Fallschirmjäger-Regiment 15
Feldpostnummern:
Einheit | Aufstellung | Wiederaufstellung |
Stab | L62228 | L62633 |
I. Bataillon | L33833 ??? L60227 |
L63623 |
II. Bataillon | L63 805 | L60772 |
III. Bataillon | L61076 | L61719 |
13. Kompanie | L60801 | L63586 |
14. Kompanie | L63765 | L60727 |
15. Kompanie | L62325 | L61684 |
Kolonne | L62604 | L62667 |
Das Fallschirmjäger-Regiment 15 wurde im März und April 1944 im Raum Reims für
die 5. Fallschirmjäger-Division
aufgestellt. Als Stamm für das I. Bataillon diente das I. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 13. Anfang Mai 1944 wurde das Regiment zusammen mit der 5. Fallschirmjäger-Division,
obwohl noch nicht vollständig ausgebildet und zusammen gestellt, im Fußmarsch in
die Bretagne. Im Mai 1944 wurde das I. Bataillon an das Fallschirmjäger-Regiment
15, als neues I. Bataillon, abgegeben. Das Bataillon wurde danach neu vom
Regiment aufgestellt. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie wurde das
Regiment beschleunigt aufgestellt und war Anfang Juli 1944 personell voll
aufgefüllt. Materiell litt es vor allem am Mangel an Kraftfahrzeugen. Am 10.
Juli wurde das Regiment der Abwehrfront auf der Halbinsel Cotentin zugeführt.
Dazu marschierte das Regiment in den Raum westlich von St. Lô
und wurde von dort aus zur Verstärkung bereits erheblich geschwächter Divisionen
im Raum St. Lô eingesetzt. Das
Fallschirmjäger-Regiment 15 wurde der 353. Infanterie-Division unterstellt und
verteidigte hartnäckig westlich von Carentan beiderseits der Straße von La Haye
du Puits nach Lessay und im Wald von Castre-Desert gegen die nach Süden
angreifenden amerikanischen Landungskräfte. Gegen schweren Feinddruck wich das Regiment bis Ende
Juli 1944 auf der Westseite des Flußlaufes der Vire über Marigny, Percy und
Villedieu bis Avranches aus. Am 30. Juli gelang den amerikanischen Streitkräften
die Einnahme von Avranches. Gegen den sich anbahnenden alliierten Durchbruch
nach Süden wurden die dezimierten Fallschirmjäger-Regimenter der 5. Fallschirmjäger-Division
am 31. Juli zum Gegenangriff angesetzt. Der Durchbruch der Amerikaner konnte dagegen
nicht verhindert werden. Die verbleibenden Reste des Regiments wurden mit dem
Rest der 5. Fallschirmjäger-Division
in den ersten August-Tagen von Avranches nach Süden abgedrängt und gingen
hinhaltend kämpfend über Lavalle in den Raum Le Mans zurück. Hier wurden die
letzten Teile des Regiments aus der Front gezogen und in den Raum nördlich und
östlich von Paris zurück geführt. Anfang September wurden die Reste des
Regiments in den Raum ostwärts von Köln verlegt und dann in den Raum Oldenburg
zur Neuaufstellung verlegt.
Aus dem Aufstellungsraum Odenburg heraus wurde das Fallschirmjäger-Regiment 15
bereits im Oktober 1944 zum Küstenschutz nach Holland abgezogen. Das Regiment
kehrte Ende November 1945 wieder zur Division zurück.
Obwohl das Regiment nur bedingt einsatzbereit war, wurde es Ende November 1944
zusammen mit den bis dahin wieder aufgestellten Teilen der 5. Fallschirmjäger-Division
zur Bereitstellung für die geplante Ardennen-Offensive in die Eifel verlegt.
Bereits auf dem Marsch in die Eifel erlitt das Regiment durch Tiefflieger
erhebliche Verluste. Am 16. Dezember 1944 begann für das Regiment die
Ardennen-Offensive mit dem Überschreiten der Our. Dabei wurde das
Fallschirmjäger-Regiment 15 auf der linken Seite der Division eingesetzt. Das
Regiment kam zügig nach Westen voran. Bis zum Abend hatte die Vorausabteilung
des Regiments die Straße Diekrich - Hosingen erreicht. Am 17. Dezember gewann
das Regiment mit seiner Vorausabteilung die unzerstörten Flußübergänge im Raum
Bourscheid. Am 18. Dezember nahm das Regiment aufgrund der am rechten Flügel des
Regiments entstandenen Lücke Verbindung zu dem bei Weiler stehenden
Fallschirmjäger-Regiment 14 auf. An 19. Dezember setzte das Regiment seinen
Vormarsch im Sauer-Tal ohne wesentliche Feindberührung fort. Die Verbindung zur
Vorausabteilung des Regiments, die schon bis Wiltz vorgestoßen war, brach ab.
Dafür wurde dem Regiment das Fallschirm-Pionier-Bataillon 5 als Vorausabteilung
zugeführt, das gegen geringen Feindwiderstand weiter über Dahl - Buderscheid auf
Nothum angriff. Die ohne Verbindung zu seinem Regiment in Nordwesten vor
geprellte Vorausabteilung stieß bei Wiltz auf starke Kräfte, wurde nach Süden
zurück gedrängt und sammelte am Abend des 19. Dezember bei Goesdorf. Am 20.
