Grenadier-Regiment 847 (kroatisch)
Das Grenadier-Regiment 847 (kroatisch) wurde am 17. August 1943 auf dem Truppenübungsplatz Döllersheim mit deutschem Stammpersonal und kroatischer Mannschaft für die 392. Infanterie-Division aufgestellt. Während der Aufstellung war das Regiment im Lager Zwettl untergebracht. Am 5. Januar 1944 begann der Abtransport des Regiments in Richtung Balkan. Es wurde im Raum Agram entladen und stieß anschließend von Karlovac aus auf die Stadt Ogulin vor, in der eine kroatische Einheit von Partisanen eingeschlossen war. Es gelang, den Ort bis zum 16. Januar 1944 zu entsetzen. Von dort aus marschierte das Regiment weiter nach Ostarije und dann weiter an die Küste. Dabei kam es zu schweren Kämpfen um den Kapela-Paß. Nach dem Erreichen der Adriaküste wurde das Regiment zum Küstenschutz zwischen Kraljevica bis Karlobag eingesetzt. Der Regimentsstab und das II. Bataillon sowie die 15. Kompanie wurden in Senj eingesetzt, das I. Bataillon in Sv. Juray, Starigrad und Jablanac und das III. Bataillon in Novi und Crkvenica. In der Nacht auf den 19. März setzte das I. und II. Bataillon mit dem Pionier-Landungsbataillon 500 auf die Insel Rab über und nahm diese in Besitz. Ende April 1944 nahm das Regiment am Unternehmen "Keulenschlag" teil. Das Gebiet westlich von Dreznica und nordostwärts von Senj wurde durchkämmt und von Partisanen gesäubert. Dabei erbeutete das Regiment größere Mengen an Waffen, Munition und Vorräten. In den folgenden Monaten kam es zu weiteren Zusammenstößen mit Partisanenverbänden. Im Sommer 1944 wurde das Küstenjäger-Bataillon Brandenburg in den Küstenabschnitt verlegt, den das Regiment zu halten hatte, und entlastete dieses damit. Mitte September 1944 wurden das im Küstenschutz liegende Grenadier-Regiment 847 mit dem im Bandenkampf stehenden Grenadier-Regiment 846 ausgetauscht, welches schwere Verluste erlitten hatte. Hierzu wurde das I. / GR 846 aus dem Raum Plaski - Mala Kapela in den Raum Krizpolje an die Nachschubstraße der Division verlegt und löste nach Vorstößen gegen Dreznica das III. / GR 847 in Senj ab. Dieses Bataillon wurde gegen einen Partisanenvorstoß über die Mala Kapela eingesetzt. Anschließend löste das Bataillon das II. / GR 846 in Babin Potok ab. Das II. / GR 846 wurde nun zusammen mit der Aufklärungs-Abteilung 392 in den Raum Krizpolje verlegt, um Dreznica wieder in Besitz zu nehmen. Am 17. September traten die Aufklärungs-Abteilung 392 und das II. / GR 846 von Süden her zum Angriff auf Dreznica an, unterstützt durch ein Ustascha-Bataillon. Der Ort konnte noch am gleichen Tag genommen werden. Ohne weitere Feindberührung erreichte dann das II. / GR 846 die Küste bei Novi und vier Tage später das II. / GR 847 den Raum Dreznica. Nach beendeter Umgruppierung lag das Grenadier-Regiment 847 mit Stab in Otocac. Die Bataillone hatten keine festen Unterkunftsorte, sondern lagen im ständigen Kampf in der Lika. Mitte Oktober 1944 fand ein Unternehmen durch die Division statt mit dem Ziel, die in der Gegend um Brinje liegenden Partisanenverbände einzukesseln und zu vernichten. An diesem Unternehmen nahmen das II. und III. / GR 846 sowie das II. / GR 847 teil. Es gelang jedoch nicht, die Partisanenverbände zu vernichten, denn diese konnten rechtzeitig ausweichen. Im Herbst 1944 wurde das Regiment, z.T auf LKW, in den Raum Knin geworfen. Die hier eingesetzte 264. Infanterie-Division versuchte, auf der nordwärts nach Bihac verlaufenden Straße auszubrechen. Das Grenadier-Regiment 847 stieß zum Entsatz vor und kam bis Padene. Es gelang nicht, das Vordringen der Partisanenverbände zu verhindern. Nur geringe Teile der 264. Infanterie-Division konnten aus Knin ausbrechen und wurden vom Regiment aufgenommen. Unter schweren Verlusten mußte es sich in den Raum südlich von Bihac zurückziehen, wo eine neue Frontlinie aufgebaut wurde. Anfang März wurde das Grenadier-Regiment 846 letztmalig zu einem größeren Partisanenunternehmen zwischen Otocac und Gospic eingesetzt. Am 20. März begann die Frühjahrs-Offensive der Partisanen. Das Regiment wurde Anfang April von der Offensive getroffen. Unter schweren Verlusten wurde das Regiment in den Raum Fiume zurückgedrängt und stand Anfang Mai 1945 nordwestlich der Stadt. Hier gingen die Reste des Regiments in Gefangenschaft.
Ersatztruppenteil war die Kroatische Ausbildungs-Brigade Stockerau.
Literatur und Quellen:
Franz Schraml: Kriegsschauplatz Kroatien - Die deutschen Legions-Divisionen
369, 373, 392. Inf.-Div (kroat), Helios-Verlag 2019
Roland Kaltenegger: Operationszone "Adriatisches Küstenland" - Der Kampf um
Triest, Istrien und Fiume 1944 / 45, Leopold-Stocker-Verlag 1993
Wolf Keilig:
Das Deutsche Heer 1939 - 1945, Band II, Podzun-Verlag, 1956