Hochgebirgs-Jäger-Bataillone

 

Es gab die vier Hochgebirgs-Jäger-Bataillone 1 bis 4:

Hochgebirgs-Jäger-Bataillon 1 und Hochgebirgs-Jäger-Bataillon 2: Aufgestellt Juli 1942 aus den beiden Ausbildungsbataillonen für Hochgebirgstruppen in Innsbruck und Berchtesgaden. Einsatz bei der 1. Gebirgsdivision im Kaukausus, u.a. bei dem militärisch recht sinnlosen Elbrus-Unternehmen. Beide Bataillone bis Februar 1943 aufgelöst und in Truppenteile der 1. Gebirgsdivision eingegliedert.
Gliederung der beiden Bataillone ähnlich normale Gebirgsjäger-Btl mit drei Jägerkompanien (12 leichte MG, 3 leichte Granatwerfer), 1 Kompanie mit 12 schweren MG, 1 Kompanie mit Pionierzug, Nachrichtenzug und 4 mittleren Granatwerfern.

Hochgebirgs-Jäger-Bataillon 3 und Hochgebirgs-Jäger-Bataillon 4: Aufgestellt November 1943 aus Teilen des Gebirgsjäger-Regiments 98 in Dalmatien. Da das Geb.Jg.Rgt 98 zur 1. Gebirgsdivision gehörte, ist zu vermuten, daß in diesem Regiment Restteile der im Frühjahr 1943 bei der 1. Gebirgsdivision aufgelösten ersten beiden Hochgebirgs-Jg.Btl verblieben waren.
Einsatz als Heerestruppe in Italien, u.a. am Monte Cassino. Ab Ende 1944 meistens Kompanieweise aufgeteilt eingesetzt. Lediglich Teile des Hochgebirgs-Jäger-Bataillons kamen noch geschlossen in den Westalpen im Mont Blanc-Gebiet zum Einsatz. Das Hochgebirgs-Jäger-Bataillon 4 war der 232. Infanterie-Division 1945 in Italien fast durchgängig unterstellt und hatte am 24. Februar 1945 eine Kampfstärke von 410 Mann.
Gliederung dieser beiden Bataillone in drei Jägerkompanien, einer schweren Kompanie mit schweren MG und Granatwerfern und einer Gebirgsbatterie mit 4 Gebirgsgeschützen.

Der einzige wesentliche Unterschied zu den gewöhnlichen Gebirgsjäger-Btl bestand eigentlich darin, daß in diesen Hochgebirgs-Bataillonen besonders bergerfahrene Alpinisten eingesetzt wurden.

Insgesamt scheinen diese Hochgebirgstruppen eine nicht zwingend notwendige Spezialtruppe gewesen zu sein, für die es kaum wirkliche Einsatzmöglichkeiten gab. Die einzigen länger andauernden Kämpfe im Hochgebirge (Westalpen - Mont Blanc und Mont Cenis-Gebiet) wurden von Sept. 1944 bis Frühjahr 1945 fast ausschließlich von ganz normalen Gebirgsjägereinheiten, zu einem guten Teil von Ersatz- und Reserveformationen (157. Gebirgsdivision /spätere 8. Gebirgsdivision) sowie von gewöhnlicher Flachlandinfanterie (34. Inf.Div., rekrutierte sich aus dem Rheinland) geführt.

Literatur:
-Kaltenegger, Roland: Die deutsche Gebirgstruppe 1935-1945. Augsburg 1999
-Schroeder, Karl: Dort, wo der Adler haust". Geschichte des Hochgebirgsjäger-Bataillons 4. Eine Chronik aus den Jahren 1943-1945. (Eigenverlag) Owschlag 1989