Grenadier-Regiment 481

 

Das Grenadier-Regiment 481 entstand am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 481. Das Regiment war der 256. Infanterie-Division unterstellt und lag zum Zeitpunkt der Umbenennung im Stellungskampf östlich von Rshew. Am 18. Februar 1943 endete der Einsatz des Regiments bei Rshew und es verlegte mit der 256. Infanterie-Division im Zuge der "Büffel-Bewegung" bis Ende März 1943 in neue Stellungen südwestlich Starino im Raum Smolensk. Wieder lag das Regiment im Stellungskrieg. Am 20. Juli 1943 wurde das I./Grenadier-Regiment 476 als III. Bataillon eingegliedert. Im August 1943 verstärkten ich die russischen Angriffe auf die eigenen Stellungen. Nach dem Beginn der russischen Offensive zur Rückeroberung von Smolensk am 14. September 1943 begann der Rückzug des Regiments in den Raum Orscha - Witebsk. Bis zum 10. Oktober erreichte das Regiment die "Panther-Stellung"  im Raum nördlich Rudnja. Hier kam die Front vorerst zum Stehen und es begann wieder der Grabenkrieg. Am 24. Dezember mußte das II. Bataillon nach Koopti abgegeben werden, wo es der stark bedrängten 246. Infanterie-Division unterstellt wurde. In der Nacht zum 31. Dezember 1943 mußte auch das I. Bataillon abgegeben werden. Dieses wurde Korps-Reserve und nach Mjaklowo verlegt, an die Naht zwischen der 246. Infanterie-Division und der Panzergrenadier-Division "Feldherrnhalle". Beide abgestellte Bataillone mußten in den folgenden Wochen schwere Abwehrkämpfe im Rahmen der ersten Winterschlacht um Witebsk zu bestehen. Das I. Bataillon kehrte am 19. Januar zum Regiment zurück, das II. Bataillon folgte am 28. Januar. Vor allem das II. Bataillon hatte schwerste Verluste erlitten und bestand noch aus 35 Mann. Auch der Rest des Regiments hatte im Zuge der ersten Winterschlacht im Witebsk schwere Abwehrkämpfe zu bestehen. Nach Abschluß der Winterschlacht wurde das Regiment zum Stellungsbau eingesetzt und richtete die von ihm besetzten Ortschaften zur Rundumverteidigung ein. Nach Beginn der zweiten Winterschlacht um Witebsk am 3. Februar 1944 wurden die 299., 131. und 206. Infanterie-Division schwer getroffen. Daraufhin wurde das I. Bataillon des Grenadier-Regiments 481 am 10. Februar der 131. Infanterie-Division nach Nowiki zugeteilt wurde, während das II. Bataillon der 206. Infanterie-Division in den Raum Bondary zugeführt wurde. Das III. Bataillon wurde am 13. Februar ebenfalls der 131. Infanterie-Division zugeführt. Mitte Februar ebbten die russischen Angriffe wieder ab. Die schwer angeschlagene 131. Infanterie-Division wurde durch die 206. Infanterie-Division abgelöst und dieser wurde das gesamte Grenadier-Regiment 481 unterstellt. Am 22. Februar 1944 begann dann die russische Offensive gegen die Nahtstelle zwischen der 256. und 211. Infanterie-Division. Daraufhin wurde das I. Bataillon wieder beschleunigt der 256. Infanterie-Division zugeführt. Am 24. Februar folgte dann der Rest des Regiments, das gegen die russischen Einbruchsräume südlich von Sabory, bei Gluschkowo und Wischni eingesetzt. Bis Mitte März konnten die russischen Einbruchsräume abgeriegelt und teilweise bereinigt werden. Am 22. März nachts wurde das II. Bataillon aus der Front herausgelöst und marschierte bis Wyssotschany südwestlich von Tscherkssy, wo es der 14. Infanterie-Division unterstellt wurde. Am nächsten Tag folgte das I. Bataillon. Der Rest des Regiments wurde am 24. März in den Raum Ordesh verlegt und hier Korps-Reserve des VI. Armeekorps. Da bei der 256. Infanterie-Division ein russischer Angriff befürchtet wurde, wurde das Regiment am 15. April wieder der Division zugeführt. Es folgten mehrere Monate relativer Ruhe, unterbrochen durch Stoßtrupp-Unternehmen und Stellungsbau. Am 22. Juni begann die russische Sommeroffensive gegen die Heeresgruppe Mitte. Nach schweren Abwehrkämpfen, bei denen die Front des VI. Armeekorps und der 4. Armee weit aufgerissen wurde, standen die Reste der 256. Infanterie-Division mit den Resten des Grenadier-Regiments 481 am 26. Juni 1944 am Dwinoskoje-See südlich von Witebsk, wo sie an diesem Tage aufgerieben und zersprengt wurde. Damit endete die Geschichte des Regiments. Es wurde am 21. Juli 1944 offiziell aufgelöst. Die Reste, bestehend aus Versprengten, Urlaubern und Genesenen wurden in der Regimentsgruppe 481 bei der Divisionsgruppe 256 zusammen gefasst. 

