Eisenbahn-Fernsprech-(Bau-)Kompanien
Zur Mobilmachung wurden 21 Eisenbahn-Fernsprech-Kolonnen aufgestellt,
diese wurden ab 21.Dezember 1939 in Eisenbahn-Fernsprech-Kompanien umbenannt.
Die Aufstellung erfolgte zur Mobilmachung durch die Deutsche Reichsbahn im
Bereich der aufzustellenden General-Kommandos an den Lagerorten der Ausrüstung.
Die Eisenbahn-Fernsprech-Kompanien waren bis August 1944 Sondereinheiten der
Eisenbahn-Pioniere.
Ihre Aufgaben bestand darin die zerstörten Fernsprechanlagen,
Fernsprechfreileitungen, Fernsprechkabelleitungen und Morseeinrichtungen für den
Eisenbahnbetrieb, Feldbahnbetrieb und Seilbahnbetrieb wieder herzustellen.
Eisenbahn-Fernsprech-Kompanien waren dezentral eingesetzt und waren selten
längere Zeit in einem Einsatzraum. In der Regel waren sie den jeweiligen Stäben
der Eisenbahnpioniere unterstellt.
Ab 1942 - waren die Eisenbahn-Fernsprech-Kompanien für die Instandsetzung der
Zerstörungen durch Partisanenverbände eingesetzt, für diese kurzen
Instandsetzungszeiträume mussten die Kompanien sehr oft ihre Einsatzorte
wechseln. Die Kompanien und ihre Ausrüstung, einschließlich des Baumaterials
wurde per Bahn transportiert (teilbeweglich auf Schienen mit Wohn- und Bauzügen).
Freileitungen sind blanke Drähte auf Porzellan- oder Glasisolatoren, die auf
Stützen und Querträgern befestigt und auf einem Gestänge (meist hölzerne
Telegrafenstangen) angebracht sind.
Kabelleitungen sind Drähte die eng beieinander liegen und gegeneinander durch
Umspinnungen isoliert, sowie gegen Ableitungen nach außen durch Umpressung mit
Gummi geschützt sind. Sie werden meistens in die Erde verlegt (Kabelgraben) und
zum Schutz gegen Erdfeuchtigkeit und Ungeziefer mit Schutzhüllen umgeben
(Bleimantel, Bandeisen, Asphaltschicht). Kabelleitungen (leicht und schwere
Feldkabel) werden aber auch als Freileitungen an Bäumen, bei Stangen an Seilen
aufgehängt verwendet.
Für normale Fernsprechleitungen werden Bronzedrähte von 2 bis 3 mm Stärke
verlegt. Jeder Drahtweg kann für Telegrafie und Fernschreiber verwendet werden.
(Fernsprecher waren bei Feldbahnen nicht üblich).
Bei Feldbahnen wurde der kleine Klappenschrank mit 10 Leitungen verwendet, bei
den anderen Einrichtungen der große Klappenschrank mit 60 Anschlüssen.
Der Begriff "schwere" im Hinblick auf die Nachrichtentruppe, stammt noch aus den
Anfangsjahren des Krieges als man leichte und schwere Fernsprechbaukompanien
unterschied. Die leichten Kompanien errichteten die sogenannten Felddauerlinien
mit eigens dazu mitgeführten leichten Holzstangen. Die Linien wurden nach
Erledigung des Anlasses meistens wieder abgebaut. Dagegen errichteten die
schweren Kompanien die allgemein bekannten stationären Telegraphenlinien an
festem Gestängen mit 3 mm Bronze- oder Stahldraht.
Die Bezeichnung schwere Eisenbahn-Blankdraht-Kompanie (Umbenennung am 12.April
1944) dauerte nur vier Monate, am 14. August 1944 fiel der Zusatz "Eisenbahn"
weg, so dass sie bis Kriegsende nur noch als schwere Blankdraht-Kompanien
geführt wurden.
Einheiten der Nachrichtentruppe im Bereich des Chef
des Transportwesens (Stand 17.3.1942)
Die dem Chef des Transportwesens zur Verfügung gestellten Einheiten der
Nachrichtentruppe waren Heerestruppen der Nachrichtentruppe. Sie führten die
Einheitsbezeichnung mit dem Zusatz "Eisenbahn (Eisb.)". z.B. Eisb.Nachr.Abt.Stab
z.b.V.; Eisb.Fsp.Baukp. (mot);Eisb.Fu.Kp.h (mot) usw.
Durch OKH Chef Rüst u. BdE - AHA/Ia(II) Nr. 452/42 g.Kdos. wurden die bisherigen
Eisb.Fsp.Kp. zur Nachrichtentruppe überführt und gleichzeitig mit Ausnahme der
Eisb.Fsp.Kp. 156 unter Beibehaltung ihrer bisherigen Kompanienummer in
Eisenbahnfernsprechbaukompanien (3mm) (mot) nach KStN und KAN 846 vom 1.2.1941
(mit Kürzungen) umgebildet.
Das für die Umbildung der Kompanien erforderliche Personal und Gerät wurde den
Heeresgruppenkommandos, denen die Kompanien zu dieser Zeit unterstellt waren,
durch OKH Chef H Rüst und BdE/AHA gemäß Sonderbefehl zugeführt.
Für die Eisb.Fsp.Bau-Kompanien (3mm) (mot) wurden neue Ersatztruppenteile
bestimmt. Den neuen Ersatztruppenteilen wurden durch die Eis.Fsp.Bau-Kp.(3mm) (mot)
ihre Feldpostnummer umgehend mitgeteilt.
Zu dieser Zeit waren dem Chef des Transportwesens die
Eisenbahn-Nachrichten-Einheiten zur Verfügung gestellt.
Die Stäbe und Kompanien waren nicht zu festen Verbänden zusammengeschlossen,
sondern wurden jeweils von Fall zu Fall nach Bedarf durch den Chef des
Transportwesens eingesetzt und unterstellt.
Die Waffenfarbe der Dienstgradabzeichen war schwarz.
Die Truppenkennzeichnung auf den Schulterklappen/Schulterstücken war mit einem
gotischen E, ab 1944 mit einem lateinischen E mit der darunter angebrachten
Einheitennummer versehen, bei den Offizieren goldfarben, bei den Unteroffizieren
und Mannschaften silberfarben.