271. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die Division sollte mit Verfügung vom 22. Mai 1940 als Division der 10. Welle aufgestellt werden. Die Divisionen der 10. Welle wurden für einen befürchteten längeren Feldzug im Westen aufgestellt. Nach Beendigung des Frankreichfeldzuges wurde die Aufstellung jedoch am 22. Juli 1940 abgebrochen.

Am 17. November 1943 wurde eine neue 271. Infanterie-Division aufgestellt. Die Division der 22. Welle wurde beim OB West in den Niederlanden aus dem Stab der bei Newel in Mittelrußland aufgelösten 113. Infanterie-Division aufgestellt. Nach der erfolgten Aufstellung wurde die Division im Januar 1944 aus den Niederlanden in den Raum Besancon verlegt. Der Abtransport der Division aus den Niederlanden war am 11. Januar 1944 beendet und am 13. Januar 1944 hatten alle Transporte ihren Zielort erreicht. Am 14. Januar 1944 hatte die Division eine Stärke von 6.221 Mann, am 9. Februar 8.125 Mann. Bis zum 10. Mai 1944 erreichte die Stärke der Division 12.171 Mann und 108 Hiwi. Ab dem 19. Juni löste die Division die 277. Infanterie-Division im Bereich des AOK 19 im Raum Montpellier ab. Am 23. Juni 1944 wurde der Gefechtsstand der Division nach Chateaux de Cabrials ( 4 km östlich Beziers) verlegt. Ab dem 30. Juni 1944 wurde die Division durch Teile der 198. abgelöst und in die Normandie verlegt. Während der Verlegung wurden die Bahntransporte durch alliierte Jagdbomber angegriffen, wodurch Verluste entstanden. Die Division wurde in Rouen ausgeladen und setzten von dort aus nach Westen über die Seine. Am 12. Juli 1944 erreichten die vordersten Teile der Division Bernay (130 km ost-südöstlich Lisieux). Ab dem 17. Juli 1944 lösten die vordersten Teile die 10. SS-Panzer-Division an der Normandiefront südwestlich von Caen ab. Am 21. Juli befand sich der Großteil der Division in der Frontlinie, Teile lagen in den Räumen Urville, Lisieux und Orbec. Bis zum 25. Juli 1944 hatte die Division den rechten Abschnitt des II. SS-Panzerkorps übernommen und die 10. SS-Panzerdivision abgelöst. Rechte Grenze des Divisionsabschnitts bildete die Divisionsgrenze, linke Grenze  Fontaine - 1,8 km westlich Vieux. Die Division wurde im August 1944 bei der 5. Panzerarmee im Kessel von Falaise vernichtet.

Neu aufgestellt wurde die Division am 17. September 1944 als 271. Volksgrenadier-Division.

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Dezember LXXXVIII Niederlande D Niederlande

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LXXXVIII Niederlande D Niederlande
1. Februar LXII. Res.   D Besancon
März IV. Lw. Feld. 19. Armee D Montpellier
Mai IV. Lw. Feld. 19. Armee D Montpellier
Juli II: SS Panzergruppe West B Normandie
August LXXIV 5. Panzerarmee B Normandie / Falaise (Lagekarte)
September Reste zum BdE      

 

2. Divisionskommandeure:

10. Dezember 1943 Generalleutnant Paul Danhauser

 

3. Gliederung:

271. Infanterie-Division 1940 (geplant)

Infanterie-Regiment 562

Infanterie-Regiment 563

Infanterie-Regiment 564

Artillerie-Abteilung 271

Divisionseinheiten 271

 

271. Infanterie-Division 1943:

Grenadier-Regiment 977

Grenadier-Regiment 978

Grenadier-Regiment 979

Divisions-Füsilier-Bataillon 271

Artillerie-Regiment 271

Pionier-Bataillon 271

Feldersatz-Bataillon 271

Panzerjäger-Abteilung 271

Divisions-Nachrichten-Abteilung 271

Divisions-Nachschubführer 271

 

4. Literatur:

Kurt Mehner: Die geheimen Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 9 und 10

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280, 2. Auflage, Osnabrück 1973