Das Grenadier-Regiment 481 wurde am 17. September 1944 aus dem Grenadier-Regiment 1164 auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück und aus Resten des alten Regiments für die 256. Volksgrenadier-Division neu aufgestellt. Am 25. September 1944 wurde das Regiment zur weiteren Ausbildung nach Groningen verlegt und ab Oktober 1944 als Reserve der Heeresgruppe B im Raum Tilburg zugeführt. Der erste Einsatz der 256. Volksgrenadier-Division fand im Raum zwischen Turnhout und s'Hertogenbosch statt, um südlich von Tilburg die Front der 15. Armee gegen die angreifende 2. britische und 1. kanadische Armee zu verstärken. Bis zum 8. November waren die Truppen der 15. Armee über den Waal zurückgedrängt worden. Am 18. November wurde die Division aus der Front gezogen und im Eisenbahntransport nach Hagenau in den Abschnitt der 1. Armee verlegt. Die neuen Stellungen der Division lagen etwa 5 km südlich Hagenau. Nach einem mißlungenen eigenen Angriff in Richtung Zabern wurde die Division in die Defensive im Kampf um den Westwall gedrängt. Ale Ende Dezember die am 16. Dezember begonnenen Ardennen-Offensive nicht die von der deutschen Führung erhofften Ergebnisse erbracht hatte, sollte ein neuer Angriff im nördlichen Elsaß vorgetragen werden. Hierzu wurde die 256. Volks-Grenadier-Division vom 28. bis 31. Dezember in den Raum Ludwigswinkel verlegt. Am 31. Dezember um 23.00 Uhr begann der eigene Angriff, der sich bereits am 1. Januar 1945 nach schweren eigenen Verlusten festlief. In den Folgetagen kam der eigene Vormarsch langsam voran und die Division nahm die Höhen nördlich von Lichtenberg. Über Obermühltal, Bischholz und Reipertsweiler ging die Division bis nach Rothbach vor. Als die Offensive am 26. Januar eingestellt war, bestanden nur noch Reste der Division. Diese wurden nach Beendigung der Offensive an den rechten Flügel der 1. Armee südlich von Trier (Nennig, Sinz, Tettingen) verlegt. Am 16. Februar begann hier die amerikanische Offensive zur Fesselung starker deutscher Einheiten. Nachdem der Gegner am 27. Februar ein Durchbruch bis Zerf und am 28. Februar in Richtung Trier und Richtung Lampaden gelungen war, wurde Anfang März das linke Saarufer mit Saarburg geräumt. Am 7. März wurde die Division auf die Ruwer zurückgedrängt und die Front daraufhin über Zerf zurückgenommen. Die Reste der Division, die ständig unter Artillerie- und Jagdbomberangriffen standen, zogen sich über Birkenfeld an den Rhein bei Speyer zurück, der am 25. März erreicht wurde. Bis zum 27. März sammelten die Reste der Division bei Kirchheim-Bonlanden. Von hier aus verlegte die Division Mitte April 1945 nach Thalheim südlich von Chemnitz im Erzgebirge. Hier wurden diese Reste zu einzelnen Kampfgruppen zusammen gefasst und an der Front eingesetzt, wo sie schließlich vollkommen aufgerieben wurden.

Kommandeure:

Oberstleutnant Bremer

Oberstleutnant Paul Gliemann

 

Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 10: Die Landstreitkräfte 371 - 500. Biblio-Verlag, Osnabrück
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017
Barbara Selz: Das grüne Regiment. Der Weg der 256. Infanterie-Division aus der Sicht des Regiments 481 - Kehrer, Freiburg i.Br. 1970