38. SS-Grenadier-Division "Nibelungen"

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1. Einsatz und Unterstellung:

Die 38. SS-Grenadier-Division "Nibelungen" wurde im April 1945 aus der Junkerschule Bad Tölz mit drei Grenadier-Regimentern aufgestellt. Hierzu wurden die Reste der 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“, der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ und der 30. Waffen-Grenadier-Division der SS (weißruthenische Nr. 1) verwandt. Dazu kamen zwei Bataillone Zollgrenzschutz, das Begleitbataillon" Reichsführer-SS" und eine Abteilung Hitler-Jugend. Die Division erreichte eine Stärke von rund 5.000 Mann, die Divisionseinheiten waren, wenn überhaupt, nur in Zug- oder Kompaniestärke vorhanden. Am 16. April 1945 wurde die SS-Panzerjäger-Abteilung 6 der SS-Gebirgs-Division Nord als SS-Panzerjäger-Abteilung 38 neu aufgestellt und in die Division eingegliedert. Das SS-Artillerie-Lehrregiment in Beneschau stellte das SS-Artillerie-Regiment 38 auf. Am 17. April 1945 verlegte die Division, ohne daß es vorher zu einer auch nur minimalen Ausbildung im Divisionsrahmen gekommen wäre, nach Titisee-Neustadt und dann nach Dachau. Hier wurden die Einheiten der Division dem XIII. SS-Armeekorps unterstellt und an die Donaufront verlegt, wo sie am 21. April eintrafen. Am nächsten Tag eroberten amerikanische Truppen Neumarkt in der Oberpfalz und drängten die deutschen Einheiten auf die Donau zurück, wo diese noch Brückenköpfe bildeten. Hier wurde die 38. SS-Grenadier-Division "Nibelungen" durch eine leichte Artillerie-Abteilung der 26. Waffen-Grenadier-Division der SS (ungarische Nr. 2) „Hungaria“ verstärkt. Bis zum 28. April leistete die Division den vorrückenden Amerikanern Widerstand, bevor sich die Masse des XIII. SS-Armeekorps nach Süden in Richtung Landshut absetzte, wo eine neue Abwehrfront entlang der Isar gebildet wurde. Eine Kampfgruppe aus Angehörigen des französischen SS-Grenadier-Ausbildungs- und Ersatz-Battailons stieß in Moosburg zur Division. Über Wasserburg und den Chiemsee zog sich die Division Anfang Mai in Richtung Traunstein zurück, um sich am 8. Mai 1945 in Reit im Winkl amerikanischen Truppen zu ergeben.

 

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
April in Aufstellung OKW    

 

2. Divisionskommandeure:

1. März 1945 Standartenführer Hans Kempin              

6. April 1945 Obersturmbannführer Richard Schulz-Kossens

April 1945 Brigadeführer Heinz Lammerding        

April 1945 Brigadeführer Karl Reichsritter v.Oberkamp

April 1945 Gruppenführer Martin Stange

 

3. Gliederung:

SS-Grenadier-Regiment 95

SS-Grenadier-Regiment 96

SS-Grenadier-Regiment 97

 

4. Literatur und Quellen:

Rolf Michaelis: Die Grenadier-Divisionen der Waffen-SS. Teil 3. Michaelis-Verlag, Erlangen 1995
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 5, Die Landstreitkräfte 31-70. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1976
Werner Haupt: Deutsche Spezialdivisionen 1935 - 1945. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim, 1995
Klaus Schneider: Spuren der "Nibelungen" 1945. Dokumentation über Soldaten der 38. Grenadier-Division "Nibelungen" der Waffen-SS, Kurt Vowinckel-Verlag, Berg/Starnberger See - Potsdam 1999. 134 S., geb., Großformat, zahlr. Abb. und Dokumente, DM 39,80.