Division Pommernland
1. Lebenslauf:
Die Division Pommernland wurde im Februar 1945 durch die Umbenennung der Division
Köslin. Sie bestand hauptsächlich aus Versprengten und besaß keine Trosse.
Die Waffenausstattung war stark vermindert, es fehlten MG und schwere Waffen
sowie der Großteil der Nachrichtenmittel. Die Division verteidigte am 4. März
1945 bei geringer Feindtätigkeit in der Linie Klotzen - Borntin unter
gleichzeitiger Aufklärung nach Westen. Der Divisionsgefechtsstand befand sich in
Damen. An diesem Tag erhielt die Division vom Korps Tettau den Befehl, mit den
zusammengefaßten Korpsgruppen nach Westen durchzustoßen.
Die Division erhielt den Befehl, mit unterstellter 15.
SS-Wafen-Grenadier-Division (lett.) am Morgen des 5. März 1945 die feindlichen
Sicherungen hart nördlich Schievelbein zu durchbrechen und sich, unter dauernder
Abschirmung nach Rückwärts und an den Flanken auf die Linie Plathe - Naugard am
Brückenkopf Dievenow durchzukämpfen. Marschweg der Division sollte Langen -
Darerow - Röglin - Nemmin - nördl. Schievelbein - Grössin - Leckow - Schönfeld -
Rützenhagen - Stargordt - Gardin - Neu Labuhn - Woldenburg - Randekow sein.
Am 5. März 1945 trat die Division um 5.30 Uhr über den Ablaufpunkt Gut Langen
zur Durchbrechung der feindlichen Sicherungen nördlich Schievelbein an. Die
Spitze der Division stieß bei starkem Schneetreiben gegen 7.00 Uhr westlich
Langen auf russische Sicherungen, die geworfen werden konnten. Durch eigenes
Feuer wurde der Divisionskommandeur hier verwundet. Die neben der Division
marschierende Panzer-Division Holstein vereinigte sich östlich Damerow mit der
Division Pommernland und marschierte dann gemeinsam bis zum Nordausgang von
Damerow. Hier drehte die Division Holstein nach Norden ab, die Division
Pommernland marschierte weiter über Nemmin auf der Straße entlang der Eisenbahn
in Richtung Nordrand Schievelbein. Vor Schievelbein erhielt die Division starkes
Pak- und Granatwerfer- sowie Salvenwerferfeuer. Infolge des Fehlens schwerer
Waffen gelang es nicht, den Feindwiderstand am Nordrand Schievelbein zu brechen.
Daher beschloß der Divisions-Kommandeur, den Ort zu umgehen. Von Nemmin ging es
nun über Beustrin und Balsdrey nach Leckow. Man traf nun wieder auf die
Panzer-Division Holstein, wodurch es zu erheblichen Stockungen auf der
Marschstraße kam. In der Nacht zum 6. März traf die Division bei Boltenhagen und
Rützenhagen auf starken Feindwiderstand, worauf die Division auf den Ort
Geiglitz abdrehte. Nachdem die Panzer-Division Holstein in den frühen
Morgenstunden des 6. März 1945 einen Brückenkopf über die Straße Plahte-Köslin
gebildet hatte, befahl der Kommandierende Korps-General die Einigelung der
Truppe im Waldgelände südlich Witzmitz. Ansicht des Korps war es, mit der
Panzer-Division Holstein im Handstreich einen Brückenkopf über die Rega bei der
Talsperre Schmalentin zu bilden und aus dem Igel südlich Witzmitz heraus den
Marsch über die Talsperre Schmalentin in Richtung auf den deutschen Brückenkopf
Wollin fortsetzen. Nachdem der Brückenkopf Wollin von der Roten Armee
eingedrückt worden war, entschied das Korps, in Richtung auf die Ostseeküste bei
Horst durchzubrechen, um dann über See evakuiert zu werden.
Um 20 Uhr begann die Division den Weitermarsch in Richtung Witzmitz und
erreichte den Ort in den frühen Morgenstunden. Für den 7. März 1945 übernahm die
Division mit Teilen die Sicherung des Straßenbrückenkopfes Witzmitz. Der Rest
der Division rastete im Raum Witznitz. Nachdem es der Panzer-Division Holstein
am 7. März 1945 gelungen war, die Eisenbahnbrücke nördlich von Greifenberg im
Handstreich zu nehmen, sollte die Division Pommernland die Rega überschreiten.
Durch heftige Gegenangriffe war es der Roten Armee jedoch gelungen, den
Brückenkopf der Panzer-Division Holstein einzudrücken. Daraufhin erhielt die
Division Pommernland den Befehl, über Natelfitz-Prust vorstoßend, Brückenköpfe
über die Rega bei Borntin und über die Eisenbahnbrücke 1,5 km nördlich davon zu
bilden. Um 18 Uhr trat die Division in Witzmitz zum Weitermarsch an. Während
des Marsches schlossen sich versprengte Teile der 281. Infanterie-Division, der
163. Infanterie-Division, der Infanterie-Division Bärwalde und der 5.
Jäger-Division an. Am 8. März 1945 gelang es einem Regiment der Division, gegen
stärkeren Feindwiderstand die befohlenen Brückenköpfe über die Rega zu bilden.
Nachdem aber am 7. März 1945 an der linken Flanke der Division der Brückenkopf
bei Greifenberg verloren gegangen war, war diese Flanke nun nicht mehr gedeckt.
In Prust kam es zu Stockungen durch die zurückflutenden Teile der
Panzer-Division Holstein. Es gelang der Division, notdürftig einen Flankenschutz
wieder aufzubauen und die Marschbewegung wieder zum Fließen zu bringen. Damit
war jedoch der Versuch, die Linie Wendisch - Pribenow - Raduhn zu erreichen
gescheitert. Der Divisionsgefechtsstand wurde um 11 Uhr nach Borntin verlegt.
gegen 12 Uhr konnte der Brückenkopf Horst bei Gumtow erreicht. Zur Sicherung
nach Süden und Südwesten wurden Teile der Division in Klätkow und Gumtow
eingesetzt, bis die Marschgruppen durchgezogen waren. Der Divisionsstand wurde
nach Horst vorgezogen. Am 9. März 1945 erhielt die Division den Befehl, entlang
der Küste nach Westen zum Brückenkopf Dievenow durchzubrechen, da ein
Abtransport über das Meer nicht möglich war. Am 10. März griff die Rote Armee
mit Panzerunterstützung im Raum Karnitz - Gützelfitz - Gumtow an, wobei sie
Gumtow einnehmen konnte. In den Mittagstunden gelang es russischen Truppen, bis
Zedlin vorzustoßen. Die Division mußte daraufhin seine HKL zurücknehmen. Nachdem
die Panzer-Division Holstein nach Westen angetreten war, hatte die Division
Pommernland das Abfließen der deutschen Verbände in den Brückenkopf Dievenow zu
sichern. Bis zum 13. März kämpften sich dann alle Teile der Division in den
Brückenkopf Dievenow zurückzukänpfen, wo sie sich bei Dievenow-Ost sammelten.
Anschließend wurde die Division in den Raum Rehberg verlegt. Auf Grund der
schweren Verluste bei den Rückzugskämpfen und des geringen Kampfwertes wurde die
Division hier aufgelöst.
1945
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
März | Korps Tettau | 3. Panzerarmee | Weichsel | Pommern |
2. Kommandeure:
Februar 1945: Oberst Sommer
3. Gliederung:
Regiment Pommernland 1
Regiment Pommernland 2
Regiment Pommernland 3
Artillerie-Regiment Pommernland