II. Flakkorps

 

Lebenslauf

Das Generalkommando des II. Flak-Korps wurde am 3. Oktober 1939 in Frankfurt am Main aus dem Stab der 6. Flieger-Division aufgestellt. Noch im Oktober 1939 erfolgte die Verlegung nach Mönchen-Gladbach und die Unterstellung unter die Luftflotte 2. Bis zum Beginn des Westfeldzuges wurden die unterstellten Flak-Regimenter 201 und 202 zur Heimatverteidigung eingesetzt. Am dem 10. Mai 1940 beteiligte sich das Korps am Westfeldzug und sicherte den Vormarsch der 6. Armee. Dabei kämpften die unterstellten Einheiten u.a. bei Malibeuge und bei Abbeville. Während des Westfeldzuges konnte das Korps 214 Flugzeuge und 204 Panzer abschießen. Nach Beendigung des Westfeldzuges verlegte das Generalkommando des II. Flak-Korps nach Fort Mahon an der Seine-Mündung. Hier sicherte es die Räume Ostende, Boulogne, Calais, Gravelines und Dünkirchen. Am 8. September 1940 marschierte das Korps im Raum Lumbres bei St. Omer zur Vorbereitung des Unternehmens "Seelöwe" auf. Am 16. Oktober 1940 verlegte das Generalkommando nach Tours, um den Schutz der Marinehäfen St. Nazaire, Nantes und Bordeaux zu übernehmen. Am 3. März 1941 verlegte das Generalkommando nach Grünau bei Berlin. Hier verblieb das Generalkommando bis zum Beginn des Rußlandfeldzuges ohne zum Einsatz zu gelangen. Am 21. Juni 1941 verlegte es in den Südabschnitt der Ostfront, wo es der Luftflotte 4 unterstellt und auf Zusammenarbeit mit der Panzergruppe 1 angewiesen wurde. Im September 1941 kämpfte das II. Flakkorps bei Krementschug und beim Übergang über den Dnjepr. Ende September 1941 folgte die Unterstellung unter die Luftflotte 2 und die Zusammenarbeit mit der Panzergruppe 4. Hier beteiligte es sich an den Kämpfen am Kessel von Wjasma. Am 30. November 1941 wurde das Generalkommando dann dem VIII. Fliegerkorps unterstellt. Ab Oktober 1941 befand sich der Korps-Gefechtsstand in Gshatsk und ab Februar 1942 in Wjasma. Am 10. April 1942 wurde das Generalkommando aufgelöst, der Stab bildete den Stab der neu aufzustellenden 18. Flak-Division.

Am 1. November 1943 wurde das Generalkommando des II. Flakkorps aus dem Stab des III. Luftwaffenfeld-Korps bei Bobruisk neu aufgestellt und der Luftflotte 6 unterstellt. Es war dabei auf Zusammenarbeit mit der Heeresgruppe Mitte angewiesen. Der Korps-Gefechtsstand lag in Kamenka bei Bobruisk. Nach Beginn der russischen Sommeroffensive am 22. Juni 1944 wurden auch die Verbände des II. Flak-Korps von der Offensive erfaßt und zerschlagen. Die Reste setzten sich nach Westen ab. Es beteiligte sich bei den Kämpfen um Wilna und Warschau. Mitte August 1944 wurde der Einsatzbereich des Korps bis Memel ausgedehnt. Ab Oktober 1944 kämpfte das Korps auf ostpreußischem Boden. Zum Jahreswechsel 1944 / 45 lag das Generalkommando in Maraunen. Am 20. Januar 1945 verlegte es nach Heiligenbeil und dann nach Schloppe in Pommern. Ab dem 3. Februar 1945 befand es sich dann in Boitzenburg südwestlich von Prenzlau. Ab dem 22. Januar 1945 wurde das II. Flakkorps auf Zusammenarbeit mit der Heeresgruppe Weichsel angewiesen und übernahm die Führung der Flak-Kräfte im Abschnitt Posen - Weichselmündung. Mit Befehl vom 3. Februar 1945 wurde der Kommandierende General des Flak-Korps zum Heeresgruppen-Flakführer der Heeresgruppe Weichsel ernannt. Ab dem 7. Februar übernahm das II. Flakkorps zusätzlich den Schutz der Oder-Übergänge im Raum Fürstenberg und der Weiße-Übergänge bei Guben. Anfang April 1945 wurde das Korps dann dem Luftwaffenkommando Nordost unterstellt. Zum Zeitpunkt des Beginns der letzten russischen Offensive auf Berlin am 16. April 1945 standen die Einheiten des Korps bei der 9. Armee im Raum Fürstenberg - Zehden, bei der 3. Panzerarmee im Raum Zehden - Swinemünde und bei der 12. Armee. Ab dem 27. April 1945 war eine Führung der unterstellten Verbände durch das Korps nicht mehr möglich, da die Lage immer chaotischer wurde. Am 30. April 1945 waren schließlich alle Verbindungen zur Truppe abgerissen. Anfang Mai 1945 verlegte das Generalkommando deshalb nach Heide in Schleswig-Holstein, wo es in Gefangenschaft geriet.

