Fallschirm-Jäger-Regiment 1

 

Die Geschichte des Fallschirmjäger-Regiments begann am 1. April 1938 mit der Aufstellung des I. Bataillons in Stendal aus Freiwilligen des IV. / Regiment General Göring der Landespolizei Preußens. Das Regiment unterstand ab dem 1. Juli 1938 der 7. Flieger-Division. Ende September 1938 sollte das Bataillon an der Besetzung des Sudetenlandes teilnehmen. Aufgrund des Münchner Abkommens war der Einsatz des Bataillons nicht mehr notwendig. Trotzdem sprang es als Übungseinsatz über den Flugplatz Freudenthal ab. Im Frühjahr 1939 wurde der Stab des Fallschirmjäger-Regiments 1 aufgestellt. Ihm unterstanden das I. Bataillon, das aus dem Fallschirm-Infanterie-Bataillon des Heeres gebildete II. Bataillon und das III. Bataillon, gebildet aus dem Luftlande-Bataillon General Göring. Im März 1939 stand das Regiment für die Besetzung der Tschechoslowakei bereit, kehrte aber Ende des Monats wieder in seine Standorte zurück. Im Juli 1939 wurde dem Regiment die 14. (Panzerabwehr-Kompanie) dem Regiment zugeführt. Nach dem Beginn des Polenfeldzuges wurde das III. Bataillon des Regiments nach Polen eingeflogen und Mitte September 1939 nördlich von Radom gegen Teile einer eingeschlossenen polnischen Division eingesetzt. Das II. Bataillon wurde Ende September bei Wola-Gulowska gegen eine polnische Artillerie-Einheit eingesetzt, das Gefecht dauerte jedoch nur kurz. Anfang Oktober 1944 kehrte das Regiment nach Deutschland zurück. Am 9. April 1940 begann die deutsche Besetzung Dänemarks und Norwegens. Der Stab und die 2. Kompanie des Fallschirmjäger-Regiments 1 landeten mit Transportflugzeugen  auf dem Flugplatz Oslo-Fornebu und sicherten diesen Flugplatz. Die 4. Kompanie des Fallschirmjäger-Regiments 1 sprang in Dänemark an der Stirstörmbrücke ab, konnte diese sichern und bis zum Eintreffen von Heereseinheiten sichern. Die 3. Kompanie des Regiments nahm im Sprungeinsatz den Flughafen Stavanger / Sola in Norwegen. Am 14. April 1940 sprang die 1. Kompanie des Regiments bei Dombas in Norwegen ab und sperrte die von Norden nach Dombas führende Straße gegen eine bei Andalsnes gelandete und nach Süden vorstoßende britische Infanterie-Brigade fünf Tage lang. Nach dem Verbrauch der Munition mußte siech die Kompanie ergeben und ging geschlossen in norwegische Gefangenschaft.
Ab dem 10. Mai 1940 nahm das Regiment am Westfeldzug teil. Die wieder aus Norwegen und Dänemark zurück gekehrten Einheiten des Regiments in der Festung Holland eingesetzt. An den Brücken von Moerdijk sprang das II. Bataillon und gewann sie nach kurzem, heftigen Kampf. Das I. Bataillon nahm die Brücken bei Dodrecht. Die voraus eingesetzte 3. Kompanie hatte dabei schwere Verluste. Das III. Bataillon nahm den Flugplatz Waalhaven bei Rotterdam und gewann im Handstreich mit Teilen der 11. Kompanie die Maas-Brücke bei Rotterdam. Auf dem vom III. Bataillon genommenen Flugplatz Waalhaven landete im Anschluß ein Großteil der 7. Flieger-Division. Die Einheiten wurden umgehend zur Unterstützung des in schweren Kämpfen stehenden Fallschirmjäger-Regiments 1 eingesetzt. In den kommenden Tagen wurden die einzelnen Einheiten des Regiments durch Heereseinheiten entsetzt. Unmittelbar nach den Kämpfen um Holland wurde das I. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 1 am 24. Mai 1940 nach Stendal verlegt und dann per Flugzeug in den Raum Trondheim gebracht. Hier stieß die bei Dombas befreite 1. Kompanie wieder zum Bataillon. In der Zeit vom 26. Mai bis 1. Juni wurde das Bataillon dann per Flugzeug in den Raum ostwärts Narvik zum Bahnhof Björnfjeöll geflogen und unterstütze die dort kämpfenden Gebirgsjäger-Einheiten. Die Kämpfe dauerten bis zum Abzug der Briten am 9. Juni 1940.
