Grenadier-Regiment (mot) 8

 

Entstanden am 15. Oktober 1942 aus dem Infanterie-Regiment (mot) 8. Das Regiment unterstand der 3. Infanterie-Division   und lag zu dieser Zeit nördlich von Stalingrad am Tartarenwall. Hier verteidigte es die Nordflanke der 6. Armee. Nachdem die Rote Armee bei Ihrer Winteroffensive den Kessel um die 6. Armee gebildet hatte, wurde die 3. Infanterie-Division zum Aufbau einer neuen Front bei Karpowka nach Süden und bei Marinowka nach Westen aufzubauen. Die neue Frontlinie verlief quer durch deckungslose und hartgefrorene Steppe. Im Regiment häuften sich die Ausfälle durch Erfrierungen und Erschöpfung. Trotzdem gelang es dem Regiment - ohne schweres Gerät - in der Steppe, neue Stellungen auszuheben und zu besetzen. Am 26. November 1942 kam es zum ersten russischen Großangriff an diesem Frontabschnitt, der aber abgeschlagen werden konnte. Bei den schweren russischen Angriffen am 10. Januar 1941 nördlich und östlich der Division geriet diese in Gefahr, eingekesselt zu werden und sie mußte sich zurückziehen. Bei diesem Absetzen gab es viele Tote durch Erschöpfung, die Soldaten fielen einfach um. Am 17. Januar 1943 erreichten die kümmerlichen Reste des Regiments die Ringbahn um Stalingrad, am 23. Januar wurde der Stadtrand erreicht. Hier ging das Regiment im Zuge des Kampfes um die Stadt unter.

Insgesamt hat das Regiment beim Kampf um Stalingrad 510 Vermißte zu beklagen, bei den meisten ist ihr Schicksal auch heute noch ungeklärt!

 

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Die Stellungen der 3. Infanterie-Division in Stalingrad.
Entnommen aus: "Die 3. Infanterie-Division im 2. Weltkrieg 1939 - 1945" von verhard Dieckhoff.

 

