Fallschirmjäger-Regiment 2

 Feldpostnummern:

Einheit Aufstellung Auffrischung Wiederaufstellung
Stab L50520 bis 43 L61052
I. Bataillon   L62105
II. Bataillon L39714 L42919 L60276 L63076
III. Bataillon L54570 L62142
13. Kompanie L24499   L63035
14. Kompanie L33344   L60104
15. Kompanie L04492 als Zug ??? L61055 L61093
Kolonne   L62950 L62072

Im Juni 1939 wurde in Gardelegen das I. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 2 aufgestellt. Das Regiment entstand im Zuge der Erweiterung der Fallschirmtruppe und wurde der 7. Flieger-Division unterstellt. Im Juli 1938 folgte in Stendal die Aufstellung des II. Bataillons des Regiments. Ein Regimentsstab existierte vorerst nicht. Nach dem Beginn der Kämpfe in Polen im September 1939 wurden die Bataillone im Lufttransport nach Polen überführt. Das I. Bataillon landete im Raum Deblin - Irena an der Weichsel und das II. Bataillon in Süd- und Ostpolen sowie in der Ostslowakei bei Zipser-Neudorf, Sanok und dem Dukla-Paß. Die 5. und 6. Kompanie landeten auf dem Flugplatz Deblin. Die Einsätze verliefen ohne nennenswerte Feindberührungen, Mitte Oktober waren alle Einheiten wieder in ihren Standorten versammelt.
Zu Beginn des Westfeldzuges wurde I. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 2 am 10. Mai 1940 mit der 1., 2. und 4. Kompanie zur Eroberung der Flugplätze Ypenburg und Valkenburg bei Den Haag eingesetzt. Zum Teil falsch abgesetzt, gelang die Einnahme der Flugplätze nicht sofort, wodurch die nachfolgenden Einheiten der 22. Luftlande-Infanterie-Division unter teilweise hohen Verlusten auf den Plätzen landeten. Die 3. Kompanie des Regiments sollten den Flugplatz Ockenburg sichern, wurde jedoch ebenfalls falsch abgesetzt und landete bei Hoek van Holland. Nur ein Zug der Kompanie erreichte den Strand in der Nähe der Hauptstadt Den Haag bei Kejkduin und kämpfte von dort den Flugplatz Ockenburg zum Teil frei. Die hier kurze Zeit später landenden Teile der 22. Luftlande-Infanterie-Division wurden daraufhin in schwere Kämpfe verwickelt. Den Auftrag, Den Haag zu nehmen, konnte dadurch nicht erfüllt werden. Die 6. Kompanie sprang bei Katwijk ab, konnte den Flugplatz nehmen und für die folgenden Einheiten der 22. Luftlande-Infanterie-Division offen halten. Überlegene holländische Kräfte zwangen anschließend zum Ausweichen auf Valkenburg, wo sie sich bis zum Entsatz verteidigten. Die gelandeten Teile des Regiments wurden in den nächsten Tagen nach zum Teil harten Kämpfen durch Heereseinheiten entsetzt.
Das II. Bataillon des Regiments wurde im Verband des Fallschirmjäger-Regiments 1 bei Waalhaven gelandet und unterstützte im Anschluss die bereits gelandeten Einheiten bei Rotterdam, Dordrecht und Moerdijk.
Anschließend kehrte das Regiment in seine Standorte zurück.
Im Januar 1941 kamen dann mit dem Aufbau des XI. Fliegerkorps ein III. Bataillon hinzu, ebenso eine 13. und 14. Kompanie, sowie noch eine 13. Kompanie für das II. Bataillon. Für eine kurze Zeit gab es jeweils eine 13. und 14. Kompanie bei den II. und III. Bataillonen der Fallschirmjäger-Regimenter.

