Festung Königsberg

 

Königsberg wurde bereits im 17. Jahrhundert als Festung ausgebaut. 1945 bestanden Befestigungsanlagen im einzelnen in:
1. Vorfeld-Verteidigungslinie:
    Süd: Guntenfeld - Ludwigswalde - Gollau - Walsburg
    Nord: Palmburg - Kleinheide - Trutenau - Moditten Ost
2. Hauptkampflinie: Alte Fortlinie vorwärts der Ringchaussee
3. Stadtrandverteidigung: im Zuge des Wallrings
4. Innere Stadt: Einrichtung zur Einzel- und Gruppenverteidigung von Häusern, Kellern usw.
Der Ausbau der Verteidigungsanlagen begann erst im Dezember 1944, der Fort-Gürtel wurde im Januar 1945 zur HKL ausgebaut.
Am 23. Januar 1945 wurde Königsberg von der Roten Armee eingeschlossen. Ein letzter Zug hatte die Stadt am morgen des 22. Januar 1945 nach Westen verlassen. Am 25. Januar wurde Generalleutnant Schitting mit seinem Stab der 1. Infanterie-Division mit der Verteidigung von Königsberg beauftragt. Am 25. Januar besetzten die Russen Löwenhagen, Lötzen und die Seenstellung wurden aufgegeben. Am 26. Januar stieß die Rote Armee südlich Tolkemit an das Frische Haff. Steinbeck, Fuchshöfen, Waldau, Gamsau, Mölsegnen und Liska-Schaaken wurden besetzt. Die ersten Teile der 367. Infanterie-Division trafen in der Festung ein, die an diesem Tag zum ersten mal beschossen wurde. Erst am 27. Januar 1945 wurde die Zivilbevölkerung der Stadt zur Evakuierung aufgefordert. Am gleichen Tag wurde General Lasch zum Festungs-Kommandanten ernannt. Die Haffanschluss-Stellung zwischen Königsberg und Cranz wurde von der Roten Armee erreicht. Sie brach hier in den nächsten Tagen durch die Linien des IX. Armeekorps. AM 28. Januar 1945 verließ Gauleiter Koch die Stadt. Die Autobahnbrücke nördlich Gollau wurde am Mittag gesprengt, Ludwigswalde, Neuhausen und Tannenwalde gingen verloren. In der Nacht zum 29. Januar gingen das Fort Dohna und das Zwischenwerk Altenberg verloren. Am 29. Januar stieß die Rote Armee zwischen Brandenburg und Haffstrom an das Frische Haff. Godrienen, Trankwitz und Wargen gingen verloren, der Russe drang in Metgethen ein. Am 30. Januar 1945 konnte die Panzergrenadier-Division "Großdeutschland" Brandenburg und Heide-Waldburg freikämpfen und so eine vorübergehende Verbindung nach Königsberg schaffen. In der Nacht zum 31. Januar ging die Verbindung nach Pillau verloren, die Palmburger Brücke wurde gesprengt. Die folgenden Tage brachten etwas Ruhe an der Front. Am 5. Februar besuchte Gauleiter Koch die Stadt. Am 17. Februar erging der Befehl, ein eVerbindung nach Pillau freizukämpfen. Der Angriff begann am 19. Februar. Metgethen wurde von der 1. Infanterie-Division genommen, die 5. Panzer-Division erreichte den Raum Bärwalde-Seerappen, di e561. Volks-Grenadier-Division den Raum Nautzwinkel - Vierbrüderkrug. Am 20. Februar wurde die Verbindung mit Pillau hergestellt. In den folgenden Tagen wurde ein 10 km breiter Streifen hergestellt. Am 13. März ging die Verbindung mit dem Haff-Ufer verloren. Am 25. März schied die 1. Infanterie-Division aus dem Festungs-Verband aus, um im Samland eingesetzt zu werden. An ihre Stelle trat die 548. Volksgrenadier-Division. Am 4. April wurde der Stab mit den Restteilen der 61. Infanterie-Division in die Stadt verlegt. Am 6. April begann der Hauptangriff auf die Stadt mit Schwerpunkt südlich Ponarth und Charlottenburg. Klagen, Prappeln und Haffstrom gingen verloren. Am 7. April stieß die Rote Armee über Ponrath hinweg auf den Nassen Garten und den Pregel. Die Eisenbahnbrücke wurde am Abend gesprengt. Im Norden konnten die Russen den Einbruchsraum bis zu den Hufen und Juditten erweitern. Am 8. April gelang der Roten Armee die Bildung eines Brückenkopfes bei Kosse und Laufe des Tages die Verbindung mit den von Norden vorstoßenden Verbänden. Teile der 561. Volks-Grenadier-Division scherten aus und bildeten mit Front zur Stadt zwischen Holstein und Moditten eine neue HKL. Die an der Ost- und östlichen Nordfront stehenden Teile wurden auf den Stadtrand zurückgenommen. Im ostwärtigen Südteil erreichte die Rote Armee den Pregel. In der Nacht scheiterte ein Ausbruchsversuch nach Westen. Am 9. April 1945 waren nur noch Sackheim - Roßgarten - Tragheim - Schloß und Steindamm in deutscher Hand. General Lasch entschloss sich zur Kapitulation der Festung. Am 10. April ging er um 1 Uhr in Gefangenschaft, die Festung kapitulierte.

 

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
27. Januar   3. Panzer-Armee    
8. Februar   Armee-Abteilung Samland    

 

 

Fronttruppenteile

1. Infanterie-Division

Teile 5. Panzer-Division

Sturm-Pionier-Brigade 627

Reste 69. Infanterie-Division

367. Infanterie-Division

548. Volksgrenadier-Division

61. Infanterie-Division

561. Volksgrenadier-Division

Kampfgruppe Schuberth (Polizei- und SS-Einheiten) mit Polizei-Regiment 31, SS-Regiment "Böhme"

Panzerjäger-Kompanie 1001

Grenadier-Regiment 161

Grenadier-Regiment 192

Stab Artillerie-Regiment 61

Sicherungs-Regiment 75

schwere Panzer-Abteilung 505

Flak-Regiment 87

Festungs-Regiment 1

Festungs-Pak-Regiment 1

schwere Mörser-Abteilung

Brücken-Sicherungs-Kompanie

Artillerie-Regiment z.b.V. 961

Heeres-Artillerie-Abteilung 856

Teile Artillerie-Brigade 88

Acht Bataillone Volkssturm

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Streifen-Kommandantur 1

Kommandant des Stützpunktes Trommelkaserne

Hafen-Kommandant Königsberg

Beauftragter für den Hafenbetrieb

Heeres-Bekleidungsamt

 

Einrichtungen