Grenadier-Regiment 1129
Das Grenadier-Regiment 1129 wurde am 1. August 1944 in Moss in Norwegen für die 560.
Grenadier-Division aufgestellt. Nach der Umbenennung der Division am 10.
August 1944 unterstand das Regiment der 560.
Volks-Grenadier-Division. Im November 1944 wurde das Regiment zusammen mit
der Division nach Dänemark und weiter an die Westfront verlegt. Mitte Dezember
1944 wurde das Regiment im Rahmen der Ardennenoffensive aus dem Raum Dahnen
eingesetzt, um von dort aus schnellstmöglich die Our-Übergänge bei Kalborn und
Ouren zu erzwingen. Das Regiment konnte diesen Auftrag zusammen mit dem
Grenadier-Regiment 1128 erfüllen, wobei es schwere Verluste hinnehmen musste.
Anschließend stieß das Regiment zusammen mit der Division über Tavigny in
Richtung Houffalize fort. Das Regiment erreichte Hautbellain. Unter
fortlaufenden Kämpfen konnte die 560.
Volks-Grenadier-Division in den Raum Gouvy vorstoßen. Bei ihrem Vormarsch stieß
die Division auf heftigen Widerstand östlich der Samrée und erreichte die Linie
Dochamps - Marcouray. Die weitere Fortführung des Angriffs in Richtung Grand Han
über Amonines gelang nicht mehr. Das Regiment hatte zu diesem Zeitpunkt noch
eine Stärke von 500 Mann. Am 23. Dezember 1944 erreichte das Regiment den
Endpunkt seiner Angriffsoperation und konnte keinen Boden mehr gewinnen. Am 27.
Dezember 1944 musste das Regiment wegen seiner schweren Verluste aus der Front
genommen werden, seine Gefechtsstärke war auf rund 150 Mann abgesunken. In den
ersten Januartagen 1945 erfolgten mehrere Einbrüche durch US-Truppen in die
Hauptkampflinie der Division. Durch einen amerikanischen Einbruch westlich von Wilogne wurden die Reste des Grenadier-Regiments 1129 von
der Division abgetrennt. Zu einem schwachen Bataillon zusammen gefasst, wurden
die Reste des Grenadier-Regiments 1129 dem Grenadier-Regiment 1130 unterstellt.
Noch im Verlauf einer befohlenen Bildung eines Brückenkopfes nördlich von
Houffalize wurden die Restteile der Division aus der Front heraus gezogen und in
den Raum St. Vith verlegt. Der im Raum St. Vith zugeführte Ersatz bestand hauptsächlich aus Angehörigen von Luftwaffe
und Marine. Ende Januar 1945 erfolgten massive Feindangriffe im Bereich
des XIII. Armeekorps mit der Folge, dass die amerikanischen Truppen die
Brückenköpfe über die Our im Raum Stupbach an der deutsch-luxemburgischen Grenze
erweitern konnten. Daraufhin wurde die aufgefrischte 560.
Volksgrenadier-Division dem LXXX. Armeekorps zugeführt, vorerst jedoch nur mit
einzelnen Teilen. Die Stärke der Division war jedoch nur auf drei Bataillone
angewachsen. Die Zuführung zum LXXX. Armeekorps wurde daher auch umgehend wieder
abgebrochen und die Division zur weiteren Auffrischung in den Raum Pronsfeld in
der Eifel verlegt. Nach dem amerikanischen Einbruch in die Westwall-Stellung bei
Echternach Anfang Februar 1945 stand die Division dann am 20. Februar 1945 in
der so. Prüm-Stellung, die nur notdürftig ausgebaut worden war. Die Stämme des
Regiments wurden Mitte Februar 1945 aus der Front gezogen und zur Aufstellung
eines Auffrischungsregiments in die Heimat verlegt. Zur Auffrischung
angeschlagener Infanterie-Divisionen wurde 1944/1945 die Aufstellung sogenannter
Auffrischungs-Regimenter befohlen. Mit Stand vom 19. Februar 1945 gliederte sich
ein Auffrischungs-Regiment wie folgt:
- Regimentsstab mit Stabskompanie ohne
Trosse
- I. - III. Bataillon mit jeweils 4 Kompanien (I. mit, II. und III.
ohne Versorgungs-Zug)
- Panzer-Zerstör-Kompanie ohne Tross
- schwere
Infanterie-Geschütz-Kompanie ohne Tross
- Batterie leichte Feldhaubitzen zu 4
Geschützen (bespannt)
- Pionier-Kompanie n.A. ohne Tross
Am 25. März 1945
wurde das Regiment in Grenadier-Regiment 696
für die 340. Volksgrenadier-Division umbenannt, da die 560.
Volks-Grenadier-Division zwischenzeitlich vernichtet worden war.
Kommandeure:
Oberstleutnant Richard Schmidt
Oberstleutnant Richard Schumann
Literatur und Quellen:
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und die
personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten
Großverbände, Helios-Verlag Aachen, 2017
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 13. Die Landstreitkräfte 801 – 13400. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975