Im April 1941 wichen die Truppen des Commenwealth aus Griechenland zurück durch den Kanal von Korinth. Das Regiment wurde mit der Wegnahme einer wichtigen Brücke in der Landenge von Korinth beauftragt, welche die Briten unbedingt benötigten (Operation Hannibal). Am 26. April 1941 landeten das I. Bataillon (Hauptmann Kroh) und das II. Bataillon (Major Pietzonka(im Kampf verwundet), Hauptmann Schirmer), verstärkt durch 54 Fallschirmpioniere, unter dem Kommando von Leutnant Haffner, mit Lastenseglern in der Nähe der Brücke. Das I. Bataillon landete auf der Nordseite der Brücke, das II. Bataillon auf der Südseite. In ein paar Minuten hatten die Männer der 5. Kompanie 11 Kampfstände um die Brücke erobert. Die anderen Kompanien sicherten zu beiden Seiten den Brückenkopf, inclusive der Stadt Korinth mit seinen Garnisonen. Obgleich der Rückzug der Briten weiter durchgeführt wurde, hatte die Wegnahme der Brücke geklappt. Das Regiment verlor 63 Gefallene, 16 Vermisste und 158 Verwundete. Das I. und das II. Bataillon nahmen über 2.000 Gegner gefangen. Das III. Bataillon sprang am Nachmittag 1940 zur Sicherung der Umgebung ab.

Dann kam Kreta die größte Luftlande-Unternehmung der Wehrmacht im 2. Weltkrieg. Das erste Mal sollte eine Insel durch einen Angriff aus der Luft erobert werden. Danach wurde Kreta als der Friedhof der Fallschirmjäger bezeichnet, wegen der erlittenen Verluste von 4.000 Gefallenen während der Kämpfe. Insgesamt sprangen über Kreta ab: Malemes: 1.860 Mann, Chania: 2.460 Mann, Rethymno: 1.380 Mann und Heraklion: 2.360 Mann. Die Truppen des Regiments wurden durch Oberst Alfred Sturm wie folgt eingeplant. Das Regiment, ohne das II. Bataillon, sollte in der Nähe von Rethymno abspringen. Das I. Bataillon, kommandiert von Major Kroh, sollte den Flugplatz von Rethymno von Osten her angreifen und nehmen. Das III. Bataillon unter Hauptmann Schirmer sollte die Stadt Rethymno an sich reißen. Das II. Bataillon unter Hauptmann Wiedemann sollte westlich von Heraklion landen, um dort das Fallschirmjäger-Regiment 1 bei der Einnahme der Stadt zu unterstützen.

Am Anfang des Rußlandfeldzuges wurde das Regiment in Deutschland als Reserve zurückgehalten. Im November 1941 wurden das I. und das III. Bataillon gemeinsam mit dem IV. Bataillon des Luftlande-Sturmregiment und Teilen Teilen des Panzerjäger und M.G.-Bataillons unter Oberst Alfred Sturm an die Südfront, in den Raum Stalino am Mius, befohlen. Dort wurden sie in heftige Gefechte unter arktischen Bedingungen verwickelt. Bei Woroschilkovka, Iwanowka und Petropawlowka fanden Kämpfe statt, bei denen sich die Fallschirmjäger hervorragend schlugen. Sie verteidigten ihren Abschnitt über den Winter von 1941 bis zum März 1942. In der ersten Woche des Aprils 1942 wurde das Regiment zu den Sümpfen und Wäldern am Wolchow, in den südlichen Sektor, verlegt. Dort wartete es auf die russische Offensive um den Einschließungsring um Leningrad im Osten aufzubrechen. In mehreren Schlachten, welche mit Angriffen und Gegenangriffen geführt wurden, hat das Regiment viel zu den Bemühungen der 16. Armee beigetragen, der russischen Offensive zu widerstehen.