 

1939

Datum Fliegerkorps Luftflotte / Luftgau Ort
Oktober   Luftflotte 2 Mönchengladbach

 

 

1940   

Datum Fliegerkorps Luftflotte / Luftgau Ort
1. Januar   Luftflotte 2 Mönchengladbach
10. Mai   Luftflotte 2 Frankreich

 

 

 

1941

Datum Fliegerkorps Luftflotte / Luftgau Ort
1. Januar   Luftflotte 2 West-Frankreich
3. März     Grünau bei Berlin
21. Juni   Luftflotte 4 Südabschnitt der Ostfront
September   Luftflotte 2 Mittelabschnitt der Ostfront
30. November VIII. Fliegerkorps ObdL Mittelabschnitt der Ostfront

 

 

 

 

1942

Datum Fliegerkorps Luftflotte / Luftgau Ort
1. Januar VIII. Fliegerkorps OBdL Mittelabschnitt der Ostfront

 

 

 

nach Wiederaufstellung:

1943

Datum Fliegerkorps Luftflotte / Luftgau Ort
1. November   Luftflotte 6 Mittelabschnitt der Ostfront

 

 

1944

Datum Fliegerkorps Luftflotte / Luftgau Ort
1. Januar   Luftflotte 6 Mittelabschnitt der Ostfront

 

 

1945

Datum Fliegerkorps Luftflotte / Luftgau Ort
1. Januar   Luftflotte 6 Ostpreußen / Pommern
April   Luftwaffenkommando Nordost Reichsgebiet

 

 

 

 

Kommandierende Generale

3. Oktober 1939 Generaloberst Otto Desslach

1. November 1943 General Job Odebrecht

 

Gliederung

Oktober 1939

Stab Flak-Regiment 201

Stab Flak-Regiment 202

Luftnachrichten-Regiment 102

Korpsnachschubführer II

 

November 1939

Stab Flak-Regiment 201

Stab Flak-Regiment 103 (Regiment "General Göring")

Luftnachrichten-Regiment 102

Korpsnachschubführer II

 

Mai 1940

Stab Flak-Regiment 103

Stab Flak-Regiment 201

Stab Flak-Regiment 202

Luftnachrichten-Regiment 102

Korpsnachschubführer II

 

August 1940

Stab Flak-Regiment 6

Stab Flak-Regiment 136

Stab Flak-Regiment 201

Stab Flak-Regiment 202

Luftnachrichten-Regiment 102

Korpsnachschubführer II

 

22. Juni 1941

Stab / Flak-Regiment 6 mit

 leichte Flak-Abteilung 93

 I. / Flak-Regiment 7

 I. / Flak-Regiment 24

 II. / Flak-Regiment 26

Stab / Flak-Regiment General Göring mit:

 I. / Flak-Regiment General Göring

 IV. / Flak-Regiment General Göring

 leichte Flak-Abteilung 74

 leichte Flak-Abteilung 83

 leichte Flak-Abteilung 84

 II. / Flak-Regiment 43

 

November 1943

10. Flak-Division

12. Flak-Division

18. Flak-Division

Luftnachrichten-Regiment 102

Korpsnachschubführer II

 

März 1944

12. Flak-Division

18. Flak-Division

23. Flak-Division

Luftnachrichten-Regiment 102

Korpsnachschubführer II

 

1. September 1944

12. Flak-Division (mot.)

18. Flak-Division (mot.)

23. Flak-Division (mot.)

10. Flak-Brigade (mot.)

11. Flak-Brigade (o)

3./leichte Flak-Abteilung 867 (ETr.)

Stab/Flak-Regiment 97 (E)

Stab/Heimat-Flak-Abteilung 7./III

Luftnachrichten-Regiment 102

Korpsnachschubführer II

 

Januar 1945

12. Flak-Division

15. Flak-Division

18. Flak-Division

23. Flak-Division

27. Flak-Division

Luftnachrichten-Regiment 102

Korpsnachschubführer II

 

4. Literatur und Quellen

Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945 - Ihre Großverbände und Regimenter, VDM-Verlag
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 2: Die Landstreitkräfte. Nr. 1-5. 2. Auflage Osnabrück 1973
Horst-Adalbert Koch: Flak - Die Geschichte der deutschen Flakartillerie 1935 - 1945, Podzun-Verlag 1954
Bundesarchiv Freiburg: Flakübersicht 11.43 - 12.44, RL 2 III/1119 - 1122