Grenadier-Regiment 456
Entstanden am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 456 und der 256. Infanterie-Division unterstellt. Am 26. Juli 1943 wurde das II./GR 476 als neues III. Bataillon eingereiht, am 4. Juli 1944 wurde es wieder zurückbenannt. Am 21. Juli 1944 wurde das Regiment aufgelöst, die Reste kamen zur Regimentsgruppe 456.
Das Grenadier-Regiment 456 wurde am 17. September 1944 aus dem Grenadier-Regiment 1162 auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück und aus Resten des alten Regiments für die 256. Volksgrenadier-Division neu aufgestellt. Am 25. September 1944 wurde das Regiment zur weiteren Ausbildung nach Groningen verlegt und ab Oktober 1944 als Reserve der Heeresgruppe B im Raum Tilburg zugeführt. Der erste Einsatz der 256. Volksgrenadier-Division fand im Raum zwischen Turnhout und s'Hertogenbosch statt, um südlich von Tilburg die Front der 15. Armee gegen die angreifende 2. britische und 1. kanadische Armee zu verstärken. Bis zum 8. November waren die Truppen der 15. Armee über den Waal zurückgedrängt worden. Am 18. November wurde die Division aus der Front gezogen und im Eisenbahntransport nach Hagenau in den Abschnitt der 1. Armee verlegt. Die neuen Stellungen der Division lagen etwa 5 km südlich Hagenau. Nach einem mißlungenen eigenen Angriff in Richtung Zabern wurde die Division in die Defensive im Kampf um den Westwall gedrängt. Ale Ende Dezember die am 16. Dezember begonnenen Ardennen-Offensive nicht die von der deutschen Führung erhofften Ergebnisse erbracht hatte, sollte ein neuer Angriff im nördlichen Elsaß vorgetragen werden. Hierzu wurde die 256. Volks-Grenadier-Division vom 28. bis 31. Dezember in den Raum Ludwigswinkel verlegt. Am 31. Dezember um 23.00 Uhr begann der eigene Angriff, der sich bereits am 1. Januar 1945 nach schweren eigenen Verlusten festlief. In den Folgetagen kam der eigene Vormarsch langsam voran und die Division nahm die Höhen nördlich von Lichtenberg. Über Obermühltal, Bischholz und Reipertsweiler ging die Division bis nach Rothbach vor. Als die Offensive am 26. Januar eingestellt war, bestanden nur noch Reste der Division. Diese wurden nach Beendigung der Offensive an den rechten Flügel der 1. Armee südlich von Trier (Nennig, Sinz, Tettingen) verlegt. Am 16. Februar begann hier die amerikanische Offensive zur Fesselung starker deutscher Einheiten. Nachdem der Gegner am 27. Februar ein Durchbruch bis Zerf und am 28. Februar in Richtung Trier und Richtung Lampaden gelungen war, wurde Anfang März das linke Saarufer mit Saarburg geräumt. Am 7. März wurde die Division auf die Ruwer zurückgedrängt und die Front daraufhin über Zerf zurückgenommen. Die Reste der Division, die ständig unter Artillerie- und Jagdbomberangriffen standen, zogen sich über Birkenfeld an den Rhein bei Speyer zurück, der am 25. März erreicht wurde. Bis zum 27. März sammelten die Reste der Division bei Kirchheim-Bonlanden. Von hier aus verlegte die Division Mitte April 1945 nach Thalheim südlich von Chemnitz im Erzgebirge. Hier wurden diese Reste zu einzelnen Kampfgruppen zusammen gefasst und an der Front eingesetzt, wo sie schließlich vollkommen aufgerieben wurden.
Kommandeure:
Oberst Friedrich Grothe
Major Heinz Doeinck
Literatur und Quellen:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 10: Die Landstreitkräfte 371 - 500. Biblio-Verlag,
Osnabrück
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den
personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten
Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017