Ende Juni 1942 wurden die Überlebenden des Regiments aus der Front gezogen und zur Ruhe und Auffrischung westwärts verlegt. Kleinere Teile des Regiments blieben noch zurück in Rußland, aber Ende Juli 1942 war das Regiment geschlossen wieder in der Heimat. Den Sommer 1942 verbrachte die 7. Flieger-Division hauptsächlich mit Auffrischung in der Normandie. Im Sommer 1942 wird das III. Bataillon zum Fallschirmjäger-Regiment 4 abgegeben, bei dem es ebenfalls das III. Bataillon bildet. Anfang 1943 wird es ersetzt. Dort sollte auch das Regiment fertig gemacht werden, um nach Afrika zu verlegen. Aber das OKW befahl die Aufstellung einer Fallschirmjäger-Einheit in Brigadestärke, welche als Kampfeinheit zu einer Offensive Rommel's in die Gegend von El'Alamein verlegen sollte. Unter den Einheiten, welche herangezogen wurden, war das I. Bataillon, welches aus Rußland kam. Das Regiment bereitete sich währenddessen auf eine Invasion auf Malta vor. Im späten Juli und frühen August 1942 verlegte die Brigade Ramcke nach Afrika. Die Verlegung geschah in 4 Wellen. Die 1. Welle bildete die Kampfgruppe Kroh, welche vom I. Bataillon des Regiments errichtet wurden war, die 2. Welle wurde durch die Kampfgruppe von der Heydte und der Nachrichten-Abteilung gebildet, die 3. Welle stellte die Kampfgruppe Hübner dar. Die 4. und letzte Welle wurde durch den Brigadestab, einer Artillerie-Abteilung, der PAK-Kompanie und den rückwärtigen Diensten gebildet. Die Brigade kämpfte dann in Afrika bis zum Mai 1943, wo der Kampf eingestellt wurde. Nur wenige Fallschirmjäger wurden nach Italien evakuiert.

