Grenadier-Regiment 316

 

Entstanden am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 316 und der 212. Infanterie-Division unterstellt. Am 12. Juni 1944 wurde das III. Bataillon in I. Bataillon umbenannt. Das Regiment wurde wegen schwerer Verluste im September 1944 in Litauenaufgelöst.

Neu aufgestellt am 17. September 1944 durch die Umbenennung des Grenadier-Regiments 1192 und der 212. Volks-Grenadier-Division unterstellt. Nach seiner Aufstellung wurde das Regiment Anfang November 1944 an die Westfront verlegt und im Raum Orenhofen - Ehrang - Nordufer der Mosel bei Ürzig versammelt. In diesem Raum löste die 212. Volks-Grenadier-Division die 36. Volksgrenadier-Division ab. Bis zum 13. November war diese Ablösung abgeschlossen. Am 16. Dezember 1944 befand sich die 212. Volks-Grenadier-Division im Raum Echternach - Nittel. Am gleichen Tag begann die Ardennen-Offensive mit der Überraschung der gegenüberliegenden 6. US-Infanterie-Division. Am 19. Dezember konnte die 212. Volks-Grenadier-Division Echternach erobern. Allerdings gelang es den amerikanischen Verbänden, stärkere Reserven heranzuführen. Durch dauernde Flankenbedrohungen wurde die Division gezwungen, nicht nur die eigenen Angriffe einzustellen, sondern sich auch abzusetzen. Die personellen Verluste der Division waren zu diesem Zeitpunkt bereits dramatisch. Das Grenadier-Regiment 316 hatte noch eine Stärke von rund 200 Mann. Am 21. Dezember 1944 stand das Regiment nördlich Consdorf - Scheidgen - Michelshof - Herborn - Ostweiler und Dickweiler in schweren Abwehrkämpfen. Ab dem 27. Dezember ging das Regiment auf den Westwall zurück. Nach Erreichen des Westwalls stellten die US-Truppen vorerst ihre Angriffe ein. Dieser Zustand hielt bis zum 25. Januar 1945 an. Die Einheiten der 212. Volks-Grenadier-Division in Bollendorf wurden über die Kriegsbrücke Bollendorf zurückgenommen. Die infanteristische Kampfstärke der Division betrug noch 550 Mann. Als Ersatz wurde der Division kaum ausgebildeter Ersatz zugeführt. Im Anschluß wurde die Division zur Verteidigung des Westwalls zwischen Gentingen und Nittel eingesetzt. Bei einer Frontbreite von 60 km war dabei nur eine stützpunktartige Besetzung der Front möglich. Bis zum 3. Februar 1945 stieg die Tagesstärke der Division auf 10.971 Mann. In diesen Zeitraum fallen die amerikanischen Angriffe auf den Westwall, die am 8. Februar 1945 zu einem Einbruch im Divisionsabschnitt im Raum Echternach führten, wo US-Verbände die Sauer überschreiten konnten. Das sog. Ferschweiler Plateau wurde vom Grenadier-Regiment 316 noch bis zum 16. Februar gehalten. Die Nordfront der Division brach gegen Ende Februar 1945 vollkommen zusammen. Helenberg ging verloren und damit die Straßenverbindung Trier - Bitburg. Anfang März 1945 war die Division an den Kämpfen um Trier beteiligt Anschließend ging die Division auf die Kyll-Stellung zurück. Am 7. März befanden dich die Reste der Division im Bereich Zemmer / Quint nördlich der Esch. Bis zum 14. März 1945 sank die Personalstärke der Division auf rund 500 Mann. Am 18. März kämpften Teile der Division bei Baumholder. Im Raum Lauterecken wurden die Reste der Division vernichtet bzw. gerieten in Gefangenschaft.
Am 30. März 1945 erging der Befehl, die 212. Volks-Grenadier-Division neu aufzustellen und diese nach Eisenach in Thüringen zu verlegen. Zur Aufstellung der Division wurde die Ausbildungs-Division Bayern in die 212. Volks-Grenadier-Division  1 eingegliedert, die eine Verpflegungsstärke von 12.000 Mann erreichte. Ab dem 3. April 1945 wurde die Division südlich von Würzburg eingesetzt, wenige Tage später hinhaltend kämpfend im Raum Niederstetten. Ab dem 16. April 1945 wurde die Division nur noch als Kampfgruppe geführt. In der Nacht vom 23. auf den 24. April 1945 ging diese Kampfgruppe hinter die Donau in den Raum Marxheim zurück. Einen Tag später wurden die verbliebenen Splitter der Division in den Forstenrieder Park südlich von München verlegt, am 28. April 1945 galt die Division als zerschlagen. Restliche Splitter der Division befanden sich in den ersten Maitagen 1945 im Raum Miesbach.

 

Kommandeure:

Oberstleutnant Lechner

 

Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 9: Die Landstreitkräfte 281 - 370. Biblio-Verlag, Osnabrück
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017