Grenadier-Regiment 508

 

 

Feldpostnummern:

Regiments-Stab 08145
I. Bataillon 11384
II. Bataillon 12405
III. Bataillon 13249
13. Kompanie 09232
14. Kompanie 10006

Entstanden am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 508 und der 292. Infanterie-Division unterstellt. Das Regiment lag zu dieser Zeit im Raum Gorki im Kampf mit laufend angreifenden russischen Einheiten. Am 3. März 1943 begann die "Büffel-Bewegung", das Absetzen der deutschen Truppen nach Westen.Die Bewegung dauerte bis zum 16. März und im Anschluß wurde die Division aus der Front genommen und in den Ratsraum östlich von Roslawl und südlich von Orel verlegt.. Am 20. April wurde dann in Roslawl auf die Bahn verladen und nach Orel verlegt. Im Zuge der Verlegung nahm das Regiment am "Unternehmen Zigeunerbaron" teil, um Partisaneneinheiten zu vernichten. Dabei wurde der Bahnhof Ssemjowka angegriffen und am 29. Mai Jamnoje erobert. Bis zum 6. Juni waren diese Unternehmungen beendet, die Einheiten kehrten zur Division zurück. Dieses hatte sich inzwischen für das "Unternehmen Zitadelle", den Angriff auf Kursk bereitgestellt. Am 5. Juli wurde über die Ofschka bei Archangelskoje nach Süden angegriffen. Über die gut ausgebauten russischen Stellungen kommt der Angriff nach Süden nur langsam voran und muß am  16. Juli 1943 eingestellt werden.

 292-7.jpg (31834 Byte)

Nach einer kurzen Ruhezeit begann am 24. Juli der Rückzug des Regiments auf die Linie Ssenkowo - Mal. Bubriki und am 25. Juli auf die Linie Salotaja - Ssalowaja. Am 27. Juli wurde die Nikolskoje-Stellung erreicht, die bis zum Ende des Monats gegen die hart nachdrängenden Russen gehalten werden konnte. Am 1. August wurde aber auch diese Stellung aufgegeben und am 2. August die Krona und die Oka überschritten. Am 8. August wurde dann die Linie Staraja Gnesdilowo - Troizkij erreicht. Am 10. August wurde das Regiment zusammen mit der gesamten Division aus der Front genommen und in die "Hagen"-Stellung zwischen Ssoloweika und Chotejewo beiderseits der Rollbahn nach Orel eingesetzt. Außer einigen Gefechten am 16. August blieb es an dieser Stellung bis zum 29. August 1943 relativ ruhig. Am 6. September verlegte das Regiment hinter die Desna zwischen Telez-Trubtscheusk und Manzarowka. Am 17. September bezog das Regiment die "Rosemarie-Stellung" bei Trubtschewsk. Am 27. September wurde dann die "Panter"-Stellung bei Gomel bezogen, die von der Führung als Winterstellung gedacht war. Hier kam es am 29. September zu ersten russischen Angriffen. Am 5. Oktober fand ein schwerer russischer Angriff statt, der aber abgewiesen werden konnte.

292-8.jpg (48554 Byte)

 

Am 7. November 1943 wurde das Regiment aus der Front genommen und auf LKW verladen, um die 12. Panzer-Division. Das Regiment versuchte, die Rollbahn nach Aworowos freizukämpfen, blieb aber vor den russischen Stellungen liegen und bezog Verteidigungsstellungen um Malodusch. Hier wurde es am 16. November schwer angegriffen, konnte die Stadt aber halten. Im Gegenzug kam es zusammen mit der 4. und 5. Panzer-Division sowie der 36. Infanterie-Division zu einem Angriff auf Romanewka, der aber nicht durchstieß. Am 21. November 1943 griff das Regiment zusammen mit der Division bei Grebenowo am Dnjepr übergesetzten Feind an. Die gesamte eigene HKL wurde im Gegenzug von der Roten Armee schwer bedrängt und teilweise durchstoßen, so daß sich die Division am 22. November 1943 absetzen muß. Trotzdem gelang es den Russen, die Division zeitweise einzukesseln. Mit Erreichen der Stadt Choiniki konnte der russische Einschließungsring allerdings durchbrochen werden. Am nächsten Tag wurde bei Choiniki eine neue Verteidigungsfront aufgebaut, am 24. November wurde aber schon wieder nach Jurewitschi zurückgegangen. Weiter ging der Rückzug auf die endgültige Winterstellung ostwärts von Kalinkowitschi. Der hart nachdrängende Russe griff die neue Stellung sofort an, konnte aber überall abgewiesen werden. Durch einen russischen Einbruch nördlich der Divisionsfront sah sich diese gezwungen, am 13. Januar 1944 weiter nach Osten auszuweichen. Es wurde die Ipa überschritten und am 28. Januar 1944 die Pitsch-Stellung erreicht. Am 13. März 1944 wurde das III. Bataillon als neues II. Bataillon an das Grenadier-Regiment 509 abgegeben. Die Front blieb  hier ein halbes Jahr ruhig, so daß es zu vermehrten Einsätzen gegen Partisanen im Hinterland kam. Am 22. Juni 1944 begann die russische Großoffensive, welche die Division aber erst am 24. Juni traf. Die Division wurde teilweise überflügelt und setzte sich an die Oressa ab. Weiter rückwärts ging es bis zum 30. Juni in den Raum Ubibatschki und bis zum 1. Juli in den Raum um Witschiny.Teilweise per Bahn wurde das Regiment nach Hancewize verlegt, um eine Frontlücke zu schließen. Doch auch hier wurde die Front immer weiter nach Westen gedrängt. Über Krystynow und Lowcza wurden die Pripjet-Sümpfe durchquert und am 9. Juli Bereza Kartuska erreicht.

