Waffen-Grenadier-Regiment der SS 76 (russ. Nr. 5)
Das Waffen-Grenadier-Regiment der SS 76 (russ. Nr. 5) entstand am 1. August 1944 durch die Übernahme der Schutzmannschaft-Brigade "Siegling" in die Waffen-SS und die Eingliederung in die neu aufzustellende 30. Waffen-Grenadier-Division der SS (russische Nr. 2). Die Aufstellung des Regiments litt am Mangel an Ausrüstung und Ausbildung. Daher wurde entschieden, das Regiment vor allem zur Partisanenbekämpfung eizusetzen. Das Regiment wurde per Bahn aus dem Osten in den Raum Belfort - Besancon - Dole verlegt. Bereits am 24. August 1944 wurde das Regiment erstmals gegen Partisanen eingesetzt. Am 27. August 1944 kam es innerhalb des Regiments zu einer Rebellion. Die Angehörigen des II. Bataillons ermordeten das deutsche Rahmenpersonal und liefen zur Résistance über. Daraufhin wurden die Reste des Regiments bis Monatsende in das Elsass verlegt, um dort entwaffnet zu werden. Aus den Resten des Regiments wurden zwei Grenadier-Bataillone gebildet. Als französische Verbände Mitte November 1944 in den Raum Belfort vorstießen, wurde das Regiment in die Larg-Stellung in der Linie Dammerkirch - Altkirch - Hirtzbach eingesetzt. Aus dem Raum Altkirch - Hirtzbach führte das Regiment einen begrenzten Gegenstoß über Hirsingen - Largitzen auf Friesen - Überstraß durch. Nach einigen schweren Kämpfen mit französischen Einheiten wurde das Regiment nach Norden zurück gedrängt. Durch das Fehlen von Panzerabwehrwaffen kam es teilweise zu fluchtartigen Szenen. Ende November kam es zu schweren Abwehrkämpfen um die Ortschaften Buetweiler, Balschweiler und Bernweiler. Anschließend wurde es in den Raum Pappoltsweiler verlegt. Hier wurden die Reste des Regiments entwaffnet und marschierten auf den Truppenübungsplatz Münsingen. Die verbliebenen Mannschaften wurden zur 600. Infanterie-Division (russisch) des Heeres versetzt, das Regiment an sich wurde am 15. Januar 1945 aufgelöst.
Literatur und Quellen:
Rolf Michaelis: Die Grenadier-Divisionen der Waffen-SS. Teil 1.
Michaelis-Verlag, Berlin 1994.
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 6. Die Landstreitkräfte 71–130. 2. Auflage. Biblio-Verlag,
Bissendorf 1976
Werner Haupt: Deutsche Spezialdivisionen 1935 - 1945. Podzun-Pallas-Verlag,
Wölfersheim, 1995