SS-Flak-Abteilung "Ost"
SS-Flak-Abteilung 8

 

Im Mai 1941 erging der Befehl zur Aufstellung eines Abteilungsstabes, einer 2-cm Batterie, einer 3,7-cm Batterie, einer 8,8-cm Batterie sowie einer leichten Fla-Kolonne in Weimar für die SS-Division "Reich". Im Juni 1941 erfolgte die Verlegung der SS-Flak-Abteilung "Ost" nach Wohlau in Schlesien. Ab dem 16. September 1941 marschierte die Abteilung per Bahn von Wohlau nach Warschau-West und von dort im mot-Marsch auf den Truppenübungsplatz Arys. Hier wurde Gefechts- und Verbandsausbildung betrieben. Ende September 1941 wurde die Abteilung der 2. SS-Infanterie-Brigade unterstellt und über Tilsit, Mitau, Pleskau und Luga nach Tossno verlegt. Die Abteilung übernahm den Luftschutz an der Rollbahn Tossno - Leningrad sowie der Artilleriestellungen bei Rokowskoe. Nach schweren Abwehrkämpfen, sowohl gegen Luft-, als auch gegen Erdziele, wurde die Abteilung Mitte Dezember in das Ruhequartier bei Goldingen in Lettland verlegt. Zwischen dem 5. Oktober und dem 15. Dezember konnte die Abteilung 17 Feindflugzeuge abschießen sowie 7 Panzer und 18 Bunker zerstören. In Goldingen wurde die Abteilung aufgefrischt. Bereits am 8. Januar 1942 wurde die Abteilung zurück zur 2. SS-Infanterie-Brigade befohlen. Am 23. Januar trafen die ersten Teile der Abteilung in Krasnogwardeisk ein, wo sie dem XXXVIII. Armeekorps unterstellt wurde. Noch während die letzten Teile im Anmarsch waren, wurde die Abteilung nach Ljubeljady zum Infanterie-Regiment 424 verlegt. Das Regiment war im Abschnitt Sapolje - Podberesje - Andrjucginowo - Tjutitzy - Kopzy eingesetzt und lag unter schweren russischen Angriffen. Die Abteilung erreichte ab dem 28. Januar den neuen Einsatzraum und wurde sofort in den Abwehrkämpfen eingesetzt. Die Kämpfe dauerten bis Mitte März und endeten mit einem deutschen Abwehrerfolg und dem Zurückwerfen der russischen Verbände. Im Juni 1942 wurde die Abteilung am Wolchow-Kessel eingesetzt. Mit Wirkung vom 6. Juli 1942 schied die Abteilung aus dem Unterstellungsverhältnis zum Infanterie-Regiment 424 aus und wurde wieder dem XXXVIII. Armeekorps unterstellt. Am 15. August 1942 endete auch diese Unterstellung und die Abteilung. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie im Jahr 1942 47 Flugzeuge abschießen können. Die Abteilung verlegte nach Debica. Mit Befehl vom 31. August 1942 wurde hier die Abteilung in die SS-Flak-bteilung 8 umgegliedert. Dabei schied die 2-cm Batterie aus der Abteilung aus und kam zur SS-Flak-Ersatz-Abteilung Arolsen. Die Abteilung unterstand nun der 8. SS-Kavallerie-Division und verlegte Anfang November per Bahn zur Division, die im Verband des XXX. Armeekorps an der Ostfront eingesetzt war. Von Dezember 1942 bis Januar 1943 nahm die Abteilung an den schweren Angriffs- und Abwehrkämpfen im Raum Beloi, nordwestlich von Wjasma teil. Zusammen mit der 2., 12. und 19. Panzer-Division schloss die Division den Kessel von Beloi. Die Abteilung hatte dabei 30% Ausfälle. Im Februar 1943 verlagerten sich die Kämpfe in den Raum um Orel und anschließend in das Gebiet Mosyr - Bobruisk, wo die Abteilung am Flughafen Bobruisk eingesetzt wurde. Im August und September 1943 wurde die 8. SS-Kavallerie-Division im Raum Charkow - Poltawa - Krementschug - Kirowograd eingesetzt. Die Abteilung erlitt in diesen Kämpfen schwere Verluste. Im November 1943 wurde die Abteilung zur Auffrischung mit der Bahn nach Ostpreußen verlegt. Kurz vor dem Ziel wurde der Transport jedoch nach Jugoslawien umgeleitet. Der Abteilungsstab und die 3,7-cm Batterie lagen in Esseg, die 8,8-cm und die 2-cm Batterie in Belo-Birdo. Hier wurde die Abteilung frontnah aufgefrischt, blieb aber mit Teilen im Einsatz zur Luftverteidigung. Im März 1944 marschierte die Abteilung im Rahmen der Division nach Ungarn. Von April bis Ende August 1944 stand die Abteilung bei Pecs (Fünfkirchen) zum Luftschutz. Im April 1944 wurden Teile der Abteilung zur neu aufzustellenden SS-Flak-Abteilung 22 abgegeben. Ab Ende August 1944 kam die Abteilung im Rahmen der Division im Raum Siebenbürgen zum Einsatz und zog sich im September nach Budapest zurück. Im Kessel von Budapest wurde die Abteilung bis Mitte Februar 1945 vernichtet.

 

Literatur und Quellen:

Hans Stöber: Die Flugabwehrverbände der Waffen-SS - Aufstellung, Gliederung, Luftverteidigung und Einsätze an den Fronten, Adoria-Verlag 2016