Grenadier-Regiment 161
Entstanden am 15. Oktober 1942 aus dem Infanterie-Regiment 161 und der 81. Infanterie-Division
unterstellt. Seit Ende Juli 1942 lag die 81. Infanterie-Division
im Raum Demjansk. Divisionsabschnitt war zwischen Michalkino und Jasswy. Dieser
Abschnitt war gekennzeichnet vom Stellungskrieg, Spähtrupptätigkeit und dem
schweren russischen Artilleriefeuer. In der Nacht zum 15. Oktober 1942 wurde das
Regiment aus der Front gezogen und in den Kessel von Demjansk verlegt: 13.
Kompanie, Teile 14. Kompanie und Regimentsstab nach Fedorowo, II. Bataillon nach
Lewoschkino, I. und III. Bataillon nach Ssawkino. Am 26. Oktober 1942 griff das
Regiment in Zusammenarbeiut mit der III. und IV. / Artillerie-Regiment 181 die
gegenüberliegenden russischen Stellungen an, um eine verbesserte HKL zu
gewinnen. Bis zum 14. November dauerten die Angriffskämpfe, dann mußten sie
wegen der schweren Verluste abgebrochen werden. Das Regiment hatte bei diesen
Kämpfen 19 Offiziere und 549 Unteroffiziere und Mannschaften verloren. Dabei
wurde das III. Bataillon fast aufgerieben und mußte neu aufgestellt werden. Ende
November 1942 wurde das Regiment aus der Front genommen und zur Auffrischung in
den Raum Fedorowo und Lewoschkino verlegt. Am 28. November 1942 begann die
russische Winteroffensive mit einem starken Artilleriefeuer. Das I. Bataillon
wurde sofort dem Grenadier-Regiment 418 zur Unterstützung zugeführt, das II.
Bataillon nach Radowo verlegt. Das III. Bataillon wurde dem III. /
Grenadier-Regiment 415 zugeführt, da dessen Nachbarbataillon überrannt worden
war. In den folgenden Tagen kam es zu erbitterten Kämpfen in diesem
Frontabschnitt, die sich bis zum 4. Dezember hinzogen. Dabei konnte die HKL
gehalten und alle Feinangriffe abgewiesen bzw. bereinigt werden, was jedoch auch
zu schweren Verlusten beim Regiment führte. Am 9. Dezember begann die russische
Offensive von neuem. Dabei wurden einzelne Kampfgruppen zeitweise eingeschlossen
und mußten freigekämpft werden. Am Abend mußte das II. Bataillon wegen schwerer
Verluste aufgelöst werden. Wieder konnten alle Angriffe abgewiesen bzw.
bereinigt werden. Die Kämpfe zogen sich bis zum 20. Dezember hin. An diesem Tag
konnten die letzten durchgebrochenen russischen Einheiten hinter der HKL
eingekesselt und vernichtet werden. Ab dem 21. Dezember 1942 wurde das Regiment
aus der Front genommen und in den Raum zwischen Pola und Lowatj verlegt, um
etwas Ruhe zu finden und aufgefrischt zu werden. Doch bereits am 23. Dezember
startete die nächste russische Offensive. Am 24. Dezember mußte das Regiment ein
Alarm-Bataillon aufstellen, welches per Lkw in den Raum Olchowez - Obshino
verlegt wurde. Hier wurde es gegen durchgebrochene russische Einheiten
eingesetzt und erlitt dabei schweres Verluste, so dass es am 26. Dezember nur
noch aus 40 Mann bestand. Die letzten Männer des Bataillons kehrten am 31.
Dezember 1942 zum Regiment zurück. Nun endlich konnte die Auffrischung des
Regiments beginnen. Dabei lag das Regiment in Tscherentschizy am Lowatj. Am 7.
Januar 1943 begann der Abtransport des Regiments nach Nordwesten. Am 10. Januar
konnte dann auch noch das II. Bataillon unter Oberleutnant Urbach neu
aufgestellt werden. Das Regiment wurde in den Raum Staraja Russa und von dort
nach Ushin, etwa 33 km nordwestlich von Nowgorod verlegt, wobei das II.
Bataillon direkt am Ufer des Ilmensees eingesetzt wurde.
