21. Waffen-Gebirgs-Division der SS "Skanderbeg" (Albanische Nr. 1)
Gruppe "Skanderbeg"

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1. Einsatz und Unterstellung:

Nach dem Abfall Italiens aus dem Bündnis mit Deutschland im September 1943 besetzten deutsche Truppen Albaniens. Allerdings wurde der Südteil von kommunistischen Partisanen kontrolliert. Im Frühjahr 1944 verstärkte sich die Partisanentätigkeit in Albanien. Nachdem die albanische Regierung nicht in der Lage war, die Situation in Griff zu bekommen, befahl Adolf Hitler am 17. April 1944 die Aufstellung einer albanischen Waffen-Gebirgs-Division der SS. Am 1. Mai 1944 wurde im Raum Pec - Pristina - Prizren mit der Aufstellung der Division begonnen. Den Stamm bildete das I. / Waffen-Gebirgsjäger-Regiment der SS 28, das aus Albanern gebildet worden war. Die übrigen Mannschaften wurden vom Albanischen Nationalkomitee eingezogen oder durch ehemalige Kriegsgefangene gestellt. Das deutsche Rahmenpersonal kam von der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division "Prinz Eugen" und der 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS "Handschar". Nach einer Aufstellungsdauer von nur sechs Wochen wurde die Division beim XXI. Gebirgs-Korps zum ersten mal eingesetzt. Im Grenzgebiet zwischen Albanien und Montenegro wurde das Unternehmen "Endlich" gegen dort stehende Partisanenverbände durchgeführt. Aufgabe der Division, die nur eine Kampfgruppe stellen konnte, war die Zerschlagung von Partisaneneinheiten im Raum Berane (heute Ivangrad). Am 3. Juli 1944 wurde das Unternehmen nach nur geringen Erfolgen abgebrochen. Am 18. Juli 1944 begann dann das Unternehmen "Draufgänger". Unterstützt durch albanische Milizen sollte die Division Versorgungseinrichtungen und Partisanenverbände bei Andrijevica und Berane zerschlagen. Dabei hatte die Division von Pec aus über einen 2.500 m hohen Paß nach Montenegro vorzustoßen, um eine zweite Rückzugstraße für die deutschen Truppen aus Griechenland freizukämpfen. Nach ersten Erfolgen und der Einnahme von Andrijevica am 20. Juli begann am 22. Juli ein Gegenstoß der Partisanen. Die Division mußte zurückgehen und wurde von den Partisanen verfolgt. Dabei brannten zwei Rekruten-Kompanien der Division am 28. Juli 1944 die Ortschaft Veliko nieder und ermordeten380 Einwohner, darunter 120 Kinder, und setzten 300 Häuser in Brand, da vermutet wurde, dass die Bewohner des Ortes mit den Partisanen paktiert hatten. Schließlich gelang es der Division, Anschluß an die 1. Gebirgs-Division zu finden. Das Unternehmen "Draufgänger" war ein totaler Reinfall gewesen. Zudem hatte es viele Überläufer gegeben, was die Zuverlässigkeit des Verbandes stark in Frage stellte. Anfang August 1944 folgte dann das Unternehmen "Rübezahl". Zusammen mit der 1. Gebirgs-Division, der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division und der 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS sollte ein Übertritt der kroatischen Partisanenverbände nach Serbien verhindert werden. Die Division selbst sollte aus dem Raum westlich Rozaj - Velika nach Westen auf die Linie Andrijevica - Berane vorstoßen und dann mit der Masse dem Raum Berane gegen Mojkovac vorgehen. Am 22. August mußte das Unternehmen vorzeitig abgebrochen werden, nachdem Rumänien aus dem Bündnis mit Deutschland ausgeschieden war. Gleichzeitig marschierte die Rote Armee durch Rumänien nach Bulgarien und die jugoslawischen Partisanenverbände wurden offensiv. Die jugoslawischen Angriffe führten dann zum Zerfall der 21. Waffen-Gebirgs-Division der SS Skanderbeg (Albanische Nr. 1). Zu diesem Zeitpunkt hatte die Division eine Stärke von 4.944 Mann, davon 3.504 Albaner. Am 11. September 1944 überfielen Partisanen den Divisionsstab, wobei 18 Divisionsangehörige fielen. Am 17. September 1944 wurde das Waffen-Grenadier-Regiment der SS 50 aufgelöst, nachdem es bis zu diesem Tag 1.176 Fahnenflüchtlinge gab. Nachdem am 3. Oktober durch den OB Südost befohlen wurde, Albanien zu räumen, wurden die Reste der Division in mehrere Kampfgruppen gegliedert. Dabei wurden die meisten Albaner entlassen, wodurch die Division noch eine Stärke von 800 Mann deutschem Rahmenpersonal und 100 Mann albanischer Freiwilliger. Die nun als "Gruppe Skanderbeg" bezeichnete Kampfgruppe erhielt Mitte Oktober 1944 noch 1.800 Marineangehörige zugewiesen. Das Waffen-Gebirgsjäger-Regiment der SS 50 wurde mit drei Bataillonen wieder aufgestellt. Außerdem wurden die unterstützenden Waffen in einer schweren Abteilung zusammen gefaßt. Am 2. November 1944 begann die Räumung des Raumes Kosovo - Polje. Der Rückmarsch erfolgte über Pristina - Mitrovica - Kraljevo - Uzice - Visegrad - Zvornik an der Drina nach Bijeljina. Im November befand sich die Kampfgruppe beiderseits von Zvornik. Ab dem 5. Dezember 1944 wurde die Gruppe dann zur Sicherung des Drina-Abschnitts bei Ljubovija bis zur Drina-Mündung eingesetzt. Am 13. Dezember 1944 folgte die Unterstellung der Kampfgruppe unter die 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division. Bei Zvornik kam es dabei zu schweren Kämpfen mit Partisanen. Anschließend folgten Kämpfe im Raum Bijeljina. Nun wurden auch noch die letzten 100 Albaner in die Heimat entlassen. Die Marine-Angehörige wurden in die Heimat entlassen, so daß die Gruppe Skanderbeg noch eine Stärke von einem Bataillon hatte. Im Raum Brcko wurde dieses schließlich aufgelöst und die Reste der 32. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division zugeführt.

