Grenadier-Regiment 846 (kroatisch)

 

Das Grenadier-Regiment 846 (kroatisch) wurde am 17. August 1943 auf dem Truppenübungsplatz Döllersheim mit deutschem Stammpersonal und kroatischer Mannschaft für die 392. Infanterie-Division aufgestellt. Am 2. Januar 1944 begann der Abtransport des Regiments in Richtung Balkan. Es wurde im Raum Agram entladen und stieß anschließend von Karlovac aus auf die Stadt Ogulin vor, in der eine kroatische Einheit von Partisanen eingeschlossen war. Es gelang, den Ort bis zum 16. Januar 1944 zu entsetzen. Von dort aus marschierte das Regiment weiter nach Ostarije und dann weiter an die Küste. Dabei kam es zu schweren Kämpfen um den Kapela-Paß. Nach dem Erreichen der Adriaküste wurde das Regiment zur Schutz des rückwärtigen Bereichs der Division und deren Haupt-Nachschubstraße eingesetzt. Ende Februar lag der Stab mit dem I. Bataillon in Ostarije, das II. Bataillon in Jezerane und das III. Bataillon in Josipdol. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde das Regiment durch das Jäger-Reserve-Regiment 1 abgelöst und wurde somit frei für Einsätze in der Lika. Mitte März wurde das Regiment, verstärkt durch Artillerie, zu einem größeren Unternehmen in der Gegend um Otocac eingesetzt. Ende April 1944 nahm das Regiment am Unternehmen "Keulenschlag" teil. Das Gebiet westlich von Dreznica und nordostwärts von Senj wurde durchkämmt und von Partisanen gesäubert. Dabei erbeutete das Regiment größere Mengen an Waffen, Munition und Vorräten. In den folgenden Monaten kam es zu weiteren Zusammenstößen mit Partisanenverbänden. Anfang Juni 1944 verlegte der Regimentsstab nach Otocac, neuer Einsatzraum wurde die Gegend Babin Potok - Plitvitzer Seen. Weitere Brennpunkte der Kämpfe waren das Krbavsko polje, die Gegend um die Plitvitzer Seen und Dreznica. Mitte Juli lag der Regimentsgefechtsstand in Brlog. Am 17. Juli nahm das II. Bataillon an der Rückeroberung des Ortes Dreznica teil. Anfang August 1944 plante das XV. Armeekorps einen Vorstoß in das Krbavsko polje, die Kornkammer für die Partisanenverbände und Landplatz alliierter Flugzeuge. An dem Unternehmen waren das I. und III. Bataillon des Regiments beteiligt. Es gelang, die in diesem Gebiet agierenden Partisanenverbände zurückzudrängen, die eigenen Verluste waren allerdings hoch. Im Anschluß an dieses Unternehmen wurde das III. Bataillon von Vrhovine über Licki Jasenica auf Plaski an der Küste geschickt und warf die dort kämpfenden Partisanenverbände zurück. Am 22. August rückte das III. Bataillon dann nach Kraljevica, ebenfalls an der Adira-Küste, und nahm den Ort gegen geringen Widerstand. Das I. Bataillon kämpfte am 24. und 25. August 1944 im Raum Plaski. Zwischen dem 28. August und dem 3. September entsetzte das I. Bataillon des Regiments den von Partisanen eingeschlossenen Ort Gracac an der Straße Gospic - Knin. Am 3. September kehrte das Bataillon nach Gospic zurück. Mitte September 1944 wurden das im Küstenschutz liegende Grenadier-Regiment 847 mit dem im Bandenkampf stehenden Grenadier-Regiment 846 ausgetauscht, welches schwere Verluste erlitten hatte. Hierzu wurde das I. / GR 846 aus dem Raum Plaski - Mala Kapela in den Raum Krizpolje an die Nachschubstraße der Division verlegt und löste nach Vorstößen gegen Dreznica das III. / GR 