In den folgenden Monaten wurde das Fallschirmjäger-Regiment 1 personell wieder aufgefrischt und materiell neu ausgerüstet. Der nächste Einsatz des Regiments erfolgte am 20. Mai 1941 bei der Eroberung der Insel Kreta. Aufgabe des Regiments war es, den Flugplatz und die Stadt Iraklion zu nehmen. Hierzu sprang das I. Bataillon ostwärts des Flugplatzes, das II. Bataillon unmittelbar am Flugplatz und das III. Bataillon westlich der Stadt ab. Der Regimentsstab landete bei Gournes. Das zur Unterstützung eingesetzte II. / Fallschirmjäger-Regiment 2 landete südlich der Stadt. Das II. Bataillon hatte bei der Landung am Flugplatz schwere Verluste. Das I. Bataillon konnte in schweren Kämpfen nur bis zum ostwärtigen Flugplatzrand vordringen. Das III. Bataillon, unterstützt durch das II. / Fallschirmjäger-Regiment 2, gelangte nur bis in die Außenbezirke der Stadt. Aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit der Inselbeatzung und des hartnäckigen Widerstandes gelang es dem Fallschirmjäger-Regiment 1 bei Iraklion in den nächsten Tagen nicht, die gesteckten Angriffsziele in die Hand zu bekommen. Am 25. Mai wurde das Regiment durch ein auf dem Festland zusammengestelltes Fallschirmjäger-Bataillon verstärkt. Am 28. Mai stand das Regiment ostwärts von Iraklion zum Angriff auf den Flugplatz und die Stadt bereit. Hierzu wurde ihm am Vormittag dieses Tages erneut eine auf dem Festland gebildete Bataillonskampfgruppe im Fallschirmsprung zugeführt. Zu dem am 29. Mai geplanten Angriff des Regiments kam es jedoch nicht mehr, weil die im Ostabschnitt der Insel eingesetzten britischen Truppen in der Nacht auf den 29. Mai ihre Stellungen verließen und im Hafen von Iraklion von britischen Schiffen evakuiert wurden. Daraufhin konnte das Regiment die Stadt und den Flughafen von Iraklion am 29. Mai unter geringen Verlusten einnehmen. Damit endeten die Kämpfe auf der Insel Kreta. Anfang Juni 1941 wurde das Regiment nach Deutschland zurück verlegt und dort aufgefrischt.
Mitten in der Auffrischung erhielt die 7. Flieger-Division den Befehl, zur Unterstützung des Heeres an die Ostfront zu verlegen. Am 27. September verlegte daraufhin das Fallschirmjäger-Regiment 1 mit seinem I. und III. Bataillon sowie dem II. / Luftlande-Sturm-Regiment, das an Stelle des zum Fallschirmjäger-Lehr-Bataillon umgegliederten II. Bataillon dem Regiment unterstellt worden war, über Königsberg und Pleskau zu den Flugplätzen Ljuban und Mga, Von dort aus verlegte das Regiment per Bahn und LKW an die Newa-Front südlich von Schlüsselburg, wo russische Einheiten seit mehreren Tagen versuchen, die Newa in Richtung auf Leningrad zu überschreiten. Dabei konnten sie bei Petruschkino und Wyborgskaja einen Brückenkopf bilden. Das II. / Luftlande-Sturm-Regiment wurde ab dem 29. September am Brückenkopf Petruschkino eingesetzt. Das I. und III. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 1 lösten am 29. und 30. September die 1. Infanterie-Division in Schlüsselburg und südlich davon entlang der Newa bis Wyborgskaja ab. Am 6. Oktober 1941 wurde das stark geschwächte II. / Luftlande-Sturm-Regiment durch das I. / Fallschirmjäger-Regiment 3 abgelöst. Im Laufe des Monats Dezember 1941 wurde das Regiment aus der Front herausgelöst und kehrte nach Deutschland zurück. Die Kämpfe in Rußland hatten schwere Verluste verursacht. Im April 1942 verlegte das Regiment zusammen mit der 7. Flieger-Division nach Frankreich in die Normandie zur weiteren Auffrischung und Ausbildung. Ende September 1942 kehrte das Regiment in seine Heimatstandorte nach Deutschland zurück.
Im Oktober 1942 wurde das Regiment im Eisenbahn-Transport über Minsk nach Rudnja verlegt. Dem VI. Armeekorps unterstellt, übernahm die 7. Flieger-Division Ende Oktober einen etwa 90 km breiten Gefechtsstreifen in der Linie Demidow - Duchowschtschina - Jarcewo. Im Verlaufe der im Dezember begonnene russische Winteroffensive wehrte die Division im Januar 1943 sämtliche russische Vorstöße auf Witebsk und Smolensk ab. In der Zeit vom 11. bis 20. Januar 1943 wurde das III. Bataillon im Verband der 205. Infanterie-Division bei Welikije-Luki zum Entsatz der dort eingeschlossenen Heeresverbände eingesetzt. In schweren Kämpfen ermöglichte das Bataillon den eingeschlossenen Heeresverbänden den Ausbruch aus der Stadt. In der zweiten Februarhälfte 1943 gelang den aus dem Raum um Kursk nach Norden angreifenden russischen Streitkräften ein tiefer Einbruch in die Stellungen der 2. Panzerarmee südlich von Orel. Gegen diesen sich anbahnenden Durchbruch wurde das Fallschirmjäger-Regiment angesetzt. Das Regiment wurde am 27. Februar 1943 aus seinen Stellungen nördlich von Smolensk heraus gelöst und in den bedrohten Frontabschnitt bei Dmitrowsk verlegt. In einer Reihe von Gegenangriffen bei Alexejewka, Stolbezkoje, Stepanowka und Nagornyj brachte das Regiment mit dem II. und III. Bataillon den sowjetischen Gegenangriff auf Orel zum Stehen. Das I. Bataillon wurde bei Dimitrowsk eingesetzt und verhinderte vom 28. Februar bis 3. März den weiteren Vormarsch nach Norden. Bis Ende März 1943 konnte das Regiment zusammen mit den Verbänden des XXXVI. Panzerkorps die Front südlich von Orel wieder festigen. Am 30. März 1943 wurde das Regiment aus seinen Stellungen heraus gelöst und in die Normandie nach Frankreich verlegt, um dort erneut aufgefrischt zu werden.
