Lettisches SS-Freiwilligen-Regiment 1
SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiment 32 (lettische Nr. 1)
Waffen-Grenadier-Regiment der SS 32 (lettisches Nr. 1)
Waffen-Grenadier-Regiment der SS 32 (lettisches Nr. 3)

 

Mit Befehl vom 15. März 1943 wurde die Bildung einer Lettischen SS-Freiwilligen-Division durch die Umgliederung der Lettischen SS-Freiwilligen-Legion befohlen. Im Zuge dieser Aufstellung wurde das Lettische SS-Freiwilligen-Regiment 1 im Aufstellungsraum Paplaka / Libau aufgestellt. Die Aufstellung des Regiments verzögerte sich durch die schleppende Ausrüstung mit Waffen und Gerät. Nach einer halbjährigen Ausbildungszeit wurde ein Teil des Regiments zur 2. Lettischen SS-Freiwilligen-Brigade versetzt und durch neue Rekruten ersetzt. Am 22. Oktober 1943 wurde das Regiment in SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiment 32 (lett. Nr. 1) umbenannt. Anfang November 1943 wurde das Regiment in den Raum nördlich von Newel zur Heeresgruppe Nord verlegt. Das Regiment bezog eine Stellung in zweiter Linie (Barbarossa-Stellung), etwa 5 km hinter der eigentlichen HKL. Die Bataillone wurden im Wechsel in die Stellungen der 83. und 205. verlegt, um erste Gefechtserfahrungen zu sammeln. Ende Januar 1944 erfolgte im Rahmen des X. Armeekorps die Ablösung der 21. Luftwaffen-Feld-Division südlich von Staraja Russa. Von hier aus schloss sich das Regiment ab dem 18. Februar 1944 dem deutschen Rückzug auf die "Panther-Stellung" an und bezog Ende Februar 1944 eine neue Stellung südlich von Ostrow. Im März 1944 kam es in der neuen Stellung zu schweren Abwehrkämpfen gegen die Rote Armee. Nach schweren Verlusten wurde das Regiment nach dem Abflauen der Kämpfe Mitte April 1944 aus der Front gezogen und zur Auffrischung in den Raum nordöstlich Opotschka verlegt. Hier wurde es im Juni 1944 in Waffen-Grenadier-Regiment der SS 32 (lett. Nr. 1) umbenannt. Nach dem Beginn der russischen Offensive am 10. Juli 1944 wurde das Regiment im deutschen Rückzug mitgerissen und musste die Welikaja teilweise schwimmend überwinden. Die Reste des Regiments wurden nun zunächst der 23. Infanterie-Division zugeteilt und nahmen mit dieser am weiteren Rückzug teil. Mitte Juli 1944 bildete das Regiment mit dem Waffen-Grenadier-Regiment der SS 33 die Kampfgruppe "Aperats", die am 18. Juli 1944 südlich von Krasnoj zerschlagen wurde.
Am 8. September 1944 wurde das Regiment als Waffen-Grenadier-Regiment der SS 32 (lett. Nr. 3) auf dem Truppenübungsplatz Westpreußen bei Zempelburg in der Tucheler Heide neu aufgestellt. Als die Rote Armee am 23. Januar 1945 den Raum Bromberg erreichte, wurde das noch in Ausbildung befindliche Regiment alarmiert und in den Raum nordwestlich Bromberg verlegt. Ende Januar 1945 wurde das Regiment in den Raum Vandsburg - Zempelburg zurück gedrängt. Hier wurde das Regiment Ende Januar 1945 überrannt. Die Reste des Regiments gingen auf Landeck zurück. Ende Februar kam es bei Hammerstein zu schweren Abwehrkämpfen. Zwischen Wilm- und Dolgensee und Steppen wurden kurzzeitig improvisierte Abwehrstellungen bezogen. Anschließend erreichten die Reste des Regiments über Zedlin den Brückenkopf Dievenow. Am 19. März wurden die Reste des Regiments dann nach Mecklenburg verlegt und in den Raum Fürstenberg - Feldberg - Lychen kommandiert. Das Regiment hatte praktisch aufgehört, zu bestehen, es bildete zusammen mit den beiden anderen Regimentern der 15. Waffen-Grenadier-Division der SS eine bataillonsstarke Kampfgruppe, die an Berlin vorbei nach Westen in westalliierte Gefangenschaft ging.

Literatur und Quellen:

Rolf Michaelis: Die Grenadier-Divisionen der Waffen-SS, Michaelis-Verlag

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 5: Die Landstreitkräfte 31 - 75, Biblio-Verlag