Grenadier-Regiment 466

 

Entstanden am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 466 und der 257. Infanterie-Division unterstellt. Im Juni 1944 wurde das III. Bataillon aufgelöst, aber im Winter wieder gebildet.

 

Neu aufgestellt wurde das Grenadier-Regiment 466 am 27. Oktober 1944 auf dem Truppenübungsplatz Wandern und der 257. Volks-Grenadier-Division unterstellt. Ursprünglich war das Regiment zusammen mit der Division als OKH-Reserve für den Raum Warschau vorgesehen.  Am 9. Dezember 1944 erhielt das Regiment jedoch den Befehl zur Verlegung an die Westfront, um an der Ardennen-Offensive teilzunehmen. Erneut wurde die Planung für das Regiment geändert und es wurde in den Raum Zweibrücken verlegt und im Rahmen des Unternehmens "Nordwind" am Westrand der Vogesen eingesetzt. Am 16. Dezember erhielt die 257. Volks-Grenadier-Division den Befehl, die 11. Panzer-Division im Raum Bitche abzulösen. Bei den Kämpfen um Utweiler (südwestlich von Zweibrücken) erlitt das Regiment schwere Verluste. Ab dem 1. Januar 1945 nahm das Regiment am Unternehmen "Nordwind" teil, der letzten deutschen Offensive an der Westfront im Raum Elsaß und Lothringen. Nach verlustreichen Kämpfen erreichte das Regiment die Linie Bitche - Lemberg - Chapelle. Am 1. / 2. Januar 1945 wurde Mouterhouse genommen, Götzenbruck und Sarreinsberg konnten jedoch durch das Grenadier-Regiment 466 nicht erobert werden. Schon am 3. Januar war die Angriffskraft des Regiments erschöpft und am 4. Januar ging es zur Verteidigung über. Am 11. Januar musste die HKL auf die Linie Sarreinsberg - Langenberg zurück genommen werden. Am 21. Januar 1945 galt das Regiment als vollkommen abgekämpft. In den folgenden Tagen kam es um Reipertswiller und Lichtenberg erneut zu schweren Gefechten. Am 6. Februar 1945 wurde das Regiment aus dem Bereich des LXXXII. Armeekorps herausgezogen und in den Bereich des LXXXIX. Armeekorps im Abschnitt Oberhoffen - Rohrwiller verlegt. Am 8. Februar 1945 trat das Regiment zu einem Gegenangriff im Raum Oberhoffen an, der jedoch unter schweren Verlusten scheiterte. Das II. Bataillon des Grenadier-Regiments 466 wurde bei den Häuserkämpfen völlig aufgerieben. Anschließend verblieb das Regiment im Unterelsaß und ging zur Verteidigung über. Am 24. und 25. März 1945 gingen die Reste des Regiment über den Rhein zurück und bezog eine neue Verteidigungsstellung am Westwall. Bereits am 29. März bzw. 1. April 1945 konnten französische Streitkräfte Germersheim erobern und sich auf dem Ostufer des Rheins festsetzen. Um eine Umfassung durch den nördlich von Karlsruhe nach Süden eindrehenden Gegner zu verhindern, wurde die 257. Volksgrenadier-Division auf die sog. Schwarzwald-Randstellung zurückgenommen. Am 4. April 1945 wurde Karlsruhe von französischen Einheiten erobert. Die Reste der dort eingesetzten Grenadier-Regimenter 477, 457 und 466 konnten dem französischen Angriff wenig entgegensetzen. Die Reste der 257. Volks-Grenadier-Division setzten sich daraufhin auf die Höhen zwischen Ettlingen und Durlach zurück. Mitte April 1945 lagen die Reste der Division in schweren Abwehrkämpfen im Nagold-Steinbach-Abschnitt. Es folgten Rückzugskämpfe über Sulz und Horb. Bei Munderkingen wurde die Division und das Grenadier-Regiment 457 Ende April 1945 eingeschlossen und zerschlagen. Reste konnten sich noch bis nach Füssen durchschlagen.

 

Kommandeure:

Oberstleutnant Klaukien

Major Vincon

 

Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 10: Die Landstreitkräfte 371 - 500. Biblio-Verlag, Osnabrück
Die Berliner 257. Bären-Division - Albert Benary, Podzun, Bad Nauheim 1957
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017