292-9.jpg (30871 Byte)

Hier kam es zwischen dem 11. und 16. Juli zu schweren Abwehrgefechten, bei dem das Regiment zwar schwere Gefechte erlebte, die Front aber geschlossen halten konnte. Am 17. Juli wurde dann weiter nach Westen marschiert. Bis zum 1. August wurde die Nurzecbei bei Liechanowiec überschritten, am 11. August wurde Czyzew erreicht und am 18. August Andrzejewo. Am 22. August kam es hier zu schwersten russischen Angriffen und die Division mußte nach Westen ausweichen. Am 24. August wurde die Grenze zum Generalgouvernement überschritten. Bei Gochy kam es zu schweren Kämpfen um die Bahnlinie Ostrow - Ostrolenka. Nach einem schweren russischen angriff mußte die Division am 3. September 1944 auf Smolink zurückgehen. Am 5. September 1944 wurde bei Rozan die Narew überschritten. Hier blieb es vorerst ruhig, wenngleich man große Bereitstellungen beim Feind beobachten konnte. Am 6. September wurden die Reste des I. und II. Bataillons vorerst zu einem Bataillon zusammengefaßt. Am 5. Oktober wurde die Division nach Links verschoben und stand nun beiderseits von Dobrolenka. Am 10. Oktober 1944 gelang dem Feind südlich der Division ein Einbruch in die deutsche HKL und die Bildung eines Brückenkopfes, der bis zum 12. Oktober erweitert wurde. Dabei hatte das Regiment schwere Kämpfe um Rupin zu bestehen. Am 16. September betrug die Grabenstärke des Regiments noch ganze 117 Mann!!! Ende November kam aber soviel Ersatz, daß auch das II. Bataillon wieder aufgestellt werden konnte. Am 14. Januar 1945 begann von diesem Brückenkopf aus die sowjetische Offensive gegen Ostpreußen. Dem Russen gelang es am 15. Januar, beim Regiment einige Einbrüche zu erzielen. Bis zum 17. Januar mußte sich das Regiment auf den Raum ostwärts von Rawy zurückziehen. Am 18. Juni ging es weiter zurück in den Raum nördlich von Budy Przysieki. In der Nacht vom 21. zum 22. Januar wurde die Omulew überquert, am 24. Januar die Grenze zu Ostpreußen bei Pelty überschritten. Bis zum 27. Januar wurde Wilhelmstal erreicht, am 31. Januar 1945 Siegfriedswalde. Am 1. Februar 1945 wurde eine neue HKL zwischen Blanken- und Simmersee aufgebaut, am 2. Februar wurde Heilsberg erreicht. Da die Division von drei Seiten angegriffen wurde, kam es am 4. Februar zu einem Entlastungsangriff. Das Regiment stieß dabei auf Großendorf vor. Hier fand das Regiment viele ermordete Deutsche, die von der verbrecherischen NS-Führung nicht rechtzeitig evakuiert worden ist. Die Parteibonzen hingegen hatten längst das Weite gesucht. Nachdem sich die Division Luft geschaffen hatte, zog sie sich auf Hanshagen zurück. Bis zum 21. Februar zog sich das Regiment über Guttenfeld - Gut Kl. Steegen - Blumenstein - Kichtenfeld auf Tiefensee zurück. Am 23. März wurde Schirten erreicht und am 25. März Heiligenbeil. Bei den Kämpfen um die Stadt wurde das Regiment zerschlagen. Einzelne Teile wurden zur 170. Infanterie-Division abgegeben, manch einer konnte über die See nach Mitteldeutschland flüchten.

 

 

Die Kommandeure des Regiments:

Regimentskommandeur:

Februar 1940 Oberst Christiani

Februar 1942 Oberst Zierhold

April 1944 Oberstleutnant Lange

März 1945 Major Jakob Zimmermann

I. Bataillon 2. Bataillon 3. Bataillon
Hauptmann von Prosch, Februar 1940

Juni 1941 Hauptmann Selchow

März 1942 Hauptmann Meyer - Wüstenhagen

August 1942 Major Heidschmidt

Februar 1944 Major Wegehaupt

Februar 1940 Major Rose

Juni 1940 Major Brener

August 1941 Major Müller - Hildebrand

September 1941 Hauptmann Kroté

Oktober 1941 Hauptmann Rotter

Hauptmann Gänsicke

Hauptmann Hallmann

November 1943 Hauptmann Wegehaupt

November 1943 Major Gotthard

Januar 1944 Major Brüning

November 1944 Hauptmann Booth

Februar 1940 Major Püschel

Juni 1941 Hauptmann Puffpaff

Hauptmann Raß

Hauptmann Rundstock

Aufgelöst von Juli 1943 bis Dezember 1943

Dezember 1943 Hauptmann Leppel

Im März 1944 in II./GR 509 umbenannt.

* Anmerkung: Alle Karten und Bilder aus" Die 292. Infanterie-Division" von Günther Nitz. Mit dem Besten Dank an die Kameradschaft der ehem. 292. Inf.Div.