Bau-Bataillon 85

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Das Bataillon wurde als Bau-Bataillon 85 in der Feldpostübersicht eingetragen. 1941/42 wurde ein schwerer Siebelfähren- und U-Bootszug beim Bataillon eingetragen, welcher 1942/43 zur 5. Kompanie umbenannt wurde. 1943 wurden die 4. und 5. Kompanie zu Teilen des Landungs-Bataillon Afrika umbenannt. Die restlichen Einheiten wurden alle 1943 mit dem Vermerk "Tunis" gestrichen.

Einheit Feldpostnummer
Stab 26609
1. Kompanie 20130
2. Kompanie 25661
3. Kompanie 10870
4. Kompanie 25470 bis 1943
SS-Fähren- und U-Bootszug
5. Kompanie
ab 41/42 45927 bis 1943
Kolonne 16466

Das Bau-Bataillon 85 wurde bei der Mobilmachung am 26. August 1939 in der Eifel, im Wehrkreis VI, aus der RAD-Abteilung 311 als Heerestruppe aufgestellt. Am 25. Januar 1940 wurde das Bataillon in Detmold umgekleidet und nach KAN ausgerüstet. Am 11. April 1941 in Rüdesheim, im Wehrkreis XII, zur Tropenverwendung umgebildet. Am 20. Februar 1941 begann das "Sonderkommando Gantke" in Antwerpen mit der Ausbildung des schweren Fähren-Kommandos mit 10 sS-Fähren und einer Stärke von 1 Offizier und 99 Unteroffizieren und Mannschaften. Der Lehrzug L des Pionier-Ersatz-Bataillons 2 in Dievenow beteiligte sich mit dem Ldgs.Bt.Zg. Afrika mit 8 Landungsbooten und einer Stärke von 1 Offizier und 59 Unteroffizieren und Mannschaften ebenfalls an der Ausbildung. Am 20. März 1941 wurde das schwere Fähren-Kommando Afrika per Bahn nach Neapel in Marsch gesetzt. Am 12. und 13. April 1941 wurde es dann von der 19. Seetransportstaffel von Neapel nach Tripolis übergesetzt und der dortigen Seetransportstelle unterstellt. Im April / Mai 1941 verlegte dann auch das Bau-Bataillon 85 nach Neapel. Im Juni 1941 wurde der Ldgs.Bt.Zg. Afrika dem Bau-Bataillon 85 unterstellt. Ende Juni 1941 wurde es dann auf Transportern der 32. Seetransportstaffel von Neapel nach Tripolis überführt. Bei der Versenkung eines Transporters durch ein britisches U-Boot erlitt vor allem die Bau-Kolonne Verluste. Nach Ankunft in Tripolis wurde auch das hier bereits eingesetzte schwere Fähren-Kommando Afrika dem Bataillon unterstellt. Am 25. August 1941 wurden das schwere Fähren-Kommando Afrika und der Ldgs.Bt.Zg. Afrika als 5. Kompanie dem Bau-Bataillon 85 eingegliedert. Am 1. Februar 1942 wurde das Bataillon in die Pioniertruppe überführt. Am 3. März 1942 meldete es einen Bestand von 5 schweren Fähren, 3 Siebelfähren, 3 Landungsbooten und 1 leichtes Sturmboot. Bisher waren in Afrika 6 schwere Fähren und 3 Landungsboote verloren gegangen. Vom 12. April - 20. August 1942 lag der Gefechtsstand der 5. Kompanie in Bengasi. In Tripolis blieb nur ein kleines Fähren-Bataillon zurück. Am 14. April 1942 meldete das Bataillon eine Stärke von 20 Offizieren, 2 Sanitäts-Offizieren, 3 Beamten, 138 Unteroffizieren und 1.038 Mannschaften. Es gliederte sich an diesem Tag in Stab mit Nachrichtenzug, 1. - 4. Bau-Kompanie, 5. Kompanie mit 1 Landungsboot- und 2 schweren Fähren-Zügen und der 6. Baukompanie. Am 20. Mai 1942 wurde die 5. Kompanie zur schweren Fähren-Kompanie nach KStN 2046 umgegliedert. Ende Mai 1942 landeten Boote des Landungsboot-Zuges und MFPs der 2. Landungs-Flottille von der Bomba-Bucht aus die Kampfgruppe Oberst Hecker (Tropen-Kompanie Brandenburg mit 1 Bataillon des italienischen Regiments S. Marco) bei Acroma westlich von Tobruk an. Von Juni bis November 1942 wurde die 5. Kompanie in Marsa Matruk eingesetzt. Am 21. Juli 1942 meldete das Bataillon eine Stärke von 19 Offizieren, 2 Sanitäts-Offizieren, 2 Beamten, 158 Unteroffiziere und und 1.039 Mannschaften. Am 20. August 1942 verlegte der Gefechtsstand der 5. Kompanie nach Tobruk. Hier lagen auch der 2. und 3. Zug. In der Nacht zum 14. September 1942 wehrte die 5. Kompanie das zwischen den Buchten von Marsa el Auda und Marsa Abd el Krim nordwestlich von Tobruk angelandete Kommando der britischen Long Range Dessert Group ab und nahm 55 Mann gefangen. Am 2. November 1942 wurde bei einem Luftangriff auf Tobruk auch die Kompanieunterkunft der 5. Kompanie getroffen. Dabei wurden 3 Soldaten getötet, 4 schwer und 5 leicht verletzt. Im November 1942 setzten sich die in Tobruk eingesetzten Teile des Bataillons nach Westen nach Ras el Aali ab. Hierhin verlegte auch der Gefechtsstand der 5. Kompanie, der dann am 22. November 1942 weiter nach Tripolis verlegt wurde. Ab dem 2. Januar 1943 lag der Gefechtsstand dann in Sousse. Am 27. Februar 1943 verfügte die 5. Kompanie nur noch über 2 Fähren. Bei der Beschießung der letzten Landeplätze an der Küste von Kap Bon durch schwere britische Seestreitkräfte am 9. Mai 1943 gingen auch die letzten beiden Fähren der 5. Kompanie verloren. Die Reste des Bataillons gingen bei Enfidaville in Gefangenschaft.

Ersatztruppenteil für das Bataillon war anfangs das Bau-Ersatz-Bataillon 6. Ab dem 18. Februar 1942 war das Pionier-Lehr-Bataillon (s.F.) für diese Aufgabe zuständig.

Kommandeure:

1940 Major Schwager

1942 Hauptmann Kaiser