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Juni XXI 2. Panzerarmee F Albanien (Lagekarte)
Oktober XXI E F Jugoslawien (Lagekarte) (Lagekarte)
Dezember (Reg. Gruppe) V.SS E F Kroatien

 

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar (Reg. Gruppe) XXXIV E F Kroatien

 

2. Divisionskommandeure:

SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS August Schmidhuber

SS-Obersturmbannführer Graf (i.V.)

 

3. Gliederung:

21. Waffen-Gebirgs-Division der SS "Skanderbeg" (Albanische Nr. 1) geplante Gliederung:

Waffen-Gebirgs-Jäger-Regiment der SS 50

Waffen-Gebirgs-Jäger-Regiment der SS 51

SS-Gebirgs-Aufklärungs-Abteilung 21

SS-Gebirgs-Panzerjäger-Abteilung 21

Waffen-Gebirgs-Artillerie-Regiment der SS 21

SS-Gebirgs-Pionier-Bataillon 21

SS-Feldersatz-Bataillon 21

SS-Nachrichten-Abteilung 21

SS-Verwaltungs-Truppen 21

SS-Kraftfahrparktruppen 21

SS-Nachschubtruppen 21

SS-Feldpostamt 21

SS-Ordnungstruppen 21

SS-Veterinär-Kompanie 21

SS-Sanitäts-Bataillon 21

 

4. Literatur und Quellen:

Holm Sundhausen: Zur Geschichte der Waffen-SS in Kroatien 1941–1945. In: Südost-Forschungen Band 30 (1971), S. 176–196
Rolf Michaelis: Die Gebirgsdivisionen der Waffen-SS. 2. Auflage. Michaelis-Verlag, Berlin 1998
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15 – 30. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1976