Bereits Anfang Juni 1943 wurde das Regiment in den neuen Versammlungsraum bei Avignon in Südfrankreich verlegt und diente dort im Verband der 1. Fallschirm-Jäger-Division zusammen mit der 2. Fallschirmjäger-Division als operative Reserve des OKW für die Südfront. Nach der Landung der Alliierten auf Sizilien am 10. Juli 1943 wurde das Fallschirmjäger-Regiment 1 per Bahn zu den Flugplätzen bei Neapel verlegt. Zu einem geplanten Sprungeinsatz auf Sizilien kam es jedoch wegen der allgemeinen Lage auf der Insel nicht mehr. Daraufhin wurde das Regiment in den Raum Ginosa - Matera - Mottola - Massafra verlegt, um eine dort erwartete alliierte Landung im Golf von Tarent abzuwehren. Dem Regiment unterstand statt dem bei Salerno zurück gebliebenen III. Bataillon das II. / Fallschirmjäger-Regiment 4 sowie die 14. / Fallschirmjäger-Regiment 4. Nach der Kapitulation Italien am 8. September 1943 und der am folgenden Tag erfolgten alliierten Landung bei Salerno wurden von der 1. Fallschirmjäger-Division das der Stab und das I. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 3, das III. / Fallschirmjäger-Regiment 1 und das I. und III. / Fallschirmjäger-Regiment 4 gegen den alliierten Landekopf eingesetzt. Nachdem am 18. September 1943 deutlich geworden war, dass es nicht gelingen würde, die Alliierten wieder ins Meer zu werfen, gingen die dem LXXVI. Armeekorps unterstellten Verbände bei Salerno zur Verteidigung über. Die Einheiten der 1. Fallschirmjäger-Division wurden aus der Front heraus gelöst und bauten in Apulien eine Abwehrfront gegen die im Golf von Tarent gelandete 1. britische Fallschirmjäger-Division auf. Die britischen Fallschirmjäger erreichten am 10. September die Verteidigungsstellungen des Fallschirmjäger-Regiments 1 in der Linie Ginosa - Laterza - Castellaneta - Mottola - Noci. Sie Stellungen waren nur schwach besetzt, da das Regiment nur über sein I. Bataillon sowie das III. Bataillon und die 14. Kompanie des Fallschirmjäger-Regiments 4 verfügte. Das II. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 1 wurde in der Nacht auf den 9. September 1943 zum Schutz der Adria-Küste nach Barletta verlegt und das III. Bataillon war zu diesem Zeitpunkt noch bei Salerno im Einsatz. Der linke Flügel des Regiments war ohne Anschluss und hatte nur lose Verbindung nach Bari, wo das Fallschirm-Pionier-Bataillon 1 Sicherungsstellungen an der Küste bezogen hatte. Nach rechts suchte das Regiment Anschluß zu dem aus Sizilien nach Nord-Calabrien ausweichenden Gros der 1. Fallschirmjäger-Division. Bis Mitte September 1943 hielt das Fallschirmjäger-Regiment 1 einen einen raschen Vormarsch der britischen Fallschirmjäger nach Norden auf. Das I. Bataillon verzögerte entlang der Straße von Castellaneta nach Matera, das II. / Fallschirmjäger-Regiment 4 mit den Regiments-Einheiten des Fallschirmjäger-Regiments 1 ging beiderseits der Straße von Massafra nach Gioia d. Colle hinhaltend zurück. Am 14. September 1943 verlief die Widerstandslinie des Regiments aus dem Raum um Matera über Altamura bis zur Küste südlich Bari. Mitte September entwaffneten Einheiten des Regiments nördlich Tarent dort liegende italienische Einheiten. Nach einer weiteren Landung britischer Einheiten am 22. September 1943 bei Bari wurde das Fallschirmjäger-Regiment 1 durch angriffe überlegener Verbände gezwungen, weiter nach Norden über Molfetta, Barletta bis hinter den Ofanto auf die Linie Canosa - nördlich Barletta auszuweichen. Ende September ging das Regiment mit der 1. Fallschirmjäger-Division in das Zentrum der Apulischen Ebene zurück und ging dann weiter bis in die Linie Campobasso - S.Elia - Colletorto - Serracapriola - Torre Fortore zurück. Mitte Oktober 1943 wurde das Fallschirmjäger-Regiment 1 mit der Masse der Divisionstruppen aus der Front herausgezogen und zum Aufbau der "Gustav-Linie" in den Raum Roccaraso - Castel di Sangro verlegt. Das Regiment beteiligte sich bis Ende Dezember am Aufbau der Stellungen. Das III. Bataillon griff Ende Dezember 1943 in die Kämpfe um den Ort Ortona ein. Gleichzeitig wurde der Rest des Regiments aus seinen Gebirgsstellungen im Raum Castel di Sangro an die Küste zum Rest der Division in den Raum Torre Muchia verlegt. Anfang Januar 1944 ebbten die Kämpfe dann ab.