Ende Februar 1943 wurde das Regiment dann in den Pogostjekessel verlegt. Die HKL
in diesem Abschnitt blieb in den ersten Wochen bis auf beiderseitige
Spähtruppunternehmen ruhig. Im März 1943 konnte dann auch das aufgelöste III.
Bataillon wieder aufgestellt werden, nachdem weiterer Ersatz aus der Heimat
ankam. Die folgenden Monate an dieser ruhigen Front waren mit Spähtrupps und
Ausbildung ausgefüllt. Am 22. Juli 1943 begann im Abschnitt des Regiments die 3.
Ladoga-Schlacht. Nach einem schweren russischen Artillerieschlag kam es jedoch
im Anschnitt des Regiments zu nur geringen feindlichen Aktivitäten, da sich der
Schwerpunkt der russischen Angriffe weiter im Norden abspielte. Im August 1943
wurde das II. Bataillon kurzzeitig der 61. Infanterie-Division unterstellt. In
der Nacht zum 28. September wurde der Brückenkopf Kirischi geräumt, wobei
das Regiment nachstoßende russische Stoßtrupps abschlagen konnte. Es verlegte in
den Raum Pomeranje und kam dann als Korps-Reserve in den Raum Tscheremnaja Gora.
Am 7. Oktober 1943 bereinigte das Regiment zusammen mit der IV. /
Artillerie-Regiment 181 einen russischen Einbruch bei der 12.
Luftwaffen-Feld-Division im Raum Tscherennja - Gora. Am 11. Oktober 1943 wurde
das II. Bataillon zum I. /
Grenadier-Regiment 189. Am 14. Oktober erreichte das III. Bataillon
Puschkin, wo es Divisionsreserve wurde, ebenso das I. Bataillon.
Am 2. November 1943 wurde das Regiment alarmiert und nach Gatschina in Marsch
gesetzt, um dort verladen zu werden. Das Regiment verlegte zusammen mit der 81. Infanterie-Division nach
Pustoschka im Raum Newel, um hier gegen die durchgebrochenen russischen
Einheiten eingesetzt zu werden. Am 21. November griff das I. Bataillon mit den
Restteilen des II. Bataillons und der Aufklärungs-Schwadron 181 um 6.00 Uhr mit
Unterstützung durch Tiger-Panzer aus Rasgulino die Höhe 204 überraschend an,
stießen auf die Höhe 184,1 durch und nahmen diese. Am 22. November begann das
Unternehmen "Birkhan": Unterstützt durch die Heeres-Artillerie-Abteilung 856 die
Division die beherrschende Höhe 204 an und konnte diese nehmen. Bis zum Abend
konnten Schewrowo und Lakuschki genommen werden. Am 25. November griff das
Regiment die Umgebung und den Ort Lugi an, der bis zum Abend genommen werden
konnte. Das Regiment hatte an diesem Tag 14 Gefallene und 103 Verwundete zu
beklagen. Am 26. November wurde eine neue HKL auf der Linie Mironowo - Höhe
188,3 - Shado-See aufgebaut, in der das Regiment zur Verteidigung überging. Die
folgenden Tage blieben verhältnismäßig ruhig. Am 12. Januar 1944 begann im Raum
des VIII. Armeekorps die russische Winteroffensive. Die Angriffe der Roten Armee
richteten sich auch gegen den Regimentsabschnitt, der vorerst noch gehalten
werden konnte. Ab dem 14. Januar blieb es vor der Front des Regiments wieder
ruhig, die russischen Angriffe hatten sich nach Norden und Süden verschoben. Da
es jedoch beim XXXXIII. Armeekorps kriselte, wurde das I. / Grenadier-Regiment
174 und das II. / Grenadier-Regiment 161 beschleunigt an diesen Frontabschnitt
abgegeben, wo sie im Februar 1944 förmlich ausbluteten. Anfang Februar 1944
befand sich der Regiments-Gefechtsstand in Turlakowo. Die Front war wieder
ruhiger geworden. Das I. Bataillon wurde am 16. Februar 1944 zur Verfügung der
16. Armee nach Leweda verlegt. Ende Februar kehrte auch das II. Bataillon,
vollkommen ausgeblutet, zum Regiment zurück.
