SS-Fla-MG-Abteilung "Das Reich"
SS-Flak-Abteilung 2 "Das Reich"

 

Ende September 1939 wurde in Radolfzell die SS-Fla-MG-Abteilung "Das Reich" für die SS-Verfügungstruppe aufgestellt. Ende November 1939 verlegte die Verfügungstruppe in den Raum um Würzburg, im Januar 1940 nach Hamm in Westfalen und später nach Ennigerloh und Bockum-Hövel. Ab dem 10. Mai 1940 nahm die Abteilung im Verband der SS-Verfügungstruppe am Westfeldzug teil und wurde dabei größtenteils zugweise im Erdeinsatz eingesetzt. Die Abteilung über Kleve - Tilburg - Breda - Yerseke - Vlissingen - Middelburg nach Holland. Anfang Juni war sie zur Luftsicherung an der Somme bei Peronne eingesetzt und unterstützte zwischen dem 10. und 13. Juni den Durchbruch durch die Weygand-Linie und setzte anschließend ihren Vormarsch über St. Quentin - Chauny - Soissons bis in den Raum Dax an der spanischen Grenze fort. Nach dem Ende der Kampfhandlungen bezog die Abteilung einen Unterkunftsraum bei le Foret le Roi, 50 km vor Paris. Ende Juli 1940 kehrte die Abteilung nach Bockum-Hövel zurück, aber bereits nach wenigen Tagen nach Holland nach Moerdijk bei Dordrecht verlegt, wo sie bis zum 14. Dezember zur Brückensicherung in Stellung lag. Im Anschluß daran marschierte die Abteilung in den Raum Vesoul und bezog Unterkunft in Soing, wo sie bis zum 31. März 1941 verblieb. Anfang April 1941 folgte der Marsch nach Wien und am 5. April 1941 der Übertritt über die ungarische Grenze. Bei Temeschburg bezog die Abteilung ihren Bereitstellungsraum für den Balkanfeldzug. Zwischen dem 10. uns 17. April nahm die Abteilung am Angriff auf Belgrad teil. Im Anschluß wurde die Abteilung nach Wien-Schönbrunn verlegt und dort bis zum1 4. Juni zur SS-Flak-Abteilung 2 "Das Reich" umgegliedert. Hierzu erhielt die Abteilung eine 8,8-cm Batterie. Ab dem 14. Juni verlegte die Abteilung per Bahn nach Gradzisk in Polen und bezog einen Bereitstellungsraum bei Pulawy-Lublin. Nach dem Beginn des Ostfeldzuges war die Abteilung während der Kämpfe im Raum Brest-Litowsk und beim Übergang über die Beressina meistens zugweise eingesetzt. Zwischen dem 20. Juli und dem 15. August war sie bei den verlustreichen Kämpfen im Jelnja-Bogen eingesetzt. Weitere Einsätze der Abteilung erfolgten im Raum Roslawl. Am 6. September war die Abteilung an der Eroberung der Desna-Brücke bei Makoshin beteiligt. Es folgten weitere Angriffs- und Abwehrkämpfe im Rahmen der SS-Division "Das Reich". Vom 24. September bis 2. Oktober wurde die Abteilung im Raum Roslawl frontnah aufgefrischt. Am 14. Oktober begann der Durchbruch durch die Moskauer Schutzstellung. Es folgten Kämpfe bei Borodino, Istra und Rshew. Aufgrund der schweren Verluste bestand die Abteilung nur noch als Kampfgruppe. Am 10. Februar 1942 schied die Division "Das Reich" aus dem Kampfraum Sytschewka aus und verlegte an die bedrohte Nordflanke des VI. Armeekorps, wo sie fast vollkommen ausblutete. Nach kurzem Einsatz musste sie endgültig herausgezogen werden. Die Neuaufstellung der Abteilung erfolgte auf dem Truppenübungsplatz Fallingbostel. In Fallingbostel wurde die Abteilung neu gegliedert:
1. Batterie mit zwölf 2-cm Flak auf Selbstfahrlafette
2. Batterie mit neun 3,7-cm Flak 36 auf Selbstfahrlafette
3. Batterie mit vier 8,8-cm Flak
Noch in der Neuaufstellung wurde die Abteilung erneut umgegliedert. Die 1. Batterie wurde als 14. Kompanie auf die beiden Panzergrenadier-Regimenter der Division verteilt. Die 2. Batterie wurde neue 1. Batterie, neu hinzu kamen eine 2. und 3. Batterie mit jeweils vier 8,8-cm Geschützen. Hinzu kam eine leichte Flak-Kolonne. Ab dem 23. Juli 1942 verlegte die Division im Eisenbahntransport nach Nordwest-Frankreich. Der Gefechtsstand der Abteilung befand sich in Ballon. Hier wurde Ausbildungsdienst betrieben. Anfang 1943 verlegte die Abteilung im Rahmen der Division in den Raum Kiew - Charkow. Es folgten die Kämpfe zur Wiedereinnahme von Charkow. Anschließend war die Abteilung im Rahmen der SS-Panzergrenadier-Division "Das Reich" an der Ostfront eingesetzt. Aus dem Raum um Bjelgorod wurde sie im Juli 1943 bei der deutschen Offensive gegen Kursk eingesetzt, Ende Juli im Raum Stalino und am Mius. Es folgten Abwehrkämpfe im Raum Charkow und der Rückzug auf den Dnjepr sowie Kämpfe im Raum Kanew. Im März 1944 verlegte die Abteilung im Rahmen der Division nach Südwest-Frankreich in den Raum Bordeaux zur Neuaufstellung. Anfang Juli 1944 wurde die Abteilung im Raum südlich Carentan eingesetzt. Im Rahmen der Kämpfe in der Normandie wurde die Abteilung abermals fast vollständig vernichtet. Restteile der Abteilung waren Anfang August 1944 westlich von Percy und bei Mortain eingesetzt. Nach dem Ausbruch aus dem Kessel von Falaise zogen sich die Restteile in die Eifelstellung bei Prüm zurück. Neu aufgefrischt, nahm die Abteilung im Dezember 1944 an der Ardennenoffensive teil. Ende Januar 1945 sammelte die Abteilung im Raum Neuwied und verlegte Anfang Februar 1945 nach Ungarn westlich Gran. Bis Anfang Mai 1945 nahm die Abteilung im Rahmen der Division an den Kämpfen in Ungarn und am Rückzug durch Österreich teil. Bei Linz gingen die Reste in amerikanische Gefangenschaft.

 

Literatur und Quellen:

Hans Stöber: Die Flugabwehrverbände der Waffen-SS - Aufstellung, Gliederung, Luftverteidigung und Einsätze an den Fronten, Adoria-Verlag 2016