272. Infanterie-Division
Feldpostnummern:
Stab | 20963 |
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 272. Infanterie-Division sollte mit Verfügung vom 22. Mai 1940 durch den WK II in Groß-Born als Division der 10. Welle aufgestellt werden. Die Divisionen der 10. Welle wurden für einen befürchteten längeren Feldzug im Westen aufgestellt. Nach Beendigung des Frankreichfeldzuges wurde die Aufstellung jedoch am 22. Juli 1940 abgebrochen.
Erneut aufgestellt wurde die 272. Infanterie-Division am 17. November 1943
als Division 22. Welle beim OB West im Raum Antwerpen aus dem Stab und
Restteilen der aufgelösten 216. Infanterie-Division:
Stab aus Stab der 216. ID
Stab, I. und II. / Grenadier-Regiment 980 aus Stab, II. und III. /
Grenadier-Regiment 348
Stab, I. und II. / Grenadier-Regiment 981 aus Grenadier-Ausbildungs-Bataillon
581 und Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 483
Stab, I. und II. / Grenadier-Regiment 982 aus Reserve-Grenadier-Bataillon 350
und Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 485
Stab Artillerie-Regiment 272 sowie Stab III. und IV. Abteilung aus Stab III. und
IV. / Artillerie-Regiment 216
I. und II. / Artillerie-Regiment 272 aus I. und II. / Artillerie-Regiment 371
Füsilier-Bataillon 272 aus II. / Grenadier-Regiment 396
Divisions-Nachrichten-Abteilung 272 aus Divisions-Nachrichten-Abteilung 216
Panzerjäger-Abteilung 272 und Pionier-Bataillon 272 wurden durch besondere
Zuführungen gebildet
Die Aufstellung wurde im Raum Lyon abgeschlossen und Ende März 1944 wurde
die Division in den Raum Perpignan transportiert. Zwischen den Pyrenäen und der
Mittelmeerküste wurde die Division zu Sicherungsaufgaben eingesetzt. Nach dem
Beginn der alliierten Invasion in der Normandie im Juni 1944 wurde die Division
ab dem 29. Juni 1944 mit der Bahn von den Bahnhöfen Port Vendres und La Nouvelle
nach Norden verlegt. Als Versammlungsraum war der Raum zwischen Falaise und Caen
vorgesehen. Da die Bahnstrecken nördlich der Loire zum großen Teil zerstört
waren, fand die Ausladung der Division nördlich und ostwärts von Angers statt.
Der restliche Weg wurde im Landmarsch zurückgelegt. Ab dem 11. Juli 1944 wurde
die Division an der Front in der Normandie eingesetzt. Bis zum 16. Juli löste
die Division die 1. SS-Panzer-Division aus der Front südlich von Caen. Nach
schweren Abwehrkämpfen wurde die Division in der Nacht auf den 28. Juli 1944 aus
der Front gezogen und in den Abschnitt der 21. Panzer-Division, etwa 25 km
nordostwärts in der Gegend Troarn verlegt. Rechter Nachbar war die 346. ID,
linker Nachbar die 12. SS-Panzer-Division. Im August 1944 wurde die Division im
Kessel von Falaise. Reste der Division konnten am 28. August 1944 die Seine
nördlich von Jumieges überschreiten Anschließend marschierten die Reste der
Division nach Westen durch Belgien und Holland zur Auffrischung nach Döberitz.
Dort wurde die Division ab dem 17. September 1944 als
272.
Volksgrenadier-Division neu aufgestellt.
1943
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Dezember | LXXXIX | 15. Armee | D | Antwerpen |
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | LXXXIX | 15. Armee | D | Antwerpen |
Februar | z. Vfg. | D | Bourges | |
April | IV. Lw. Feld-Korps | 19. Armee | D | span. Grenze |
28. April | IV. Lw. Feld-Korps | 19. Armee | G | span. Grenze |
Juli | I. SS | Panzergruppe West | B | Normandie |
28. Juli | LXXXVI | 7. Armee | D | Normandie |
14. September | z.Vfg. | BdE | Rückmarsch nach Döberitz |
2. Divisionskommandeure:
7. Juni 1940 - 5. Oktober 1940 General der Infanterie Hans Petri
15. Dezember 1943 - August 1944 General der Infanterie Friedrich-August Schack
3. Gliederung:
272. Infanterie-Division 1940 (geplant):
Artillerie-Abteilung 272
Divisionseinheiten 272
272. Infanterie-Division 1943:
Divisions-Füsilier-Bataillon 272
Divisions-Nachrichten-Abteilung 272
4. Literatur und Quellen:
Grobübersicht: Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 8: Die Landstreitkräfte
201–280. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979
Grobübersicht: Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen 1921–1945, Band
3, Dörfler Verlag 2005
Kurze, unvollständige Geschichte zur Division: RH 37 / 6279 im Bundesarchiv
Freiburg
Martin Jenner: Die Geschichte der 216. / 272. Infanterie-Divison, Dörfler-Verlag