich in die Bretagne verlegt. Im Dezember 1942 verlegte man die Division in die Normandie. Im Winter 1943/44 hatte die Division die besten Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften an die Ostfront abzugeben. Als Ersatz erhielt die Division Offiziere ohne Erfahrung, die Mannschaften wurden durch Ersatz der Volksliste III (Männer, die angeblich ‚deutscher Abstammung‘ waren, obwohl sie in der Regel nicht mehr Deutsch sprachen) aufgefüllt. Jeweils ein Bataillon jedes Grenadier-Regiments wurde durch ein Ost-Bataillon ersetzt. Das Regiment lag zu Beginn der alliierten Invasion am 6. Juni 1944 im nordöstlichen Teil der Halbinsel Cotentin. Die Division lag somit im Bereich des Landungsbereichs der 6. britischen Luftlandedivision. In den ersten Tagen der Invasion erlitt die Division besonders unter den Offizieren schwere Verluste. Die Truppe war physisch und psychisch erschöpft und blieb drei Tage lang ohne Verpflegung. Ab dem 19. Juni 1944 war die Division zusammen mit Splittergruppen der 77. ID, der 91. ID und der 243. ID sowie mehreren tausend im Erdkampf unerfahrener Marinesoldaten auf der Halbinsel Cotentin abgeschnitten. Am 20. und 21. Juni ging die Division aus dem Raum Montebourg - Valogne auf das Festungsgebiet der "Festung Cherbourg" zurück und wurde dort durch die Eingliederung von Marinesoldaten aufgefüllt. Der Kommandeur der Division, Generalleutnant Karl-Wilhelm von Schlieben, wurde zum Festungskommandanten ernannt. Die Reste der Division gingen bei der Kapitulation Cherbourgs am 26. Juni 1944 in alliierte Gefangenschaft. Sie wurde am 26. Juli 1944 formell aufgelöst.
1941
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Mai | in Aufstellung | WK IX | ||
Juni | XXV | 7. Armee | D | Bretagne |
1942
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | XXV | 7. Armee | D | Bretagne |
Dezember | LXXXIV | 7. Armee | D | Normandie (Lagekarte) |
1943
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | LXXXIV | 7. Armee | D | Normandie |
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | LXXXIV | 7. Armee | D | Normandie |
Mai | LXXXIV | 7. Armee | B | Normandie (Lagekarte) (Lagekarte) |
2. Divisionskommandeure:
3. Mai 1941 Generalmajor Arnold von Bessel
15. Juli 1942 Generalleutnant Albin Nake
15. März 1943 General der Artillerie Curt Jahn
1. Juli 1943 Generalmajor Eckhard von Geyso
12. Dezember 1943 Generalleutnant Karl-Wilhelm von Schlieben
3. Gliederung:
709. Infanterie-Division 1941:
Artillerie-Abteilung 669
709. Infanterie-Division 1944:
Festungs-Grenadier-Regiment 729
Festungs-Grenadier-Regiment 739
4. Literatur und Quellen
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 12. Die Landstreitkräfte 631 – 800. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975
Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg?: Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. R. Oldenbourg Verlag, München 2007