Im März 1943 wurde in der Bretagne die 2. Fallschirmjäger-Division aufgestellt. Zu dieser gehörte dann das Regiment, sowie die beiden neuaufgestellten Regimenter 6 und 7. Nach dem Abfall Italiens vom Bündnis wurde das II. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiment 6 angesetzt, das italienische Oberkommando auf dem Monte Rotondo gefangen zu setzen. Die ganze Division hatte wegen der Vorkomnisse in Italien dorthin verlegt. Zur Rückeroberung der Insel Leros in der Ägeis wird das I./FJR2 ausgewählt. Die Rückeroberung der Insel Leros soll als amphibisches Unternehmen durch Teile der 22. Inf Div. gemeinsam mit Einheiten des Rgts. "Brandenburg" und einem Batl. der 11. Lw.- Felddivision von See her erfolgen. Gleichzeitig soll in einem Fallschirmeinsatz das I./Fsch.Jg.Rgt. 2 über der Insel abgesetzt werden. Der Auftrag zum Sprungeinsatz " LEROS" erreicht das I./Fsch.Jg.Rgt. 2 in Mittelitalien. Es verlegt im Landmarsch Über Viterbo nördlich vom Bracciano-See, wo eine schnelle Umrüstung auf den Fallschirmeinsatz erfolgt, nach dem Abflughafen Ferara. Dort beginnt unmittelbar der Lufttransport des 470 Mann starken Springer-Bataillons Über Belgrad, Saloniki nach Athen-Tatoi. Durch gute Luftbildunterlagen der eigenen Luftaufklärung erkunden Hptm- Kühne, Kdr. des I./Fsch.Jg.Rgt. 2, und seine Kompanieführer das geeignete Absprunggelände. Im Gegensatz zu früheren Einsatzplanungen vertritt Hptm. Kühne die Auffassung, daß dafür nicht so sehr die Eignung des Geländes für eine Fallschirmlandung, sondern die Möglichkeit für gedeckte Versammlung der Truppe im gefährlichsten Zeitpunkt nach dem Absetzen entscheidend sein sollte. Am Morgen des 12. November 1943 beginnt der Angriff auf die Inselfestung. Das I. Bataillon des Fsch.Jg.Rgts. 2 fliegt im Morgengrauen die Insel Leros an und wird kurz vor Erreichen der Insel wieder nach Athen zurückbefohlen, weil Heeresteile von See her noch nicht landen konnten. Die Fahrprähmen des II./lnf.Rgt. 16, das von Westen her in der Gurna-Bucht landen soll, werden aus 12 km Entfernung von Küstenbatterien unter Feuer genommen und müssen abdrehen. Auch zwei weitere Landungsversuche im Laufe des Tages mißlingen. Gegen 10.00 Uhr startet Hptm. Kühne mit seinem Bataillon erneut vom Flugfeld in Athen. Die 40 Maschinen erreichen etwa um 13.00 Uhr die Insel von Westen her. Beim Anflug schießen italienische und englische Flugabwehrgeschütze, die ihre Bergstellungen zum Teil in gleicher Höhe wie die an fliegenden Maschinen haben, aus allen Rohren. Direkt im Herzen der Insel, zwischen der Alinda- und der Gurna-Bucht, springen die Fallschirmjäger wie vorgesehen ab. Hptm. Kühne hatte diesen Landeplatz gewählt, da von hier aus am ehesten die Möglichkeit bestand, den Nord- vom Südteil zu trennen, da die Insel Leros hier nur1,5 km breit und somit am schmalsten ist. Unter schwerem Feuer sammelt das Bataillon sofort nach der Landung und geht zum Angriff über um die beiden ersten Kampfaufträge noch am gleichen Tage zu erfüllen: Erstens den Nordteil der Insel durch die 1. Kompanie (Oblt. Haase) abzuschirmen, zum anderen den Monte Rachi durch die 2.Kompanie Oblt. Fellnel-) und 4. Kompanie (Oblt. Möller-Astheimer) einzunehmen. Die 5. Kompanie (Oblt. Raabe) Übernimmt die Abschirmung gegen die Stadt Leros und die Bucht von Alinda. Zur Unterstützung des I. /Fsch.Jg. Rgt. 2 wird im Verlauf der Kämpfe, die schwere Verluste mit sich bringen, noch eine Fallschirmjägerkompanie des Rgts. Brandenburg abgesetzt. Der Bataillons-Gefechtsstand wird nach der Eroberung auf dem Monte Rachi eingerichtet. Am Abend können die Fallschirmjäger die Verbindung zum II./lnf Rgt. 65 (22. Inf Div.), Major von Saldern, herstellen, das von Osten kommend am Nordrand der Alinda-Bucht trotz starken feindlichen Abwehrfeuers mit Fahrprähmen gelandet war und im Laufe des Vormittags den Höhenrücken westlich der Alinda- Bucht genommen hatte. Die Küstenjägerkompanie des Rgts. Brandenburg landet am Ostzipfel der Insel, nimmt die vorgelagerte Kastellhöhe, bleibt jedoch im heftigen Abwehrfeuer liegen. In den Morgenstunden des 13. November 1943 können auch das II./lnf. Rgt. 16 (Hptm. Aschoff) und ein Bataillon der 11. Lw-Felddivision an der steilen Nordküste der Insel gelandet werden. Nach Sammlung stößt das II./lnf.Rgt. 16 Über die Höhe 192 an der Alinda-Bucht entlang vor und nimmt Verbindung mit dem I./Fsch.Jg.Rgt. 2 am Monte Rachi und dem II./lnf. Rgt. 65 auf. Das I./Fsch.Jg.Rgt. 2 kann seine eigenen Stellungen ausweiten und Erkundungsvorstöße zum Monte Meraviglia durchführen. Am 14. November werden mehrere Angriffe des Feindes aus westlicher und nördlicher Richtung abgewiesen. Auf der Höhe zwischen dem Monte Rachi und dem Monte Meraviglia stehen das I./Fsch.Jg.Rgt. 2 und das II./lnf Rgt. 65 im verbissenen Nahkampf mit englischer Infanterie. Das II./lnf Rgt. 16 greift mit sMG von den Hängen des Monte Rachi in die Kämpfe ein. Ein von der 3. und 4. Kompanie I./Fsch.Jg.Rgt.2 vorgetragene Angriff auf die beherrschende Höhe wird vom Gegner, der geschickt und hart kämpft, zurückgeschlagen. Die Verluste sind auf beiden Seiten groß, denn hier auf der Höhe des Monte Meraviglia liegt der Schlüsselpunkt zum Gelingen des gesamten Unternehmens " LEROS". In jede Nacht landen die Engländer auf Zerstörern in Portolago Verstärkungen und werfen diese gegen die deutschen Stellungen. Jeder Tag verringert die Kampfkraft der gelandeten deutschen Einheiten, ein Erfolg scheint schon beinahe unmöglich. Besonders die Fallschirmjäger werden ständig bei ihrem weiteren Vordringen durch das Felsenbollwerk Monte Meraviglia direkt oder von den Flanken her bedroht. Mit seiner schweren Bestückung, mit weit vorgelagerten Stacheldraht- und Minenhindernissen, mit den zu vortrefflich geschützten Kampfanlagen ausgebauten Felsenstellungen und mit seinen schweren Eisenbetonbunkern erscheint es uneinnehmbar zu sein. In der Erkenntnis, daß der vorgesehene Angriff vom Monte Rachi aus in direkter Richtung zum Monte Meraviglia zu keinem Erfolg führen kann, entschließt sich Hptm. Kühne, das Ziel mit einer anderen Taktik und mit anderen Mitteln zu erreichen. In der Nacht vom 15. zum 16. November 1943 versammelt sich das Fsch.Jg. Batl. am Monte Rachi. Dank der guten Ausbildung kann sich das Batl.völlig unbemerkt vom Feind lösen. In einem gespenstischen Nachtmarsch wird der Monte Meraviglia durch die Ortschaft Leros nach Osten hin umgangen, um nun das Felsenbollwerk von Südosten anzugehen. Zwei Gruppen bleiben in den Stellungen am Monte Rachi zurück, um währenddessen die Engländer nach Nordwesten abzulenken. Inzwischen haben auch Teile der 22. Inf Div. die Verbindung mit der Küstenjägerkompanie auf der Kastellhöhe hergestellt. Auf zwei Marinefahrzeugen landet das III./Rgt. Brandenburg (Wandrey) bei hellem Mondenschein im Feuerhagel zweier Küstenbatterien nordostwärts der Stadt Leros, stellt die Verbindung zu den anderen Kampfgruppen her und greift anschließend in den Kampf um die Insel ein. In den frühen Morgenstunden des 16. November 1943 beginnen die deutschen Einheiten ihren Sturm auf die befestigten Höhen, nachdem schon in der Nacht die Höhe 161 trotz heftiger Gegenangriffe der Briten genommen wurde. Während das II./lnf.Rgt. 16 und II./lnf.Rgt. 65 den Monte Meraviglia von Norden, die Brandenburger den Berg an seiner steilsten Stelle von Osten angreifen, stürmen die Fallschirmjäger die entscheidende Hügelkette von Südosten, ausgezeichnet unterstützt durch Stuka- Flieger, deren Bomben mit absoluter Genauigkeit treffen. Im zügigen Angriff wird so der Monte Meraviglia genommen, dessen Stollen auch den gesamten Gefechtsstand des britischen Expeditionskorps beherbergen. Der kommandierende britische General Tilney wird mit seinem Stab gefangen genommen und bietet um 23.00 Uhr die Kapitulation an, die in der Nacht zur Einstellung des feindlichen Widerstandes führt. 5 000 Italiener und 2 000 englische Infanteristen geben sich gefangen. Am 17. November 1943 bringt der großdeutsche Rundfunk die Sondermeldung von der Einnahme der Inselfestung " LEROS". Zusammen mit Major v. Saldern und Hptm. Aschoff von der 22. Inf Div sowie einem Stuka-Flieger wird Hptm. Martin Kühne für diesen Einsatz mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Fünf Angehörige des I./ Fsch.Jg. Rgts. 2 erhalten das Deutsche Kreuz in Gold. Hptm. Kühne kehrt mit seinem Bataillon, das damit nach Holland, Korinth und Kreta seinen vierten Fallschirmeinsatz hinter sich hat, nach Athen zurück, wo die Fallschirmjäger einige Tage Ruhe erhalten. Am 9. November 1943 war vor dem Einsatz "LEROS" zwischen General Barenthin , der kurzzeitig für den erkrankten General Ramcke die 2. Fsch.Jg.Div. führt, und dem Chef des Gen.Stabs XI. Fl.-Korps, Oberst Trettner, beschlossen worden, daß das I./Fsch.Jg.Rgt. 2 nach Beendigung des Auftrages "LEROS" der 2. Fsch.Jg.Div. nachzuführen sei, die in diesen Tagen zur Ostfront in den Raum Shitomir verlegte, nur mit den Regimentern 2 und 7.

