Feldstrafgefangenen-Abteilungen des Heeres

 

In den Feldstrafgefangenen-Abteilungen wurden Verurteilte, deren Strafverbüßung bis Kriegsende ausgesetzt wurde, zusammen gefasst. Die Abteilungen wurden durch die Wehrmachtgefängnisse aufgestellt. Ursprung der Feldstrafgefangenen-Abteilungen war ein Befehl Adolf Hitlers vom 2. April 1942 der durch das OKW am 14. April 1942 umgesetzt wurde. Ab Mai 1942 wurden in Glatz, Germersheim und Anklam zunächst drei Feldstrafgefangenenabteilungen mit je 200 Mann eingerichtet, in die verurteilte Wehrmachtsangehörige überstellt wurden, wenn Wehrmachtsgerichte eine Haftstrafe über drei Monate verhängt hatten. Daraus wurden Feldstraf-Einheiten gebildet. Die Soldaten mussten mindestens kv (kriegsverwendungsfähig), gvF (garnisonsverwendungsfähig Feld) oder gvH (garnisonsverwendungsfähig Heimat) sein. Ab 1943 dienten in den Feldstrafgefangenen-Abteilungen Angehörige aller Wehrmachtsteile, die Zuchthausstrafen in jeder Höhe abzusitzen hatten und mindestens "bedingt wehrwürdig" waren. Nicht in den Feldstrafgefangenen-Abteilungen wurden eingesetzt:
- Wehrmachtangehörige mit Strafen unter 3 Monaten
- Angehöriger fremdvölkischer Einheiten
- Offiziere
- dienstuntaugliche Soldaten
- erstmals Verurteilte, deren Tat vermutlich eine einmalige Entgleisung war
- "schwererziehbare Asoziale"
- "Homosexuelle Hangtäter"
Bis Kriegsende gab es 22 Feldstrafgefangenenabteilungen mit je vier bis sechs Kompanien. Durchschnittlich waren dort schätzungsweise 20.000 Mann eingesetzt. Der Dienst wurde an der Ostfront unbewaffnet mit „härtesten Arbeiten unter gefahrvollen Umständen“ abverlangt: Bunker- und Stellungsbau, Minenräumung und Leichenbergung. Die Männer mussten an 7 Tagen in der Woche körperliche Arbeit verrichten. Nur in Ausnahmefällen durften zuverlässige Angehörige bewaffnet und in Eingreifkompanien zum Kampf eingesetzt werden. Es wurde Wert darauf gelegt, dass die Angehörigen trotz der hohen Arbeitsbelastung körperlich und seelisch nicht verkamen, da sie nach Verbüßung ihrer Strafe wieder der Fronttruppe zukommen sollten. Im Widerspruch dazu stand oft das Verhalten der Wachsoldaten, die, kaum ausgebildet, die Gefangenen schikanierten. Bei Kriegsende kamen einzelne Abteilungen auch im Westen zum Einsatz.

Feldstrafgefangenen-Abteilung 1 Feldstrafgefangenen-Abteilung 2 Feldstrafgefangenen-Abteilung 3 Feldstrafgefangenen-Abteilung 4
Feldstrafgefangenen-Abteilung 5 Feldstrafgefangenen-Abteilung 6 Feldstrafgefangenen-Abteilung 7 Feldstrafgefangenen-Abteilung 8
Feldstrafgefangenen-Abteilung 9 Feldstrafgefangenen-Abteilung 10 Feldstrafgefangenen-Abteilung 11 Feldstrafgefangenen-Abteilung 12
Feldstrafgefangenen-Abteilung 13 Feldstrafgefangenen-Abteilung 14 Feldstrafgefangenen-Abteilung 15 Feldstrafgefangenen-Abteilung 16
Feldstrafgefangenen-Abteilung 17 Feldstrafgefangenen-Abteilung 18 Feldstrafgefangenen-Abteilung 19 Feldstrafgefangenen-Abteilung 20
Feldstrafgefangenen-Abteilung 21 Feldstrafgefangenen-Abteilung 22