Am 22. Januar 1944 landeten alliierte Verbände bei Anzio und Nettuno. Sofort wurde eine Kampfgruppe, bestehend aus dem Stab und dem III. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 1 sowie dem Fallschirm-MG-Bataillon 1 aus seinen Stellungen an der Adria-Küste heraus gezogen und bei Cisterna gegen den Landekopf eingesetzt. Der Rest des Regiments verlegte bis Ende Januar 1944 in den Raum Cassino und baute dort eine neue Verteidigungsstellung auf. Hierhin folgte dann auch der Stab und das III. Bataillon des Regiments. In den folgenden Wochen kam es zu schweren Kämpfen um den Ort und den Klosterberg Cassino. Im März 1944 wurde das III. Bataillon zur Aufstellung der 3. Fallschirm-Jäger-Division abgegeben. Das Bataillon wurde im Anschluß wieder aufgestellt. Die drei Cassino-Schlachten dauerten bis Mitte Mai 1943 und forderten vom Fallschirmjäger-Regiment 1 schwere Verluste. In der Nacht auf den 18. Mai 1943 wurde das Höhengelände des Monte Cassino geräumt und das Regiment ging hinhaltend kämpfend nach Nordwesten zurück. Ende Mai 1944 ging das Regiment durch die Enge von Subjaco und dann weiter bis nach Terni. Um den 13. Juni 194 erhielt die 1. Fallschirmjäger-Division den Auftrag, die zwischen der 10. und 14. Armee entstandene Lücke in Höhe von Terni westlich des Flußlaufes des Tiber zu schließen. Das Fallschirmjäger-Regiment 1 verlegte deshalb von Terni in den Raum südwestlich von Perugia. Hier gelang es der 1. Fallschirmjäger-Division, die massierten alliierten Angriffe zunächst bei Chiusi und dann am Westufer des Sees bei Pozzuola von Mitte Mai bis Ende Juni 1944 in verlustreichen Kämpfen aufzuhalten. In den darauf folgenden sechs Wochen wich das Fallschirmjäger-Regiment 1 beiderseits der Straße nach Florenz über das Bergland des Apennin bis in den Raum südlich Arezzo weiter aus. Mitte August wurde das Regiment dann zusammen mit dem Rest der 1. Fallschirmjäger-Division vom rechten Flügel der 10. Armee wieder an die Küste verlegt, wo sich ein britischer Durchbruch in die Po-Ebene abzeichnete. In der zweiten Augusthälfte konnte dieser Durchbruch bei Pesaro, Cattolica und südlich von Rimini verhindert werden. Nach Festigung des linken Flügels der 10. Armee wurde die 1. Fallschirmjäger-Division nach einer kurzen Auffrischungszeit im Raum nördlich von Imola in der zweiten Oktober-Hälfte in Stellungen südostwärts Bologna eingesetzt, wo der Schwerpunkt der weiteren Offensive der alliierten Verbände erwartet wurde. Über den Jahreswechsel 1944 / 1945 bis in den Frühling 1945 verteidigte die 1. Fallschirmjäger-Division ihre Stellungen in den Ausläufern des Apennin südwestlich von Castel S. Pietro. . Die beherrschenden Höhen Monte Grande und Monte Cerere wechselten im Dezember 1944 / Januar 1945 mehrfach den Besitzer. Im Februar 1945 wurde die Division im Zuge der Umgliederung innerhalb der 10. Armee dem I. Fallschirm-Korps unterstellt, welches Mitte des Monats den Verteidigungsabschnitt zwischen Bologna und dem Raum nordostwärts Imola übernahm. Obwohl durch die vorangegangenen Kämpfe bereits erheblich geschwächt, mußte im Frühjahr 1945 das Fallschirmjäger-Regiment 1 das III. Bataillon zur Aufstellung der 10. Fallschirmjäger-Division abgeben. Am 10. / 11. April 1945 begann die alliierte Offensive auf Norditalien. Bis Mitte des Monats konnten die Reste der Division ihre Stellungen halten, dann mußte sie sich beiderseits der Straße nach Ferrara auf den Flußlauf des Po ausweichen. Die nicht mehr motorisierte Division wurde noch vor Erreichen des Po von amerikanischen Streitkräften eingeholt und ging mit Masse in Gefangenschaft. Reste der Division konnten sich über den Po absetzen und wichen dann in die Dolomiten aus. Letzte Teile gingen am 2. Mai 1945 in Südtirol in Gefangenschaft.