Die Division ging östlich Shitomir in Stellung zwischen dem 17. und 27. November 1943. Zuerst nahm sie an einer Aktion zur Reinigung der Wälder in der Nähe von Radomsyl teil, welche am 29. und 30. November 1943 in den Belka-Wäldern durchgeführt wurde. Am Abend des 1. Dezember haben die Fallschirmjäger ihre Stellung bezogen und unterstützen die 2. SS-Panzer-Division "Das Reich" in diesem Sektor. Als die Sowjets eine Offensive auf Shitomir starten nehmen die Männer des Regiments an den schweren Kämpfen zum Erhalt der Verteidigungslinie teil. Am 15. Dezember 1943 verlegt die Division im Lufttransport in die Gegend von Kirowgrad. Hier führt die Division sogar Gegenangriffe mit großem Erfolg durch. Ab dem 23. Dezember 1943 wird die Division aber in die Defensive gedrückt. Am 5. Januar 1944 erneuern die Russen ihre Angriffsbemühungen gegen die Division und die 11. Panzer-Division bei Nowrodka im Süden Rußlands. Die Linie, welche vom II. Bataillon gehalten wurde, konnte an einigen Stellen durch die Panzermassen der Russen durchbrochen werden. Die Regimenter mußten sich zurückziehen.

