Grenadier-Regiment 980

 

Das Grenadier-Regiment 980 wurde am 15. Dezember 1943 durch den OB West für die 272. Infanterie-Division. aus Restteilen der vernichteten 216. Infanterie-Division sowie aus Ersatz aufgestellt. Ab dem 1. Juli 1944 verlegte das Regiment mit der Bahn an die Invasionsfront in der Normandie. Dabei wurde der Stab mit der Stabskompanie am 5. Juli 1944 bei Parthenay durch alliierte Jagdbomber angegriffen. Es gab 2 Tote und 4 Verwundete, sämtliche Fahrzeuge und viel Material wurde schwer Beschädigt oder zerstört. Das Regiment wurde schließlich in Le Mans entladen und im Raum Caens eingesetzt. Hier wurde das Regiment schließlich vernichtet.

Neu aufgestellt am 17. September 1944 in Döberitz durch die Umbenennung des Grenadier-Regiments 1183 und aus Resten des alten Regiments für die 272. Volks-Grenadier-Division. Nach beendeter Aufstellung verlegte das Regiment wieder an die Westfront, jetzt in den Raum Eifel. Ende November 1944 war die 272. Volks-Grenadier-Division im Raum Eicherscheidt, Konzen, Rollesbroich, Simmerath, Kesternich, Steckenborn und Schmidt eingesetzt. Anfang Dezember 1944 kam es um schwere Kämpfe um den Ort Bergstein, wobei das Regiment hohe Verluste erlitt. Zur Vorbereitung auf die Ardennen-Offensive griff die 272. Volks-Grenadier-Division am 13. Dezember 1944 den Ort Esternich an und konnte diesen von den Amerikanern zurück erobern und bis Februar 1945 halten. Im Anschluß sollte die 272. Volks-Grenadier-Division an der Ardennen-Offensive teilnehmen, Monschau besetzen und bis Eupen vorstoßen. Aufgrund der amerikanischen Einbrüche bei Kesternich bis Bergstein fiel die Division jedoch als Angriffsdivision weitgehend aus. Am 30. Januar 1945 starteten US-Verbände einen Großangriff aus dem Raum Simmerath und Kesternich in Richtung Rurtal. Es kam zu schweren Abwehrkämpfen, die sich im Februar entlang der Straße Monschau, Wahlerscheid und Dreiborn verlagerten. Anfang März zog sich die Division hinhaltend kämpfend über Hergarten, Münstereifel, Kreuzweingarten, Altenahr und Bad Neuenahr nach Niederbreisig und Brohl zurück. Dort gingen die Reste der Division über den Rhein. Am 8. März hielt die Division einen Brückenkopf, der am Nordrand Niederbreisig am Rhein. Dieser Brückenkopf wurde im Abschnitt der 272. Volksgrenadier-Division durch US-Truppen durchbrochen. Daraufhin richtete die Division eine neue Widerstandslinie von Waldorf bis an den Südrand von Brohl ein. Am 9. März 1945 überschritt das Regiment bei Rheinbrohl den Rhein. In der Zeit vom 15. bis 18. März 1945 stand das Grenadier-Regiment 980 in schweren Abwehrkämpfen in Hönningen. Bis Ende März 1945 wurde das Regiment schließlich vernichtet und am 12. April 1945 offiziell aufgelöst.

 

Regimentskommandeure:

Oberst Burian Oktober 1944

Major der Reserve Werner, November 1944

 

Literatur und Quellen:

Grobübersicht: Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 13. Die Landstreitkräfte 801 - 13400. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017
Kurze, unvollständige Regimentsgeschichte: RH 37/6289 im Bundesarchiv Freiburg