Im Februar mehrten sich die Anzeichen für eine neue russische Offensive. Am 27.
Februar 1944 begannen die neuen russischen Angriffe auf die Divisionsfront. Vor
allem das II. / Grenadier-Regiment 161 und das II. / Grenadier-Regiment 189
lagen im Schwerpunkt der russischen Angriffe. Mit starker Artillerie und
schweren Schlachtfliegerangriffen griffen die Einheiten der Roten Armee immer
wieder die Stellungen des Regiments an. Doch es gelang, alle russischen Angriffe
abzuweisen und die HKL zu halten bzw eingebrochene russische Einheiten im
Gegenstoß zu werfen. Die schweren Kämpfe gingen bis Mitte März weiter und
forderten auf beiden Seiten schwere Verluste. Vor allem das I. Bataillon wurde
fast vollständig zerschlagen. Als am 18. März die Temperaturen über den
Gefrierpunkt stiegen, begann die Schlamm-Periode und die Angriffe ließen nach.
Im Anschluß kam es zu Spähtrupptätigkeit und Artilleriefeuer auf beiden Seiten.
Bis Juni blieb es an der Front relativ ruhig, dann mehrten sich wieder die
Anzeichen für einen erneuten russischen Angriff. Am 22. Juni begann dann die
russische Offensive zur Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte. Am 25. Juni wurde
die Division aus der Front genommen und per Bahn in den Raum Düna geworfen, um
dort gegen die durchgebrochenen russischen Einheiten eingesetzt zu werden. Das
Regiment wurde im Raum Polozk ausgeladen. Das II. Bataillon erreichte als erstes
den neuen Einsatzraum und wurde am 27. Juni in die Seenenge zwischen Ssuja- und
Gomelsee südlich von Polozk verlegt, um diese zu sperren. Der
Regimentsgefechtsstand lag in Beloja. Am folgenden Tag stieß das II. Bataillon
nach Süden vor und traf bei Produk auf die ersten russischen Einheiten. Sofort
wurde auch das inzwischen eingetroffene I. Bataillon dem II. hinterhergeschickt,
das sich bei Produk den russischen Angriffen erwehrte, sich aber schließlich
absetzen mußte. Die Reste des Bataillons sammelten sich hinter den Ssujaseen, wo
sie auf das I. Bataillon trafen. In schweren Abwehrkämpfen zogen sich die
Bataillone an die Düna zurück. Vor Polozk richtete sich das Regiment dann zur
Verteidigung der Stadt ein. Es gelang aber nicht mehr, eine Durchgängige HKL
aufzubauen. In einzelne Kampfgruppen zersplittert, verteidigte sich jeder, wo er
stand. Als Polozk nicht mehr zu halten war, wurden alle Einheiten über die Düna
zurückgenommen. Doch auch die Düna war kein Hindernis für die Rote Armee und so
gingen die Abwehrkämpfe auch nördlich der Düna weiter. Immer weiter wurden die
Kampfgruppen auf Dünaburg zurückgedrängt. Am 25. Juli wurde die Linie 10
km südostwärts Dünaburg bis Skrudaliena erreicht. Von hier aus wurde die 81.
Infanterie-Division beschleunigt in den Raum Birsen verlegt, um einen russischen
Angriff auf Riga abzufangen. Am 3. August 1944 erreichte das Regiment den Raum
Birsen in Litauen und wurde westlich der Stadt in der neuen HKL eingesetzt.
Aufgabe des Regiments war die Zurückeroberung der Stadt Birsen. Der erste
Angriff auf die Stadt am 3. August blieb jedoch vor der Stadt liegen. Nach der
Zuführung auch der Restteile der 81. Infanterie-Division und einiger
Heeres-Einheiten sollte der Angriff am 5. August wieder holt werden. Doch die
Rote Armee kam dem eigenen Angriff zuvor und griff ihrerseits an. Das noch 120
Mann starke I. Bataillon wurde dabei überrollt und hörte auf zu bestehen. Das
II. Bataillon wurde ebenfalls fast vollständig ausgelöscht. Die Reste des
Regiments wurden daraufhin im Grenadier-Regiment 189, das Grenadier-Regiment 161
hörte auf, zu bestehen. Es sollte nicht wieder aufgestellt werden!