Im Januar 1944 bildet das im Westen zurückgebliebene II. Bataillon das neue I. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiment 10 und wird ersetzt. Während des Monats April wurde die Division zur Auffrischung herausgezogen, nachdem die Kampfkraft bei allen Einheiten stark abgesunken war.

Im Mai 1944 wird das Regiment mit den vorhandenen Resten auf dem Truppenübungsplatz Wahn aufgefrischt und anschließend in die Bretagne verlegt. Einige Wochen später wurde die Division zur Abwehr der Invasion in der Normandie alarmiert. Sie erhielt Befehl sich in der Gegend von Brest zu sammeln. Sie erreichte die Einsatzräume bis zum 20. Juni 1944, als die Alliierten bereits die Brückenköpfe etabliert hatten. Jeweils ein Bataillon vom Regiment und vom F.J.R. 7 hatte seine Position im Raum Brest schon bezogen. Das I. Bataillon war gerade zur Aufstellung des Fallschirmjäger-Regiment 10 abgegeben wurden. Es wurde gerade wieder aufgestellt, stand aber noch nicht zur Verfügung des Regiments. Es kämpfte dann unabhängig weiter, bis die 2. Fallschirmjäger-Division wieder neu aufgestellt wurden war. Das Regiment bekämpfte sehr erfolgreich Panzerattacken der Alliierten. Nicht ganz so erfolgreich war das Regiment 7. Am 20 September 1944 wurde der Kampf um Brest, durch die Kapitulation vom Festungskommandanten Ramcke, eingestellt. Durch die Kapitulation hatte das Regiment aufgehört zu bestehen.

