Grenadier-Regiment 213
Entstanden am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 213 und der 73. Infanterie-Division
unterstellt. Das Regiment stand in dieser Zeit im Kampf um Noworossisk in den
Vorbergen des Kaukasus. Die schweren Kämpfe um die Stadt und das Umland zogen
sich bis zum 30. Oktober hin und forderten vom Regiment 6 tote Offiziere, und
175 tote Unteroffiziere und Mannschaften. 17 Offiziere und 662 Unteroffiziere
und Mannschaften wurden verwundet. Im Anschluß richtete sich das Regiment in
diesem Raum zur Verteidigung ein. Die Abwehrkämpfe in diesem Raum dauerten bis
in den September 1943. Am 20. Januar 1943 wurde Oberstleutnant Marbach in
vorderster Linie von einem Scharfschützen getötet. Am 4. Februar 1943 landeten
russische Truppen in der Osereikabucht. Der Großteil der bei Noworossisk
gelandeten Truppen konnten von der 73. Infanterie-Division
aufgerieben werden. Dennoch gelang es einem russischen Regiment, sich auf dem
Myschakoberg festzusetzen und sich hier zu halten. Zur Beseitigung dieses
Brückenkopfes wurde das Regiment angesetzt. Auf einer Frontbreite von 200 m
hatte das Regiment schwerste Verluste zu beklagen, konnte aber den Brückenkopf
nicht beseitigen. Weit auseinandergezogen eingesetzt, kämpfte das Regiment in
den folgenden Wochen im Großraum Noworossisk. Vor dem Stadtteil Stanitzka kam es
immer wieder zu blutigen Gefechten mit nachts angreifenden Rotarmisten. Erst
Mitte Mai 1943 flauten die Gefechte ab. Die folgende relative Ruhe an der Front
hielt bis Juli 1943 an. Am 24. Juli 1943 gelang dem Feind beim Jägerbataillon 23
der Rumänen ein Einbruch. Es bestand die Gefahr der Einkesselung des Regiments.
Die 13. und 14. Kompanie sowie der gesamte Troß Es gelang, die rumänischen
Truppen zu stabilisieren und den Einbruch abzuriegeln. Das III. Bataillon unter
Hauptmann Graber wurde zudem eingesetzt, den russischen Gegner zu vernichten. Am
Morgen des 25. Juli konnte die ehemalige HKL wieder hergestellt werden. Bis zum
10. August dauerten die Abwehrkämpfe in diesem Raum noch an.
In den ersten Septembertagen wurde das Absetzen des Regiments aus dem Raum
Noworossisk befohlen und für die Nacht zum 15. September die erste Phase dieser
Bewegung beschlossen. Der Gefechtsstand des Regiments befand sich an diesem Tag
in der Krasnajaschlucht. Das Regiment setzte sich auf die Landenge von Taman ab
und setzte am 28. September auf die Krim über. Im Oktober 1943 wurde das III.
Bataillon aufgelöst. Bis zum 30. Oktober setzten sich die Restteile der 73. Infanterie-Division
bis zum Dnjepr ab. Der Fluß wurde am 30. Oktober 1943 überschritten und auf
seiner Südseite eine Verteidigungsstellung eingerichtet. Hier gab es für das
Regiment wieder eine längere Ruhezeit Am 28. Januar 1944 erhielt die 73. Infanterie-Division
den Befehl, wieder auf die Krim zurückzukehren. Das Regiment selbst wurde im
Lufttransport verlegt. Jeweils 18 Soldaten wurden in eine Ju 52 verladen und
nach Odessa verlegt. Von Odessa aus erreichten die Männer in zweistündigem
Tiefflug Karankut, 18 km südlich von Dshanskoje. Im Verlauf des 31. Januar 1944
trafen die Restteile des Regiments ein. Nach der Landung der Roten Armee auf der
Krim wurde das Regiment in der Marienstellung, ca. 30 km westlich von Kretsch
eingesetzt. Bei der Abwehr eines sowjetischen Panzervorstoßes am 10. April wurde
Oberst Dr. Welser vermißt. Ebenso die Oberleutnante Lang und Schmid. Die Führung
des Regiments übernahm Hauptmann Graber. Über Aluschta wurde bis zum 18. April
die Höhe westlich von Balaklawa erreicht. Die Höhe des "Hahnenkammes" im Südteil
von Sewastopol wurde von Teilen des Regiments gehalten. Am 24. April 1944 griff
der Russe die Stellungen des Regiments an. Dabei fiel der Kommandeur des II.
Bataillons, Major Ponath. Bis zum 26. April war der Russe bis au 300 m an die
Abwehrstellungen herangekommen. In der Nacht zum 27. April mußte das Regiment
seine Stellungen räumen. Die Reste des Regiments wurden am 8. Mai zu einem
Gegenstoß ostwrts von Karans eingesetzt. Am nächsten Morgen konnte es dem Druck
des stärker werdenden Drucks nicht länger standhalten und mußte sich auf die
ausgebauten stellungen beim Kloster Georgiewskij zurückziehen. Hier griffen die
Russen dann mit starken Panzerkräften an. Gegen Mittag mußte auch diese Stellung
aufgegeben werden. Das Regiment ging in die Linie hart ostwärts des "Erbhofes"
zurück. In der Nacht zum 11. Mai sollte es verladen und über See nach Konstanza
zurückgeschafft werden. Hoher Seegang verhinderte jedoch das Anlanden der
Schiffe. Die Stellungen mußten nochmals 24 Stunden lang gehalten werden. Um 23
Uhr des 11. Mai verließ das Regiment wie befohlen seine Stellungen und
marschierte zum Strand. Als der vorgesehene Einschiffplatz erreicht werden, lag
hier kein Schiff. Nach längerem Suchen wurde am 12. Mai um 2.30 Uhr ein U-Jäger
gefunden, der die letzten Soldaten des Regiments aufnahm. Spät in der Nacht zum
13. Mai lief der U-Jäger in Konstanza ein. Per Bahn ging es dann in den
Versammlungsraum der Division nach Buzau. Hier wurden die Reste des Regiments,
Urlauber und Trosse gesammelt. Die Reste des Regiments wurden in das
Grenadier-Regiment 70 eingegliedert.
Kommandeure:
15. Oktober 1942 Oberstleutnant Marbach
20. Januar 1943 Oberstleutnant Holdermann (i.V.)
14. März 1943 Oberstleutnant Dr. Welser
10. April 1944 Hauptmann Graber (i.V.)
18. April 1944 Oberstleutnant Hampfler