Grenadier-Regiment 432

 

Entstanden am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 432 und der 131. Infanterie-Division unterstellt. Zum Zeitpunkt der Umbenennung lag das Regiment im Raum Troitzki nördlich von Kirow. In diesem Raum verblieb das Regiment in den folgenden Monaten. Am 1. Februar 1943 wurde das Regiment aufgelöst, die Reste kamen zu den Grenadier-Regimentern 431 und 434.

Neu aufgestellt am 1. Mai 1944 aus dem Grenadier- (Feldausbildungs-) Regiment 565. Das Regiment wurde südlich der Stadt Tula an der Turija zur Verteidigung eingerichtet. In der Nacht auf den 6. Juli 1944 wurde der Kowelbogen aufgegeben und eine Sehnenstellung, die sog. Ilsestellung, zurück genommen. Die 131. Infanterie-Division wurde aus der Front gezogen und ab dem 10. Juli 1944 per Bahn über Cholm und Bialystok nach Varena-Mercinkance verlegt. Ab dem 12. Juli wurde das Regiment an der Rollbahn Wilna - Grodno eingesetzt. In der Nacht auf den 13. Juli setzte sich das Regiment nach schweren Abwehrkämpfen nach Puchacze auf das Nordufer des Mereczanka ab. In der folgenden Nacht zog sich das Regiment hinter die Memel zurück, wo die Front zum Stehen gebracht werden konnte. Am 14. Juli setzte sich die 131. Infanterie-Division weiter ab und befand sich am Folgetag westlich von Memel. Am 16. und 17. Juli wurden alle russischen Übersetzversuche über die Memel abgewiesen. Am 18. Juli konnten russische Einheiten die Memel im Bereich der 131. Infanterie-Division überschreiten und einen kleinen Brückenkopf bilden, der am Folgetag erweitert wurde. Es gelang der Division jedoch, den Brückenkopf abzuriegeln. Am 20. Juli 1944 wurde das III. Bataillon des Regiments wegen schwerer Verluste aufgelöst. Am 28. Juli setzte die russische Großoffensive über die Memel ein. Am Ende des Tages musste sich das Regiment aus seinen Stellungen zurückziehen. Bis zum 3. August 1944 ging das Regiment unter großen Verlusten auf die Ostpreußenschutzstellung I bei Becelly nördlich von Sudauen zurück.  Hier kam die Front zum Stehen, die russischen Angriffe ebbten ab. Am 16. Oktober 1944 setzten neue russische Angriffe gegen die Stellungen des Regiments ein. Das Regiment musste sich in den folgenden Tagen erneut zurückziehen und bezog bis zum 23. Oktober die Romintenstellung bei Rappenhöh. Anfang November nahm das Regiment am Angriff auf Goldap teil, die Stadt wurde bis zum 5. November 1944 zurück erobert. Anschließend wurde die 131. Infanterie-Division in der Linie Augustowo - Goldap - Schloßberg und an der Memel zum Kurischen Haff eingesetzt. Am 13. Januar 1945 begann dann die Schlacht um Ostpreußen. Erste russische Angriffe trafen das Regiment ab dem 18. Januar, konnten aber noch abgewiesen werden. Nach dem russischen Durchbruch auf Elbing bei der 2. Armee setzte sich das Regiment ab dem 21. Januar 1945 au seinen Stellungen ab und musste sich über Bischofsburg bis nach Guttstadt zurückziehen. Das Regiment war für den Angriff der 4. Armee nach Westen vorgesehen, um wieder Anschluß an das Reichsgebiet zu erhalten. Der Bereitstellungsraum befand sich im Raum Guttstadt - Lingenau. Am 26. Januar 1945 begann der eigene Angriff, der sich aber bis zum 28. Januar 1945 festlief. Ende Januar 1945 wurde der Angriff nach Westen eingestellt und die Division ging südlich von Wormditt zur Verteidigung über. Damit war die Einschließung des Heiligenbeiler Kessels besiegelt. In den folgenden Tagen wurde der Kessel immer weiter eingeengt und das Regiment musste sich laufend weiter zurückziehen. In der Nacht auf den 9. Februar ging das Regiment  auf die Linie Wormditt - Korbdorf - Wagten zurück, am Folgetag auf die Linie Gut Gr. Grünheide - Gut Kl. Grünheide - Krickhausen - Wormditt. Ab dem 15. Februar stand das Regiment in der Linie Langwalde - Kl. Körpen - Gr. Körpen - Mehlsack. Auch in den Folgetagen wurde der Rückzug weiter fortgesetzt, so dass die Reste des Regiments am 1. März 1945 in der Linie Gut Strauben - Blumberg - Straße Breitlinde - Lilienthal - Katzenzagel - südlich Schönlinde standen. Im März 1945 wurde das Regiment schließlich aufgerieben, die Reste gingen in der 170. Infanterie-Division auf.

Literatur und Quellen:

Wilhelm Blankenhagen: Im Zeichen des Schwertes. Erinnerungen an den Weg der 131. Infanterie-Division, Giebel & Oehlschlägel, Osterode am Harz 1982