Grenadier-Regiment 572

 

Das Grenadier-Regiment 572 entstand am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 572 und war der 302. Infanterie-Division unterstellt. Am 27. und 28. November 1942 wurde das Regiment in den Raum Amiens verlegt und dort auf einen Einsatz an der Ostfront vorbereitet: Ältere Offiziere wurden durch jüngere und ostfronterfahrene Offiziere ersetzt, auch bei den Unteroffizieren und Mannschaften wurden die älteren Jahrgänge ausgetauscht. Das Regiment trainierte Gefechtsübungen im scharfen Schuss, Gelände- und Nachtübungen sowie den Kampf der verbundenen Waffen. Außerdem erhielt das Regiment Winterbekleidung. Ab dem 28. Dezember wurde das Regiment dann per Bahn an die Ostfront verlegt und löste Anfang Januar 1943 im Raum Kamnesk Teile der 7. Panzer-Division ab. Am 9. / 10. Februar 1943 räumte das Regiment die Stellungen am Donez und damit die Stadt Kamensk. Das Regiment ging auf den Mius bei Krassny-Lutsch zurück Ende Februar 1943 flauten die Kämpfe in den neuen Stellungen ab. Das Regiment betrieb Stellungsbau und konnte bis Ende Juni 1943 eine durchgehende HKL errichten. Am 17. Juli 1943 trat die Rote Armee dann im Regimentsabschnitt zu einer neuen Offensive (Donez-Mius-Offensive) an. Bis zum 19. Juli setzte sich das Regiment ohne eigene Verluste in Richtung Stalino ab, wo es seine neuen Stellungen halten konnte. Ende Oktober 1943 wurde das II. Bataillon dem Gebirgsjäger-Regiment 138 unterstellt. Bei den Kämpfen bei der 3. Gebirgs-Division erlitt das Bataillon schwere eigene Verluste, rund 40 % des Regiments fielen durch Tod und Verwundung aus. Sämtliche Kompaniechefs waren gefallen. Zwischen dem 26. Oktober 1943 und dem 7. Februar 1944 stand das Regiment im Brückenkopf Nikopol. Im Dezember 1943 wurde das III. Bataillon aufgelöst. Das Absetzen aus dem Brückenkopf Nikopol erfolgte ab dem 7. Februar 1944 unter großen Verlusten an Material. Beim Absetzen wurde das Regiment zeitweilig von russischen Einheiten eingeschlossen, konnte sich jedoch wieder freikämpfen. Im März 1944 wurden die Reste des Grenadier-Regiments 571 in das Regiment eingegliedert. Anfang März 1944 konnte das Regiment bei Nowo-Swerjerowka dir russische Frontlinie durchbrechen und den Ingul erreichen. Anschließend setzte es seinen Rückzug in Richtung Nikolajew und Odessa fort. Als letztes Regiment ging am 16. April 1944 das Regiment über den Dnjestr-Liman. Unmittelbar nach dem erfolgten Übergang wurde die 302. Infanterie-Division in eine neue Abwehrfront von südostwärts Tighina bis etwa 9 km nördlich Tighina eingegliedert. Dabei konnte die Division bei Tiraspol einen russischen Brückenkopf abzuriegeln und einengen. Etwa ab dem 20. April 1944 erstarrte die Front im großen und ganzen bis zum 20. August 1944. Die Stellungen wurden ausgebaut und laufend verstärkt. Am 20. August 1944 begann die russische Großoffensive gegen die Heeresgruppe Südukraine. In schweren Abwehrkämpfen versuchte das Regiment, sich nach Westen zurückzuziehen. Dabei wurde es mehrfach eingekesselt und zersprengt.

 

Literatur und Quellen:

Emil Kilgast: Rückblick auf die Geschichte der 302. Infanterie-Division, Hamburg, 1976, Eigenverlag

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Elfter Band: Die Landstreitkräfte 501 - 630, Biblio-Verlag 1975