Noch im Oktober 1944 wurde durch das Oberkommando der Luftwaffe die Wiederaufstellung der 2. Fallschirmjäger-Division und damit auch des Fallschirmjäger-Regiments 2 im Raum Oldenburg befohlen. Die Masse der Soldaten zur Neuaufstellung des Regiments entstammte aus Ersatz-Einheiten der Standorte Dresden und Halberstadt. In den ersten Tagen des Monats Dezember 1944 verlegte das Regiment zusammen mit der 2. Fallschirmjäger-Division nach Holland in den Raum Hilversum - Amersfort und setzte dort seine Aufstellung und Ausbildung fort. Mitte Dezember 1944 wurde das Regiment aus dem Divisionsrahmen heraus gelöst und zum Küstenschutz in den Raum Amsterdam verlegt. Im Januar 1945 wurde das Regiment dann in Stellungen südlich des Reichswaldes verlegt und verteidigte Mitte Februar 1945 westlich von Goch seinen Stellungsabschnitt gegen britische Angriffe. Bei Afferden wehrte das Regiment zusammen mit Teilen der 7. Fallschirmjäger-Division am 16. Februar 1945 trotz eines mehrstündigen Artillerie-Trommelfeuers den anschließenden Angriff der britischen "Lowland-Division" unter hohen Verlusten für die Angreifer ab. Bis zum Monatsende hielt das Regiment den Raum um Bleijenbeek und wich am 27. / 28. Februar 1945 auf neue Stellungen südostwärts Weeze aus. Über Sonsbeck ging das stark geschwächte Regiment in den Brückenkopf Wesel zurück, überschritt am 5. / 6. März 1945 den Rhein und stieß um den 8. / 9. März 1945 südlich von Wesel wieder auf die 2. Fallschirmjäger-Division. Am 8. März 1945 erhielt die Division den Auftrag, eine neue Verteidigungsfront auf der rechten Rheinseite zwischen Wesel und Krefeld aufzubauen. Die dafür vollkommen unzureichenden Kräfte der Division ließen einen Aufbau einer Frontlinie über 60 km nicht zu. Daraufhin übernahm die 190. Infanterie-Division den rechten Abschnitt des Gefechtsstreifens von Wesel bis zum Emscher-Kanal bei Dinslaken. Nach Ablösung dieser Division durch die Infanterie-Division "Hamburg" Mitte März 1945 wurde der Gefechtsstreifen der 2. Fallschirmjäger-Division nochmals verkürzt. Das Regiment lag somit ab dem 16. März 1945 zwischen der Ruhr-Mündung bei Duisburg-Ruhrort und Kaiserwerth, nördlich von Düsseldorf. Bei der am 24. März 1945 begonnenen amerikanischen Offensive über den Rhein konnte die Division ihre Stellungen am Rheinufer zunächst halten. Als jedoch am 28. März amerikanische Panzerverbände, die bei Dinslaken den Rhein überschreiten konnten, das Autobahnkreuz ostwärts Walsum erreichten,  mußte die Division ihre Stellungen aufgeben, um der drohenden Einschließung zu entgehen. Die Division baute daraufhin eine neue Verteidigungsstellung nördlich des Rhein-Herne-Kanals entlang der Autobahn zwischen Sterkrade und Gelsenkirchen auf. Eine Verbindung zur rechts eingesetzten 190. Infanterie-Division konnte das am Stadtrand von Gelsenkirchen stehende Fallschirmjäger-Regiment 2 nicht mehr herstellen. Am 1. April 1945 wurde die Front hinter den Rhein-Herne-Kanal zurück genommen. Das Fallschirmjäger-Regiment 2 verteidigte weiter Gelsenkirchen. Hier wurden um den 10. April große Teile des Regiments zusammen mit seinem Kommandeur eingeschlossen und gingen in Gefangenschaft. Die Reste des Regiments gingen dann Mitte April 1945 südlich von Hattingen in Gefangenschaft.

 

Kommandeure:

Major Schulz (m.F.b.)

Generalmajor Alfred Sturm 1. Juli 1940 - 30. September 1942

Oberst Hans Kroh 1. März 1943 - 25. Juni 1943

Major Erich Pietzonka 26. Juni 1943 - 21. September 1943

Oberst Hans Kroh 21. September 1943 - 20. November 1943

Major Erich Pietzonka 20. November 1943 - 11. Dezember 1943

Oberst Hans Kroh 16. Dezember 1943 - 17. März 1944

Major Wildhagen

Oberst Hans Kroh - August 1944

Oberstleutnant Karl Stefan Tannert 29. August 1944 - September 1944

Oberst Meyer-Sach Oktober 1944 - Februar 1945

Oberst i.G. Vorwerck Februar 1945 - April 1945

Hauptmann Siegfried Satorius

 

Literatur und Quellen:

Willi Kammann: Der Weg der 2. Fallschirmjäger-Division. 3. Auflage. Schild, München 1998

Volker Griesser: Die Löwen von Carentan. Das Fallschirmjäger-Regiment 6 1943–1945. VS-Books, 2007

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973