Neu aufgestellt am 1. März 1943 in den Pyrenäen in Frankreich durch das am 25. November 1942 errichtete Grenadier-Regiment (mot) 149 und aus Resten des alten Regiments. Die 14. Kompanie wurde Panzerjäger-Kompanie mit 7,5-cm Pak. Die 7. Kompanie wurde für den Hochgebrigseinsatz trainiert. Nach dreimonatiger Ausbildung verlegte die 3. Panzergrenadier-Division in den Raum nördlich von Lyon und Ende Juli dann mit der Bahn nach Mittelitalien in den Raum zwischen Chiusi und Bolsena-See. Nach der Kapitulation der Italiener am 8. September marschierten die beweglichen Teile auf die Hauptstadt Rom zu, während die unbeweglichen Teile die italienischen Truppen in den umliegenden Gebieten entwaffneten. Am 12. September stießen die beweglichen Teile westlich an Rom vorbei und besetzten einen Küstenabschnitt bei Anzio, Nettuno, Terraina und Littoria. Im Anschluß an diese Operationen wurde die Division nach Süden an den Voltuno zwischen Cajazzo und Telese eingesetzt. Am 13. Oktober griffen hier die Amerikaner über den Fluß an. Nachdem zwei Angriffe abgeschlagen werden konnten, gelang den Amerikanern am Nachmittag bei einem dritten Angriff die Bildung eines breiten Brückenkopfes. Im hinhaltenden Widerstand zog sich das Regiment nun auf die Bernhard-Stellung zurück. Hier wurden Stellungen bei Venafro bezogen und gegen amerikanische Angriffe gehalten. Am 20. November 1943 wurde das Regiment mit der Division aus der Front genommen und als Reserve bereitgehalten. Als die Alliierten am 22. Januar 1944 bei Anzio und Nettuno landeten, wurde das Regiment nach Norden verlegt und baute bei Aprilia eine neue Front auf, die bis in den Juni hielt. Am 28. April 1944 aufgefrischt und vom OB Südwest auf freie Gliederung umgestellt: die 4., 8. und 12. Kompanie wurden schwere Kompanien, eine 15. Pionier-Kompanie wurde aufgestellt. Dann begann der Rückzug, zuerst bis nach Rom und bis zum 9. Juni in die neue Stellung bei Orvieto. Am 29. Juni wurde Siena passiert und am 20. Juli die neue Stellung am Empoli westlich von Florenz bezogen. Hier blieb das Regiment bis zum 18. August 1944, als die Division an die bedrohte Ostfront zur Heeresgruppe B abtransportiert wurde. Mitten im Abtransport wurde die Division nach Westen umgeleitet und erreichte am 26. August 1944 den Ort Bar-le-Duc und St. Dizier sowie Verdun. Bis Ende des Monats wurde bei St. Miniel eine Front aufgebaut und in der hinhaltenden Verteidigung nach Osten zurückgegangen. Am 3. September wurde Port-a-Mousson und am 14. September die Mosel südlich von Metz überschritten. Hier kam die Front zum Stehen. Die Division wurde am 5. Oktober aus dem Kampfraum herausgezogen und nach Norden in den Raum Aachen verlegt. Das Regiment hatte noch zwei einsatzbereite Bataillone, das III. Bataillon bildete den Ersatz aus. Bei Aachen erhielt die Division den Befehl, zusammen mit der 116. Panzer-Division den Zugang zu der fast eingeschlossenen Stadt Aachen nach Norden zu erweitern. In der Nacht zum  14. September ging das Regiment in seinen Bereitstellungsraum. Am Nachmittag begann der Angriff, wobei das Regiment auf Verlautenheide angesetzt war. Drei Tage rannte das Regiment gegen die amerikanischen Stellungen an, wurde aber jedesmal durch den massiven Einsatz der amerikanischen Artillerie abgewiesen. Als die Angriffe keinen Erfolg hatten, erhielt das Regiment den Auftrag, nach Westen durch die von den Amerikanern eroberten Westwallbunker auf Aachen vorzustoßen. Dabei sollte das Regiment den Ravelsberg nehmen, auf dessen Höhe sich acht Bunker befanden. Nach Anfangserfolgen und der Eroberung von vier Bunkern blieb auch hier der Angriff im schweren Artillerie-Feuer der Amerikaner unter schwersten Verlusten liegen. Das Regiment ging auf seine Ausgangsstellung zurück. Das II. Bataillon hatte dabei noch eine Stärke von vier Unteroffizieren und 18 Mann, alle Offiziere waren ausgefallen. Nachdem auch dieser Angriff gescheitert war, wurden die Angriffe auf Aachen eingestellt und das Regiment bezog eine Verteidigungsstellung bei Würselen. Am 16. November 1944 begann der Großangriff der Amerikaner. Mit 1200 Bombern auf engstem Raum und einem schweren Artillerie-Schlag von 81 Minuten starteten die Amerikaner ihren Angriff. Trotz dieses Materialeinsatzes gelang es dem Regiment, seine Stellungen zu halten. Nördlich und südlich der Division der 3. Panzergrenadier-Division hatte der Feind aber Einbrüche erzielen können, so daß in der Nacht zum 17. November auf eine hintere Stellung zurückgegangen wurde. Am 17. November ging der Ort Warden verloren, die 3. Panzergrenadier-Division ging auf die Linie Schleiden . St. Jors - Merzbrück zurück. Am 19. November ging Kinzweiler verloren und am 29. November St. Joris, wobei das II. Bataillon schwere Verluste erlitt. Nach diesen schweren Angriffen hatte die Division 75% Ausfälle und wurde am 30. November aus der Front genommen und im Raum Bedburg aufgefrischt. Nach nur 8 Tagen wurde die Division in den Raum Niedeggen an der Rur verlegt und dort für die Ardennen-Offensive bereitgestellt. Am 1. Dezember 1944 erfolgte die Umbenennung in Panzergrenadier-Regiment 8.

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Die Stellungen der Division bei der Schlacht um Aachen
Entnommen aus: "Die 3. Infanterie-Division im 2. Weltkrieg 1939 - 1945" von verhard Dieckhoff.