Fallschirmjäger-Regiment 22
Feldpostnummern:
| Stab | L63444 |
| I. Bataillon | L60439 |
| II. Bataillon | L61469 |
| III. Bataillon | L62490 |
| 13. Kompanie | L60367 |
| 14. Kompanie | L61410 |
| 15. Kompanie | L62432 |
| Kolonne | L63455 |
Das Fallschirmjäger-Regiment 22 wurde im Januar 1945 in Köln-Wahn aufgestellt. Gebildet wurde es aus Soldaten der 6. Unteroffizier-Schule der Luftwaffe (I. Bataillon), aus dem Fallschirmjäger-Regiment "Müller" (II. Bataillon) sowie aus dem Fallschirmjäger-Bataillon "Wittstock" (III. Bataillon). Die Regimentseinheiten konnten nur unvollständig aufgestellt werden. Ab Mitte Januar 1945 wurde das Regiment in der Maas-Stellung zusammen gezogen. Das Regiment unterstand der 8. Fallschirmjäger-Division. Außer reger Gefechtsaufklärung fand in diesem Abschnitt nur geringe Kampftätigkeit statt. Am 16. Februar 1945 wurde das Regiment aus der Maas-Stellung herausgelöst und zur Verstärkung in den Raum Weeze - Kervenheim - Uedem verlegt. Dort hielt sich das Regiment zur Unterstützung der beiderseits der Straße von Goch nach Weeze schwer bedrängten 7. Fallschirmjäger-Division gegen die mit überlegenen Kräften aus dem Raum um Goch heraus nach Süden geführten alliierten Angriffe bereit. Vorübergehend der 7. Fallschirmjäger-Division unterstellt, verteidigte das Regiment um den 25. Februar 1945 nördlich Weeze im Raum Höst - Kendel - Rottum und ostwärts davon entlang der Straße nach Uedem. Anfang März 1945 verteidigte die 8. Fallschirmjäger-Division mit den ihr nun wieder unterstellten Divisionen den Südabschnitt des Rheinbrückenkopfes bei Wesel. Die Fallschirmjäger-Regimenter 22 und 24 verteidigten den Raum um Borth und Wallach. Der Brückenkopf wurde am 9. März 1945 planmäßig geräumt. Nach dem Übergang auf das rechte Rheinufer bezog die 8. Fallschirmjäger-Division neue Verteidigungsstellungen beiderseits Rees. In der Nacht auf den 24. März 1945 begannen die alliierten Übersetzversuche über den Rhein. Zwei Tage lang konnte die Division alle alliierten Übersetzversuche abweisen. Nach dem alliierten Durchbruch beim rechten Nachbarn bis Millingen und den Angriffen der bei Hamminkeln und Loikum gelandeten britischen Fallschirmjäger in Richtung auf Haldern, drohte der Division die Einschließung. Bis auf das in der Stadt Rees eingesetzte Armee-Sturm-Bataillon wich die Division am 26. März 1945 in Richtung auf Issenburg aus. In der Folge ging das Fallschirmjäger-Regiment 22 zusammen mit der 8. Fallschirmjäger-Division über Aalten, Greonlo in Richtung auf Enschede zurück. Ende März 1945 erreichte das Regiment weiter nach Norden ausweichend die Linie Neede - Alstätte. Nach Verzögerungsgefechten im Raum um Enschede verteidigte es Anfang April mehrere Tage lang zwischen Oldenzaal und Benzheim und ging am 6. April 1945 zwischen Rheine und Lingen auf die Ostseite der Ems über. Nach diesem Übergang folgte eine größere Absetzbewegung bis in den Raum um Oldenburg. Am 10. April 1945 wurde die 8. Fallschirmjäger-Division aus der Front gezogen und in den Raum Cloppenburg und südlich von Oldenburg verlegt. Anfang Mai 1945 wurde die Division erneut aus der Front gelöst, um über Hamburg nach Schleswig-Holstein verlegt, um sich dort als Armee-Reserve für den südostwärts Hamburg erwarteten alliierten Angriff über die Elbe bereit zu halten. Zur Ausführung dieses Befehls kam es jedoch nicht mehr. Das Fallschirmjäger-Regiment 22 beendete den Krieg am 5. Mai 1945 im Raum zwischen Hamburg und Bad Oldesloe. In diesem Raum wurde nach Beendigung der Kampfhandlungen das noch unter Waffen stehende Regiment schottischen Polizeieinheiten unterstellt und schlug in dreitägigem Kampf einen Aufstand polnischer und tschechischer Fremdarbeiter nieder.
Regimentskommandeure:
Oberstleutnant von der Tanne Januar 1945 - Januar 1945
Major Zander Januar 1945 - Januar 1945
Major Rolf Müller Februar 1945 - März 1945
Major Harry Schellmann März 1945 -
Literatur und Quellen:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der
Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3. Die
Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974
Haupt, Werner: Deutsche Spezial-Divisionen Gebirgsjäger, Fallschirmjäger und
andere. Dörfler-Verlag 2002
Volkmar Kühn: Deutsche Fallschirmjäger im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch-Verlag
12. Auflage 1999
Erich Busch: Die Fallschirmjäger-Chronik 1935 - 1945 Die Geschichte der
Deutschen Fallschirmtruppe, Podzun-Pallas-Verlag 1983