 

Kommandeure:

Oberst Bruno Bräuer, 1. Juni 1939

Major Erich Walther (i.V.), 1940

Generalmajor Bruno Bräuer, 1940 

Oberst Karl-Lothar Schulz, 5. September 1942 

Major Wolf Werner Graf von der Schulenburg (i.V.), 15. November 1943 

Major Kurt Gröschke (i.V.), 22. Januar 1944 

Oberst Karl-Lothar Schulz, 12. Februar 1944 

Oberstleutnant Rudolf Rennecke, November 1944

Oberstleutnant Müller (Heer), 1945

 

Literatur und Quellen:

Haupt, Werner: Deutsche Spezial-Divisionen Gebirgsjäger, Fallschirmjäger und andere. Dörfler-Verlag 2002
Volkmar Kühn: Deutsche Fallschirmjäger im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch-Verlag 12. Auflage 1999
James Lucas: Die Wehrmacht von 1939–1945: Zahlen, Daten, Fakten. Tosa, 2004
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973
Fallschirmjäger. Das Fallschirmpionier-Bataillon 1 der 1.Fallschirmjägerdivision im Italienkrieg. Berichte und Dokumente über Kampfeinsätze von Sizilien bis zur Kapitulation der deutschen Südarmee in den Alpen. Joseph Klein, Eigenverlag Wolfsburg, Druck Norbert Konkol, Wolfsburg, o. J., 263 Seiten Paperback