847 in Senj ab. Dieses Bataillon wurde gegen einen Partisanenvorstoß über die Mala Kapela eingesetzt. Anschließend löste das Bataillon das II. / GR 846 in Babin Potok ab. Das II. / GR 846 wurde nun zusammen mit der Aufklärungs-Abteilung 392 in den Raum Krizpolje verlegt, um Dreznica wieder in Besitz zu nehmen. Am 17. September traten die Aufklärungs-Abteilung 392 und das II. / GR 846 von Süden her zum Angriff auf Dreznica an, unterstützt durch ein Ustascha-Bataillon. Der Ort konnte noch am gleichen Tag genommen werden. Ohne weitere Feindberührung erreichte dann das II. / GR 846 die Küste bei Novi und vier Tage später das II. / GR 847 den Raum Dreznica. Nach beendeter Umgruppierung lag das Grenadier-Regiment 846 mit Stab in Senj, dem I. Bataillon erst in Senj, später in Jablanica, das II. Bataillon in Novi und das III. Bataillon im Raum Kraljevica-Hrelin. Das I. Bataillon des Regiments verlegte von Senj aus zwischen Herbst 1944 und Frühjahr 1945 zweimal zur Insel Krk hinüber, wo es zu kleineren Zusammenstößen mit Partisanen kam. Anfang Oktober 1944 wurde die 9. Kompanie von Partisanenverbänden eingeschlossen und wurde nach schweren Gefechten durch die 10. - 12. / Grenadier-Regiment 846 befreit. Mitte Oktober 1944 fand ein Unternehmen durch die Division statt mit dem Ziel, die in der Gegend um Brinje liegenden Partisanenverbände einzukesseln und zu vernichten. An diesem Unternehmen nahmen das II. und III. / GR 846 sowie das II. / GR 847 teil. Es gelang jedoch nicht, die Partisanenverbände zu vernichten, denn diese konnten rechtzeitig ausweichen. Mitte November 1944 wurden das I. und III. Bataillon durch das Pionier-Landungs-Bataillon 771 auf die Insel Pag verlegt, um das nach einer feindlichen Landung auf der Insel eingeschlossene Küstenjäger-Bataillon Brandenburg zu entsetzen. Es gelang, den angelandeten Feind zu vernichten und das Bataillon zu entsetzen. Anfang Dezember wurde das Regiment im Raum nördlich von Senj eingesetzt und durchkämmte das Gebiet. Es wurde vier Beute gemacht, zu größeren Kampfhandlungen kam es nicht. Im Januar 1945 wurde das I. Bataillon im Raum Gospic, Otocac, Brlog und Dabar eingesetzt. Ende Januar hatte das Bataillon noch eine Stärke von 250 Mann. Am 15. Februar wurde es in Dabar eingeschlossen und konnte erst durch das I. und III. Bataillon entsetzt werden. Anschließend wurde das III. Bataillon erneut auf der Insel Pag eingesetzt. Anfang März wurde das Grenadier-Regiment 846 letztmalig zu einem größeren Partisanenunternehmen zwischen Bunic und Canak eingesetzt. Am 20. März begann die Frühjahrs-Offensive der Partisanen. Das Regiment wurde Anfang April von der Offensive getroffen. Unter schweren Verlusten wurde das Regiment in den Raum Fiume zurückgedrängt und stand Anfang Mai 1945 nordwestlich der Stadt. Hier gingen die Reste des Regiments in Gefangenschaft.

 

Ersatztruppenteil war die Kroatische Ausbildungs-Brigade Stockerau.

 

Literatur und Quellen:

Franz Schraml: Kriegsschauplatz Kroatien - Die deutschen Legions-Divisionen 369, 373, 392. Inf.-Div (kroat), Helios-Verlag 2019
Roland Kaltenegger: Operationszone "Adriatisches Küstenland" - Der Kampf um Triest, Istrien und Fiume 1944 / 45, Leopold-Stocker-Verlag 1993
Wolf Keilig: Das Deutsche Heer 1939 - 1945, Band II, Podzun-Verlag, 1956