Grenadier-Regiment 580

 

Das Grenadier-Regiment 579 entstand am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 580 und der 306. Infanterie-Division. Das Regiment lag zu diesem Zeitpunkt im Raum Bresken an der Scheldemündung und der belgisch-französischen Grenze bei de Panne und war im Küstenschutz eingesetzt. In den Wochen vor der Umbenennung war das Regiment für seinen Einsatz an der Ostfront vorbereitet worden. Ab dem 10. Dezember 1942 verlegte das Regiment dann nach Osten und wurde ostwärts von Forchstadt ausgeladen. Das Regiment wurde unmittelbar danach der 11. Panzerdivision unterstellt und der Armee-Abteilung Hollidt zugeführt. Am 1. Januar 1943 wurde das I. Bataillon vorübergehend aufgelöst. Bis Mitte Januar 1943 ging das Regiment bis auf den Donez zurück. Am 17. Januar 1943 wurde das Regiment wieder der 306. Infanterie-Division unterstellt und bezog eine Verteidigungsstellung südlich von Forchstadt am Westufer des Donez. Am 9. Februar 1943 verließ die 306. Infanterie-Division ihre Stellungen, und das Regiment marschierte bataillonsweise in Richtung Mius. Die 306. Infanterie-Division übernahm einen Verteidigungs-Abschnitt von 35 km Breite südlich Krasni - Lutschmit. In der Mius-Stellung kam das Regiment vorerst zur Ruhe. Am 17. Juli 1943 wurde der Regimentsabschnitt durch einen russischen Großangriff getroffen. Die rote Armee konnte einige Einbrüche in die HKL erzwingen, die unter schweren eigenen Verlusten abgeriegelt werden konnten. Bis Ende Juli konnte die alte HKL wieder hergestellt werden. Die Front kam in den folgenden Wochen nicht wieder zur Ruhe. Am 19. August 1943 begann der nächste russische Großangriff, der dieses mal die deutsche Front zum Einsturz brachte. Bis Mitte September 1943 erreichte das Regiment über Makejewka und Stalino den Dnjepr-Brückenkopf ostwärts Saporoshje. Am 25. September 1943 wurde die 306. Infanterie-Division hier von der 333. Infanterie-Division abgelöst und anschließend dem XXX. Armeekorps unterstellt und in den Raum zwischen Krementschug und Dnejpropetrowsk an das Westufer des Dnjepr verlegt. Hier erlitt die Division schwerste Verluste.Daraufhin wurde das III. Bataillon des regiments im November 1943 aufgelöst. Im Dezember 1943 gelang es der Roten Armee, bei Nikopol starke deutsche Kräfte einzuschließen. Das Grenadier-Regiment 580 und Teile des Füsilier-Bataillons entkamen trotz des Schlamms der endgültigen Einschließung. Anschließend marschierte das Regiment mit der 306. Infanterie-Division nach Süden ab. Am Busuluk wurde für rund 14 Tage eine Widerstandslinie bezogen. Anschließen musste sich das Regiment in den Raum südlich von Woronzowka ausweichen. Die 306. Infanterie-Division stand nun mit dem Grenadier-Regiment 580 links, dem Füsilier-Bataillon in der Mitte und dem Grenadier-Regiment 579 an der Mündung des Busuluk in den Dnjepr. Ende Februar 1944 gab die 306. Infanterie-Division ihre Stellungen auf. Dem Regiment wurden zwei Bataillone des Festungs-Infanterie-Regiments 999 (XVII. und XIX. Bataillon) zugeführt. Bei Archangelskoje überschritt das Regiment den Ingulez. Den deutschen Truppen drohte jedoch auch hier die Einkesselung. Über den Wissun ging das Regiment auf den Ingul zurück. Sowohl am Wissum als auch am Ingul bezog das Regiment auf den überhöhten Westufern jeweils für mehrere Tage eine Verteidigungsstellung. Am 13. März wurde Cherson geräumt, Ende März 1943 Nikolajew. Südwestlich Novo Petrowskoje überschritt das Regiment den Bug und marschierte anschließend nach Süden. Am 9. April 1944 erreichte das Regiment den Ort Dalnik. Von hier aus mußte sich das Regiment den Weg nach Owidiopol freikämpfen. Am 14. April überquerte das Regiment dann den den Dnjestr und marschierte anschließend nach Norden. Südlich Tiraspol hatte die Rote Armee den Dnjestr überschritten und in der nach Süden offenen Flußschleife eine Stellungslinie quer durch die Schleife gezogen. Aufgabe der 306. Infanterie-Division war es, zusammen mit der 15. Infanterie-Division in der Flußschleife eine Sehnenstellung aufzubauen. Hier kam das Regiment zeitweise zur Ruhe. Die beiden Bewährungs-Bataillone wurden dem Regiment jetzt fest unterstellt. Am 20. August 1944 begann die russische Sommeroffensive. Die 306. Infanterie-Division wurde bereits am ersten Angriffstag zerschlagen. Die Reste des Regiments wurden auf eine Riegelstellung hart ostwärts Ermoclia zurückgedrängt und der 13. Panzer-Division unterstellt. Am 22. August erreichten die Reste des Regiments Romanesti, wo es eingeschlossen und vernichtet wurden. Mit Verfügung des Oberkommandos des Heeres vom 9. Oktober 1944 wurde 306. Infanterie-Division und das Grenadier-Regiment 580 für aufgelöst erklärt.

 

Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9. Die Landstreitkräfte 281 – 370. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974
306. Infanterie-Division 1940 - 1944 - Rückblick auf den Einsatz der 306. Infanterie-Division im Südabschnitt der Ostfront, 5 Bände, Herausgegeben von der Kameradschaft der 306. Infanterie-Division