Polizei-Schützen-Regiment 3
SS-Polizei-Infanterie-Regiment 3
SS-Polizei-Grenadier-Regiment 3
 

Das Polizei-Schützen-Regiment 3 entstand am 18. September 1939 bei der Aufstellung der Polizei-Division aus militärisch ausgebildeten Männern der Ordnungspolizei. Nach Zusammenstellung und dreimonatiger auf dem Truppenübungsplatz Wandern wurde das Regiment Ende Februar 1940 am Oberrhein eingesetzt. Im Frankreichfeldzug wurde das Regiment im Juni 1940 zum Sturm auf den Argonner Wald mit Übergang über den Ardennenkanal eingesetzt. Besonders hart waren die Kämpfe um die Höhen von Rilly und Voncq am 9. und 10. Juni. Nach Abschluß der Kämpfe verblieb das Regiment als Besatzungstruppe in Frankreich. Ältere Mannschaften wurden gegen jüngere Rekruten ausgetauscht. Ab Mitte Juni 1941 wurde das Regiment nach Ostpreußen verlegt. Am 30. Juni 1941 überschritt das Regiment die litauische Grenze und folgte den Heeresverbänden nach Nord-Osten. Am 14. Juli wurde die Düna bei Dryssa überschritten. In der Nacht zum 24. Juli durchquerte es Ostrow. Am 1. August 1941 trat das Regiment zur Eroberung der Schlüsselstellung bei Luga an. Nach schweren Verlusten stellte das Regiment seine Angriffe ein und zog am 22. August 1941 über Südwesten an Sopolje vorbei, um die Flanke der russischen Stellungen anzugreifen. Um einer Einkesselung zu entgehen, räumte die Rote Armee am 1. September 1941 die Stadt. Nach dem Durchbruch durch die russischen Verteidigungsstellungen nahm das Regiment an der Einschließung Leningrads teil und verblieb anschließend im Raum Leningrad. Mit Befehl vom 10. Februar 1942 wurde das Regiment am 24. Februar 1942 von der Ordnungspolizei in die Waffen-SS übernommen und in SS-Polizei-Infanterie-Regiment 3 umbenannt. Das Regiment verblieb das gesamte Jahr 1942 vor Leningrad und nahm an den schweren Abwehrkämpfen dort teil. Am 12. Januar 1943 begann die Rote Armee mit ihrer Winteroffensive an der Nordfront. Als russische Truppen beim südlich stehenden XXVI. Armeekorps einbrechen konnten, erhielt die SS-Polizei-Division mit dem SS-Polizei-Infanterie-Regiment 1 vier Tage später den Befehl, Schlüsselburg freizukämpfen und die dort eingeschlossenen deutschen Truppen zu befreien. Doch den russischen Angriffen konnte deutscherseits nichts entgegen gesetzt werden. Schlüsselburg mußte aufgegeben werden. Bei den schweren Kämpfen im Raum Ssinjawino wurde die SS-Polizei-Division nahezu zerschlagen. Am 29. Januar 1943 wurden die Reste des Regiments aus der Front gezogen und zum LIV. Armeekorps verlegt. Die Division sammelte in Sablino. Nominell wurde das Regiment hier am 1. Februar 1943 in SS-Polizei-Grenadier-Regiment 3 umbenannt, praktisch wurde aus den drei SS-Polizei-Grenadier-Regimentern der Division drei schwache Bataillone gebildet wurden. Aus der Heimat erhielt die Division am 9. Februar 1943 1.200 Mann Ersatz. Ende Februar 1943 flauten die Kämpfe ab. Am 18. März 1943 trat die Rote Armee zu einer weiteren Offensive an, stellte diese aber nach zwei Wochen wieder ein. Nun begann eine umfangreiche Neuaufstellung der SS-Polizei-Division. Dabei wurde das Regiment aufgelöst und auf die neu gebildeten SS-Polizei-Panzergrenadier-Regimenter 1 und 2 verteilt.


Literatur und Quellen:

Rolf Michaelis: Die Panzergrenadier-Divisionen der Waffen-SS. 2. Auflage. Michaelis-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-930849-19-4.

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973

Akten aus dem Bundesarchiv: RS 3-4