Dezember griff das Fallschirm-Pionier-Bataillon 5 Wiltz an und nahm den Ort. Am
gleichen Tag stieß das Fallschirmjäger-Regiment 15 zusammen mit der
Fallschirm-Sturmgeschütz-Abteilung XI über die linke Divisionsgrenze hinaus nach
Südwesten auf Bigonville und Martelingen zur Unterstützung des linken Nachbarn
vor, der immer noch rückwärts bei Ettelbruck in schwere Kämpfe verwickelt war,
vor. Martelingen wurde am Abend des 21. Dezember von der
Fallschirm-Sturmgeschütz-Abteilung XI mit Unterstützung von Teilen des
Fallschirmjäger-Regiments 15 genommen. Da die linke
Nachbardivision immer noch weit zurück hing und dadurch die linke Flanke der 5.
Fallschirmjäger-Division und auch die der rechts davon über Bastogne nach Westen bereits weit
vorgestoßenen 5. Panzerarmee offen war, mußte die 5. Fallschirmjäger-Division
den Flankenschutz übernehmen und wurde auf Befehl der 7. Armee mit Front nach
Süden eingesetzt. Am 22. Dezember ordnete die Division daraufhin ihre Verbände
neu, ging vom Angriff zur Verteidigung über und bezog, nachdem am rechten Flügel
die Ortschaft Sibret und der Raum südlich davon in den Gefechtsstreifen der
rechts anschließenden 26. Volksgrenadier-Division übergegangen waren,
Verteidigungsstellungen gegen Angriffe aus Südwesten und Süden in der Linie
Vaux-les-Rosières - Martelingen - Bigonville - Arsdorf - Heiderscheid mit einer
Frontlänge von 40 km. In den Tagen vom 23. bis 25.
Dezember 1944 musste sich die 5. Fallschirmjäger-Division
aufgrund schwerer Angriffe der 3. US-Armee aus Südwesten und Süden gegen die
Verteidigungsstellungen beiderseits der Straße nach Bastogne die Ortschaften
Vaux-les-Rpsières, Hotte, Strainchamps, Martelingen, Titange und Bigonville
aufgeben. Am 26. Dezember setzten die amerikanischen Verbände ihre Angriffe in
Richtung Bastogne fort. Zwischen dem bei Chaumont noch haltenden
Fallschirmjäger-Regiment 14 und der nach Nordwesten anschließenden 26.
Volksgrenadier-Division brachen amerikanische Verbände nach Norden durch.
Am 27. Dezember verliefen die Stellungen der 5. Fallschirmjäger-Division in der
Linie Assenois -
Lutrebois - Villers-le-bonne-Eau - Harlange - Bavigne. Dabei besetzte das
Fallschirmjäger-Regiment 13 die Linie Harlange - Bavigne. Nach dem Durchbruch
auf Bastogne verlagerte die 3. US-Armee den Schwerpunkt ihrer Angriffe in den
Raum südwestlich von Bavigne gegen den Abschnitt des Fallschirmjäger-Regiments
13. Dabei konnten die Amerikaner am 27. Dezember einen tiefen Einbruch in
Richtung Wiltz erzielen. Am 29. Dezember lag der Regiments-Gefechtsstand bei
Sonlex, südlich von Doncols. Am 2. Januar 1945 drohte der Division aufgrund
erfolgreicher Feindnagriffe beim linken Nachbarn die Einschließung im Raum um Harlange und Bavigne.
Mit letzten Kräften konnte das Regiment bis zum 7. Januar 1945 seine Stellungen
halten. Am 9. Januar 1945 griffen amerikanische Verbände die Division in Bras, Doncols und
Nothum an. Ein großer Teil der Division wurde dadurch eingeschlossen und ging in
Gefangenschaft. Die Rest-Teile der Division wurden beiderseits Wiltz gesammelt
und dann in den Raum Düren verlegt. Auf dem Weg dorthin wurden die
Divisions-Reste nach Südosten abgedreht und bei Prüm gegen einen alliierten
Einbruch eingesetzt. Ende Februar wehrte die Division mit ihren Restteilen
alliierte Angriffe bei Wilwerath, Gondenbrett und Olzheim ab. In den
ersten März-Tagen gelang es den amerikanischen Verbänden, beiderseits der
Abwehrstellung der 5. Fallschirmjäger-Division vorbei zu stoßen, sodass diese
nach Nordosten ausweichen musste. Am Nürburg-Ring wurde die Division noch
westlich des Rheins eingeschlossen und geriet größtenteils in Gefangenschaft.
Wenigen Einheiten gelang noch der Ausbruch und Mitte März 1945 der Übergang über
den Rhein bei Rheinbrohl. Von dort wurden die verbliebenen Teile des
Fallschirmjäger-Regiments 15 mit den noch verbliebenen Resten der 5.
Fallschirmjäger-Division gesammelt und gingen über Dillenburg, Marburg, Treysa,
Homberg, Melsungen, Witzenhausen und Duderstadt bis in den Harz bei Walkenried
und Werningerode zurück. Ende April 1945 gingen die letzten Reste des Regiments
hier in Gefangenschaft.
Kommandeure:
Oberst Kurt Gröschke 24.7.1944 - Februar 1945
Major Rudolf Berneike Februar 1945 - März 1945
Oberst Kurt Gröschke März 1945 - Mai 1945
Literatur und Quellen:
Haupt, Werner: Deutsche Spezial-Divisionen Gebirgsjäger, Fallschirmjäger und
andere. Dörfler-Verlag 2002
Volkmar Kühn: Deutsche Fallschirmjäger im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch-Verlag
12. Auflage 1999
Erich Busch: Die Fallschirmjäger-Chronik 1935 - 1945 Die Geschichte der
Deutschen Fallschirmtruppe, Podzun-Pallas-Verlag 1983